Editorial
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, alle sechs Jahre ist es so weit: 2023 wurden neue Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter für die deutschen Sozialversicherungen gewählt.
Die Selbstverwaltung prägt die gesetzliche Unfallversicherungseit ihrer Gründung. Zwar hates in den vergangenen 150 Jahren einige Anpassungengegeben, aber in ihrem Kern hat sich dieSelbstverwaltung bis heute als eine stabile Formdes sozialen Ausgleichs erwiesen.
Was erwarten die neuen Selbstverwalterinnenund Selbstverwalter? Welche Themen stehenan für die nächsten sechs Jahre? Diesen Fragenwidmen wir uns in dieser Ausgabe von DGUVForum.
In der Öffentlichkeit wird die Arbeit der Selbstverwaltung oft kaum wahrgenommen.Daraus resultiert nicht zuletzt die geringe Wahlbeteiligung. Das ist schade, denn Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter haben eine wichtige Aufgabe. Sie bestimmen dieGeschicke der Sozialversicherung mit – sei es in Personalangelegenheiten, Finanz- undpolitischen Grundsatzfragen oder bei Themen aus Rehabilitation und Prävention.
Die Gremien der Selbstverwaltung sind paritätisch mit Vertreterinnen und Vertreternder Arbeitgebenden und der Versicherten besetzt. Sie alle bringen unterschiedlicheLebens- und Berufserfahrungen in die Diskussionen ein. Heterogenität ist ein Trumpfder Selbstverwaltung. Gleichzeitig können Entscheidungen aber nur auf der Basis einesKonsenses getroffen werden. Deshalb ist es so wichtig, dass alle Beteiligten partnerschaftlich zusammenwirken. Nur so können die bestmöglichen Lösungen für die SozialeSicherung in unserem Land erörtert und gefunden werden.
Mit Blick auf die Zukunft wird es wichtig sein, noch stärker für das Engagement in der Selbstverwaltung zu werben. Dazu gehört auch eine zeitgemäße Gestaltung in der Selbstverwaltungsarbeit,die es möglich macht, Familie, Beruf und Ehrenamt miteinanderzu verbinden.
Ihr
Dr. Stefan Hussy
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung