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Ausgabe 4/2020

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, auch in der digitalisierten Arbeitswelt 4.0 gibt es in nahezu allen Branchen Arbeitsplätze, an denen die Beschäftigten Gefahrstoffen ausgesetzt sind.

So haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einzelnen Bereichen der Bauwirtschaft mit schädigenden Dämpfen oder Aerosolen zu tun. In der Metallverarbeitung entstehen gasförmige Stoffe, die die Gesundheit gefährden können.

Der Umgang mit Gefahrstoffen birgt unterschiedliche gesundheitliche Risiken. Abhängig von den Stoffen und dem Umgang mit ihnen können zum Beispiel leichte Augen- und Hautreizungen, aber auch ernsthafte Allergien oder gar Vergiftungen und Krebserkrankungen auftreten. Zudem bergen einige Stoffe Sicherheitsrisiken wie Brand-, Explosions- oder Erstickungsgefahr. Trotz ihrer Eigenschaften werden die Stoffe in vielen Betrieben und Einrichtungen für die tägliche Arbeit benötigt, gelagert oder transportiert.

Gefährdungen am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe zu minimieren und möglichst zu verhindern, ist auch das Ziel der 3. Periode der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) und der Unfallversicherungsträger. Diese haben mit allen geeigneten Mitteln dafür zu sorgen, dass Unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhütet werden. Um diesen gesetzlichen Auftrag auch im Bereich der Gefahrstoffe zu erfüllen, ist die Forschung ein unverzichtbarer Bestandteil. Seit nunmehr 40 Jahren nimmt das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) diese Aufgabe erfolgreich wahr. Seine besondere Kompetenz ist aktuell mehr denn je gefragt, denn nicht allein bekannte Gefahrstoffe müssen weiterhin auf ihre Wirkung analysiert werden. Auch neue Technologien, Wirtschaftszweige und eine sich verändernde Arbeitsorganisation können zu einer Gefährdung durch biologische oder chemische Arbeitsstoffe führen und erfordern eine stetige Anpassung der vorhandenen Möglichkeiten in der Forschung und Analytik.

Auf dem Gelände des IFA wurde jüngst ein Neubau für die Analytik fertiggestellt. Auf mehr als 2.000 Quadratmetern befinden sich nun hochmoderne chemische und biologische Laboratorien. Die Räume wurden den Anforderungen des IFA gezielt angepasst. Zusammen mit der langjährigen Expertise der Mitarbeitenden auf dem Gebiet der Gefahrstoffanalytik bietet das Gebäude beste Arbeitsvoraussetzungen für die Erforschung von Fragen rund um den Arbeitsschutz 4.0.

Ihr

Dr. Stefan Hussy

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