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Ausgabe 7-8/2025

Der VBG-Sportreport: Daten, Fakten und Strategien für mehr Sicherheit im Profisport

Wie steht es um die Gesundheit der Profisportler und -sportlerinnen in Deutschland? Wo entstehen die meisten Verletzungen? Und wie lassen sie sich verhindern? Das analysiert die VBG regelmäßig im VBG-Sportreport. Die Ergebnisse zeigen: Prävention wirkt – aber es gibt weiter viel zu tun.

Key Facts

  • Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) analysiert seit neun Saisons das Verletzungsgeschehen in den vier großen Ballsportarten Deutschlands
  • Die systematische epidemiologische Auswertung von rund 60.000 Verletzungen zeigt einen tendenziellen Rückgang von Verletzungen im Profisport
  • Die VBG veröffentlicht mit dem Sportreport einen der weltweit umfangreichsten Verletzungsberichte aus dem Profisport

Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ist die gesetzliche Unfallversicherung für den Profisport. Um wirksame Präventionsmaßnahmen für diese Zielgruppe zu entwickeln, werden zunächst die Verletzungsarten und die Entstehungsgeschichte der Verletzungen analysiert. In einer fortlaufenden prospektiven offenen Kohortenstudie betrachtet die VBG seit dem 1. Juli 2014 alle gemeldeten und als Berufsunfall anerkannten Akutverletzungen in den beiden höchsten Spielklassen der Männer der Sportarten Basketball, Eishockey, Fußball und Handball. In einem aufwendigen Verfahren werden dazu jährlich Videoanalysen durchgeführt – dabei entsteht mit dem VBG-Sportreport einer der weltweitumfangreichsten Verletzungsberichte aus dem Profisport.

Abbildung 1: Methodik der Datengewinnung für den VBG-Sportreport | © VBG
Abbildung 1: Methodik der Datengewinnung für den VBG-Sportreport | © VBG

Verletzungsanalysen im Profisport

Das Unfallmonitoring gliedert sich im Wesentlichen in zwei zentrale Komponenten.

Einerseits erfolgt eine epidemiologische Analyse, bei der rückblickend sämtliche Versicherungsfälle der vergangenen Saison ausgewertet werden, die entweder zu Leistungen der VBG oder zur Arbeitsunfähigkeit eines Spielers geführt haben. Berücksichtigt werden dabei nur Unfälle von Spielern, die im Beobachtungszeitraum mindestens einen Pflichtspieleinsatz in nationalen oder internationalen Wettbewerben für ihren Verein absolviert haben.

Zum anderen werden im Rahmen der ätiologischen Auswertung moderate und schwere Wettkampfverletzungen mittels Videoanalyse systematisch untersucht, sofern sie zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als sieben Tagen und/oder zu Versicherungsleistungen von mehr als 1.000 Euro geführt haben. Die Auswertung erfolgt anhand standardisierter Beobachtungsbögen.

Seit Beginn der Datenerhebung für die Saison 2014/15 wurden somit insgesamt 59.939 Verletzungen ausgewertet.

Im Rückblick auf die vergangenen Spielzeiten zeigt sich ein klarer Trend: Die Zahl der Verletzungen pro Spieler und Saison sinkt. Dieser positive Befund deutet darauf hin, dass gezielte präventive Maßnahmen bereits erste Erfolge zeigen. Gleichzeitig offenbaren die beiden jüngsten Saisons 2021/22 und 2022/23 deutliche Unterschiede zwischen den Sportarten. Sowohl die Häufigkeit der Verletzungen als auch die betroffenen Körperregionen und die Entstehungsmechanismen variieren erheblich – ein Hinweis darauf, dass Verletzungsrisiken stark vom jeweiligen Anforderungsprofil abhängen.

Sportartspezifische Verletzungs-Hotspots

Ein Blick in die Details zeigt, wo es besonders häufig passiert und wo gezielte Prävention besonders wichtig ist:

Fußball:
Der Oberschenkel ist mit rund einem Fünftel die am häufigsten betroffene Region, gefolgt von Knie, Sprunggelenk, Unterschenkel und Fuß.

Handball:
Verletzungen des Sprunggelenks stehen mit einem Sechstel aktuell an der Spitze der Verletzungen. Dicht gefolgt von Knieverletzungen. Dahinter folgen Hand, Oberschenkel und Schulter.

Basketball:
Auch hier liegt das Sprunggelenk mit knapp einem Viertel aller Verletzungen an der Spitze. Es folgen Knie, Hand, Oberschenkel und Schulter.

Eishockey:
Besonders auffällig ist hier der Kopf als verletzungsanfälligste Region mit knapp einem Fünftel. Dahinter rangieren Schulter, Hand, Knie und Oberschenkel.

Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Verletzungen pro Spieler über 9 Saisons im Basketball, Eishockey, Fußball, Handball der höchsten beiden Spielklassen der Männer | © VBG
Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Verletzungen pro Spieler über 9 Saisons im Basketball, Eishockey, Fußball, Handball der höchsten beiden Spielklassen der Männer | © VBG

Prävention mit Plan

Auf Basis dieser sportartspezifischen Erkenntnisse entwickelt die VBG maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen, die gezielt dort ansetzen, wo das Risiko am höchsten ist. Ziel ist es, Verletzungen nachhaltig zu reduzieren und die Gesundheit der Profisportler und -sportlerinnen langfristig zu schützen. Eine umfassende Auswertung des Verletzungsgeschehens in den genannten Sportarten sowie „Erkenntnisse aus dem deutschen Frauenfußball“ (Schwerpunktthema) werden in der achten Ausgabe veröffentlicht. Der VBG-Sportreport 2025 erscheint im August zum Start der Fußball-Bundesliga-Saison 2025/2026. Einen Vorauszug sowie weitere Informationen zum Report und zur Präventionsarbeit der VBG finden Sie unter: www.vbg.de/sport

Abbildung 3: Verletzungs-Hotspots der letzten 2 betrachteten Saisons 21/22 und 22/23 nach Sportart | © VBG
Abbildung 3: Verletzungs-Hotspots der letzten 2 betrachteten Saisons 21/22 und 22/23 nach Sportart | © VBG

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