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Ausgabe 11/2023

Das „Softwarehaus bei der DGUV“ für die gesetzliche Unfallversicherung

Die Unfallversicherungsträger haben mit der Zielsetzung, ihre Zusammenarbeit in IT-Fragen auszubauen, im Jahr 2022 gemeinsam mit der DGUV ein Konzept entwickelt, das die Entwicklung von Anwendungen außerhalb der Fachsysteme, sogenannte Satellitenanwendungen, künftig unter ein gemeinsames Dach bei der DGUV leitet – in das neue „Softwarehaus bei der DGUV“.

Key Facts

  • Bei den Unfallversicherungsträgern sind neben den Fachsystemen viele weitere Lösungen im Einsatz, über die zum Beispiel ein Datenaustausch mit Externen erfolgt
  • Künftig sollen diese Lösungen im „Softwarehaus bei der DGUV“ nur noch einmal für alle Träger entwickelt werden
  • Dadurch nutzt die gesetzliche Unfallversicherung Synergien und reduziert die Komplexität der IT-Landschaft

Die gesetzliche Unfallversicherung wird digitale Lösungen, die bei den Unfallversicherungsträgern (UVT) jenseits der Fachsysteme zum Einsatz kommen, künftig nur noch einmal entwickeln. Darauf haben sich die Unfallversicherungsträger und die DGUV im Jahr 2022 verständigt. Damit einher ging die Etablierung eines virtuellen „Softwarehauses bei der DGUV“, unter dessen Dach in Zukunft gemeinsame Lösungen entstehen.

Diese arbeitsteilige, fachsystemunabhängige Erarbeitung digitaler Systeme verspricht eine neue Qualität, da in eine einheitliche Lösung die Erfahrungen mehrerer Häuser einfließen können. Außerdem sollen Synergien genutzt werden, nicht zuletzt, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, der auch in den IT-Abteilungen der gesetzlichen Unfallversicherung spürbar ist.

Eine gemeinsame Lösung für jeden Prozess

Im Fokus sind dabei sogenannte Satellitenanwendungen, also technische Lösungen für höchst unterschiedliche Anwendungsfälle und mit entsprechend vielfältigenFunktionen. In der Vergangenheit wurden solche Lösungen auch für einzelne Träger entwickelt, unabhängig von eventuell bestehenden Lösungen anderer Häuser mit vergleichbarer Zielsetzung. Künftig soll im Softwarehaus für jeden Prozess oder Anwendungsfall nur noch eine gemeinsame Lösung entwickelt werden. Auch der spätere Betrieb dieser Lösungen soll in der Regel im Softwarehaus erfolgen. Insgesamt werden so und durch einheitliche Schnittstellenformate die Komplexität sowie Abstimmungs- und Wartungsaufwände reduziert.

Abbildung 1: Schwerpunktthemen des Softwarehauses bei der DGUV | © DGUV
Abbildung 1: Schwerpunktthemen des Softwarehauses bei der DGUV DGUV

Aufgaben des Softwarehauses

In diesem Zuge erfolgt auch ein regelmäßiger Austausch darüber, welche Unfallversicherungsträger bereits an welchen Lösungen arbeiten. Schon heute betreibt die DGUV viele solcher Anwendungen für die Unfallversicherungsträger, hierbei handelt es sich meist um Datenaustauschsysteme, die die Unfallversicherungsträger mit der Außenwelt verbinden.

Die guten Erfahrungen aus der Vergangenheit mit Datenaustauschverfahren wie DALE-UV, dem Datenaustausch mit Leistungserbringenden in der gesetzlichen Unfallversicherung, werden also auf weitere Sachverhalte angewendet. Aber auch Portale und Registeranwendungen gehören zum künftigen Aufgabenspektrum des Softwarehauses, also beispielsweise das Zentrale Unternehmerverzeichnis (ZUV, siehe eigener Beitrag in diesem Heft).

Der Fokus des Softwarehauses soll auf neuen oder zu erneuernden Systemen dieser Art liegen. Außen vor bleiben neben den Fachsystemen weitere Produkte je Träger, beispielsweise deren Enterprise-Resource-Planning (ERP) oder die eng mit den Fachsystemen verknüpften Extranetangebote der einzelnen Häuser.

In den Projekten des Softwarehauses arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DGUV mit den Unfallversicherungsträgern sowie deren IT-Dienstleistenden zusammen. Das vorhandene Know-how wird also gebündelt und flexibel eingesetzt – zum Nutzen aller gesetzlichen Unfallversicherungsträger und ihrer Kommunikationspartner und -partnerinnen.

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