Prof. Dr. Thomas Brüning

Prof. Dr. Thomas Brüning | ©Stephan André/DGUV
©Stephan André/DGUV

Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV – Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)

Beiträge der Autorin/des Autors

Hautveränderungen bei einer COVID-19-Erkrankung und einem Post-COVID-Syndrom

Key Facts:
  • Eine Hautbeteiligung bei einer SARS-CoV-2-Infektion betrifft zwischen fünf und 20 Prozent der Patientinnen und Patienten
  • Hautmanifestationen im Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen bilden sich in der Regel zurück
  • Dauerschädigungen der Haut können im Zusammenhang mit einer beruflich bedingten SARS-CoV-2-Infektion im Rahmen der Berufskrankheit (BK) 3101 anerkannt werden

Sowohl bei einer akuten SARS-CoV-2-Infektion als auch bei Long-/Post-COVID-Erkrankungen kann es zu Hautveränderungen kommen, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben können. Die meisten bilden sich zurück und sind auf die Akutphase beschränkt. Beschrieben werden die häufigsten Hautmanifestationen, die im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion auftreten können.

Was passiert im Immunsystem bei einer Post-COVID-Erkrankung?

Key Facts:
  • Post-COVID als Langzeitfolge einer SARS-CoV-2-Infektion ist – wie zu erwarten – auch bei Beschäftigten im Gesundheitswesen zu beobachten
  • Bei Post-COVID scheinen die Regulationsmechanismen für die Reaktionen des Immunsystems auf einen Erreger außer Kontrolle geraten zu sein
  • Das Projekt „Post-COVID und Immunsystem“ des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA) untersucht Zusammenhänge zwischen dem Immunstatus und den aktuell noch vorliegenden Beschwerden sowie dem Gesundheitszustand nach einer SARS-CoV-2-Infektion

Nicht nur die akuten Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion, sondern auch die bei einigen Infizierten auftretenden gesundheitlichen Langzeitfolgen werden immer bedeutsamer. Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über den genauen Krankheitsmechanismus. Das IPA-Projekt „Post-COVID und Immunsystem“ versucht hier über Zusammenhänge aufzuklären.

Berufskrankheiten

Bochumer Empfehlung überarbeitet

Key Facts:
  • Begutachtungsempfehlungen sind eine Hilfestellung für Ärztinnen und Ärzte in der Begutachtung von Berufskrankheiten
  • Die Begutachtungsempfehlung zur BK-Nr. 4101 (Silikose) „Bochumer Empfehlung" (DGUV 2011) wurde von einem interdisziplinär besetzten Arbeitskreis umfassend überarbeitet
  • Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA): Forschung für Sicherheit und Gesundheit

Key Facts:
  • Die Arbeit des IPA ist unmittelbar am Bedarf der Unfallversicherungsträger ausgerichtet
  • Die zentralen Schwerpunkte des IPA sind Forschung, Beratung, Analytik und Qualifizierung
  • Das IPA arbeitet mit allen Kräften für die Sicherheit und Gesundheit der Versicherten
  • Das IPA füllt die Schnittstelle zwischen arbeitsmedizinischer Forschung und betrieblicher Praxis

Das IPA ist das international anerkannte arbeitsmedizinische Forschungsinstitut der Unfallversicherungsträger und unterstützt diese bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Aufgabenspektrum des Instituts kontinuierlich am Bedarf der Unfallversicherungsträger erweitert.

Wegfall des Unterlassungszwangs – Auswirkungen auf die berufsbedingten Hauterkrankungen

Key Facts:
  • Für beruflich bedingte Hauterkrankungen existieren bereits gut etablierte Maßnahmen der Individualprävention
  • Eine frühzeitige Meldung und Einleitung der Individualprävention sind entscheidend für deren Wirksamkeit
  • Durch Wegfall des Unterlassungszwangs werden sich voraussichtlich Änderungen im bisherigen Melde- und Berichtswesen, in der Heilverfahrensstruktur, der Begutachtung und Beurteilung der Minderung der Erwerbsfähigkeit ergeben

Human-Biomonitoring – wichtiger Bestandteil der arbeitsmedizinischen Vorsorge

Key Facts:
  • Das Human-Biomonitoring unterstützt bei der Prävention gefahrstoffverursachter Erkrankungen, indem es Belastungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf individueller Basis objektiviert
  • Gleichzeitig hilft es, die Effektivität und Effizienz getroffener Schutzmaßnahmen ein- und mögliche Gesundheitsgefahren abzuschätzen
  • Der Bereich Human-Biomonitoring des IPA unterstützt mit seiner Analytik die Unfallversicherungsträger bei allen Fragen hinsichtlich der Belastung durch Gefahrstoffe

Zertifizierte Spezialeinheiten zur Versorgung von Mesotheliomen

Key Facts:
  • Mesotheliome gelten als Signaltumoren für eine häufig Jahrzehnte zurückliegende, meist berufliche Asbestexposition
  • Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem als Berufskrankheit anerkannten Mesotheliom in zertifizierten Mesotheliomeinheiten verbessert deren Versorgung
  • Mit Unterstützung der DGUV konnten in Deutschland bereits 15 Mesotheliomeinheiten zertifiziert eingerichtet werden

Kombinationswirkungen bei Mehrfachexpositionen – einfache Addition oder Einzelstoffbewertung?

Key Facts:
  • Krebserzeugende Gefahrstoffe treten an Arbeitsplätzen häufig in Kombination auf
  • Die Addition von Einzelrisiken stellt eine Vereinfachung der komplexen Mechanismen der Krebsentstehung dar, die auch an praktische Grenzen stößt
  • In Präventionsfragen wird für die Bewertung von Kombinationseffekten empfohlen, konkrete Studienergebnisse heranzuziehen
  • Im Berufskrankheitenrecht könnte dagegen eine qualitative Bewertung des Zusammenwirkens krebserzeugender Gefahrstoffe ermöglicht werden

Schutzmasken und Hautbeschwerden – ein häufiges berufsdermatologisches Problem während der Pandemie

Key Facts:
  • Das Tragen von Masken kann zur Ausbildung von Hautbeschwerden im Gesicht führen und vorbestehende Hauterkrankungen wie Akne, Rosacea und Neurodermitis verschlechtern
  • Eine adäquate und regelmäßige Hautpflege und milde Hautreinigung sind zur Prävention unabdingbar
  • Bei Hautbeschwerden wie starken Rötungen und offenen Hautstellen sollte eine dermatologische Expertise eingeholt werden

Wirksamkeit von Gesichtsmasken bei der Verhinderung von Atemwegsinfektionen

Key Facts:
  • Zahlreiche Studien bestätigen einen positiven Effekt von Gesichtsmasken bei der Verhinderung der Übertragung des Coronavirus (SARS-CoV-2)
  • Bisherige Studien weisen darauf hin, dass Masken zum Eigen- und Fremdschutz vor einer Atemwegsinfektion beitragen können
  • Das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit muss Teil einer Gesamtstrategie verschiedener Public-Health-Maßnahmen sein

Verschiedene Studien legen nahe, dass das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit den für eine Infektion erforderlichen Tröpfchenausstoß deutlich reduzieren kann. Als Teil einer Gesamtstrategie stellt es somit eine wirksame Maßnahme zur Ausbreitungskontrolle von SARS-CoV-2 dar.

Krebsrisiko im Feuerwehrdienst – erste Studienergebnisse

Key Facts:
  • Die Pilotstudie der DGUV zeigt, dass persönliche Schutzausrüstungen ihren Zweck erfüllen
  • Die Pilotstudie umfasst allerdings nur eine geringe Zahl an Fallbeispielen
  • Eine abschließende Beurteilung ist erst nach der Hauptstudie möglich

Forschung

Arbeitsmedizinische Forschung und Beratung in Pandemiezeiten

Key Facts:
  • Das IPA führt aufgrund aktueller Erfordernisse und Anfragen der Unfallversicherungsträger verschiedene Studien mit Fokus auf die SARS-CoV-2-Pandemie durch
  • Mit seiner medizinischen und epidemiologischen Expertise berät das IPA verschiedene Gremien und Arbeitskreise der gesetzlichen Unfallversicherung zu speziellen Fragen der Pandemie
  • Die am IPA nachhaltig etablierten Strukturen und Kompetenzen sind eine gute Basis für die Bear-beitung aktueller und zukünftiger Herausforderungen

Expositionsstudien unterstützen bei der Grenzwertfindung

Key Facts:
  • Experimentelle humane Kurzzeitexpositionen unter kontrollierten Bedingungen sind ein Schlüsselelement bei der Risikobewertung von Gefahrstoffen
  • Ergebnisse der Studien im Expositionslabor des IPA tragen wesentlich dazu bei, verlässliche Arbeitsplatzgrenzwerte zu generieren und so optimierte Präventionsmaßnahmen zu ergreifen
  • Voraussetzung für alle Studien im Expositionslabor ist ein positives Votum der Ethik-Kommission der Ruhr-Universität Bochum

Gefährdungen von Feuerwehreinsatzkräften durch krebserregende Gefahrstoffe im Einsatz

Key Facts:
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte im Jahr 2022 die berufliche Exposition als Feuerwehreinsatzkraft als krebserregend für den Menschen ein
  • Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) sowie umfassende Hygienemaßnahmen minimieren die Aufnahme von Gefahrstoffen
  • Grundsätzlich kann ein individuell erhöhtes Krebsrisiko durch die Brandbekämpfung nicht ausgeschlossen werden

Prävention

Arbeitsschutzmaßnahmen während der Pandemie

Key Facts:
  • Die Bedeutung des Arbeits- und Infektionsschutzes hat in der SARS-CoV-2-Pandemie stark zugenommen
  • Branchenspezifische Unterschiede zeigten sich insbesondere bei der Vorratshaltung von Schutzausrüstung und den Maßnahmen zur Kontaktreduktion
  • Wesentliche Konsequenzen der Pandemie: Zunahme der mobilen Arbeit und vermehrte Nutzung digitaler Kommunikationsmedien