Prävention

Gelebte Kohärenz – von der Theorie zur Praxis

Key Facts:
  • In den Fachbereichen und Sachgebieten der DGUV werden die Schriften nach den Grundsätzen für ein kohärentes Vorschriften- und Regelwerk erarbeitet
  • Das „Leitlinienpapier zur Neuordnung des Vorschriften- und Regelwerks im Arbeitsschutz“ sowie das „Grundsatzpapier zur Rolle der Normung im betrieblichen Arbeitsschutz“ bilden den Rahmen
  • Die Sozialpartner legen ihre Sicht auf das Vorschriften- und Regelwerk dar

Wird vom Vorschriften- und Regelwerk im Arbeitsschutz gesprochen, fällt in diesem Zusammenhang auch immer die Frage nach dessen Kohärenz. In diesem Beitrag soll ein Überblick gegeben werden, was genau unter einem kohärenten Vorschriften- und Regelwerk zu verstehen ist, wie die Kohärenz sichergestellt wird und insbesondere in der Praxis gelebt wird.

Psychische Belastung: Zusammenhänge mit Sicherheit und Gesundheit

Key Facts:
  • Mehr als 42 Prozent aller bewilligten Anträge auf Erwerbsminderungsrente entfielen 2019 auf psychische Störungen
  • Psychische Störungen werden in der Regel durch eine Kombination verschiedener Faktoren verursacht
  • Psychische Störungen werden generell nicht als Arbeitsunfall oder Berufskrankheit von der gesetzlichen Unfallversicherung anerkannt. Eine Ausnahme stellen psychische Störungen infolge traumatischer Erlebnisse bei der Arbeit und psychoreaktive Störungen nach einem Arbeitsunfall mit körperlicher Verletzung dar.

Psychische Belastungen führen im Gegensatz zu physikalischen, chemischen und biologischen Risiken häufig noch ein Schattendasein bei der Beurteilung möglicher Risikofaktoren für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Hinweise auf Zusammenhänge mit Sicherheit und Gesundheit führen aber langsam zu einem Umdenken.

Arbeit unter den Bedingungen der Pandemie ermöglichen

Key Facts:
  • Sicherheit und Gesundheit im Betrieb spielen eine zentrale Rolle, um die Folgen der Pandemie unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig die Wirtschaft wieder anzukurbeln
  • Die Aufgabe von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ist es jetzt, den Arbeitsschutzstandard in die Sprache und Bedarfe ihrer jeweiligen Branchen zu übersetzen
  • Die Herausforderung besteht darin, praktische Unterstützungsangebote zu bieten und den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit unter den speziellen Bedingungen einer erhöhten Infektionsgefahr zu genügen

Coworking Spaces – ein alternativer mobiler Arbeitsort?

Key Facts:
  • Die SARS-CoV-2-Pandemie hat dazu geführt, dass mobile Arbeit auch an sogenannten „dritten Arbeitsorten“ wie Coworking Spaces sehr stark zugenommen hat
  • Gut gestaltete Coworking Spaces können eine sichere und gesunde Alternative zur Homeoffice- und Büroarbeit darstellen
  • Es ergeben sich neue Fragestellungen und Herausforderungen für die Prävention zur Sicherstellung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Coworking Spaces

Laut dem Bundesverband Co-Working Spaces Deutschland (BVCS) steigt die Nutzung dieses alternativen Büroarbeitsortes überproportional an. Der Artikel informiert über mobile Arbeitsorte wie Coworking Spaces sowie ihre sichere und gesunde Gestaltung und zeigt auf, welche offenen Fragen für die Prävention sich daraus ergeben.

Forschungsprojekt zur psychosozialen Notfallversorgung in Unternehmen

Key Facts:
  • Bei Notfällen im Unternehmen, wie beispielsweise schweren Arbeitsunfällen, medizinischen Notfällen oder Gewalttaten, können neben physischen Verletzungen auch psychische Gesundheitsgefährdungen auftreten
  • Die psychische Gesundheitsgefährdung bei einem Notfall kann über die akute starke Beanspruchung hinaus auch mittelfristig zu starken psychischen und sozialen Beeinträchtigungen und längerfristig zu psychischen Störungen, wie beispielsweise Traumafolgestörungen, führen
  • Den möglichen betrieblichen Folgen – krankheitsbedingte Fehlzeiten bis hin zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit – können Unternehmen mit der Prävention möglicher psychischer und sozialer Beeinträchtigungen im Rahmen einer psychosozialen Notfallversorgung entgegenwirken

Ein stimmiges Gesamtgefüge: das Regelwerk des Staates, der Unfallversicherungsträger sowie Normung

Key Facts:
  • Um Doppelregelungen der Regelwerke des Staates und der Unfallversicherungsträger zu vermeiden, wird das Kooperationsmodell angewendet
  • Gemäß Kombinationsmodell ergänzen DGUV Branchenregeln das staatliche Regelwerk als gefährdungsübergreifendes Gesamtkompendium
  • Normen werden auf das Regelwerk so abgestimmt, dass sie dieses widerspruchsfrei und anwendungsfreundlich ergänzen

Ein praktikables Vorschriften- und Regelwerk im dualen Arbeitsschutzsystem setzt gute Abstimmung voraus. Vorschriften und Regeln des Staates und der Unfallversicherungsträger stehen nicht zusammenhanglos nebeneinander, sondern ergänzen sich und verweisen aufeinander. Wie die Abstimmung – auch mit der Normung – gelingt, zeigen konkrete Praxisbeispiele.

Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen – das Arbeitsprogramm der GDA

Key Facts:
  • Ein Schwerpunkt der kommenden 3. Periode der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist das Arbeitsprogramm „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“
  • Das Ziel dieses Arbeitsprogramms ist es, Gefährdungen am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe zu minimieren und möglichst zu verhindern
  • Unter Federführung der Unfallversicherungsträger wurde hierzu der GDA Gefahrstoff-Check zur Unterstützung der Betriebe entwickelt

Vegetationsbrandbekämpfung – Herausforderungen und Lösungen

Key Facts:
  • Höhere Temperaturen im Sommer führen zu trockenerer Vegetation, die leichter zu entzünden ist, schneller abbrennt und sich auf größeren Flächen ausbreitet
  • Die Taktik und die Technik von Vegetationsbrandbekämpfung werden in Feuerwehrlehrgängen bisher nicht ausreichend vermittelt
  • Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, die Mannschaften mit der richtigen Schutzkleidung und dem passenden Atemschutz für Vegetationsbrände auszustatten

Heißere Sommer gehen in manchen Regionen Deutschlands mit einer größeren Gefahr für Wald- und Vegetationsbrände einher. Was bedeutet das für die Einsatzkräfte der Feuerwehr? Wie können sie sich für die besonderen Risiken bei dieser Art der Brandbekämpfung wappnen? Fachwissen und die passende Ausrüstung sind unabdingbar.

Eine Zeitreise durch 50 Jahre Schüler-Unfallversicherung

Key Facts:
  • Die Schüler-Unfallversicherung entstand aufgrund eines BGH-Urteils. Seitdem ist sie vor allem durch die Rechtsprechung immer wieder erweitert worden
  • Im Laufe der Jahre wurden passgenaue Strukturen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen
  • Ständige Aufgabe ist die Sicherstellung einer umfassenden Heilbehandlung und Nachsorge

Die Schüler-Unfallversicherung wurde durch eine Gerichtsentscheidung auf den Weg gebracht und nahm 1971 ihre Arbeit auf. Dieser Beitrag zeichnet die Geschichte dieser Errungenschaft des Sozialstaates nach.

Burn-out, psychosomatische Beschwerden und Erschöpfung am Arbeitsplatz

Key Facts:
  • Ein Drittel der Erwerbstätigen hat bei der Arbeit häufig mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen, fühlt sich müde und erschöpft
  • Beschwerden und Erkrankungen resultieren auch aus arbeitsbedingter psychischer Belastung
  • Teufelskreise aus Belastung und Beschwerden erhöhen den Handlungsdruck

Burn-out, psychosomatische Beschwerden und Erschöpfung sind auf dem Vormarsch. Aktuell sind circa 30 Prozent der Erwerbstätigen davon betroffen. Der Beitrag gibt einen Überblick über auftretende Beschwerden sowie arbeitsbedingte Risikofaktoren und verweist auf Empfehlungen für Prävention und Arbeitsschutz.

Kommunikation muss wirken

Key Facts:
  • Die BG BAU setzt auf crossmediale und integrierte Kommunikation ihrer zentralen Botschaften
  • Mit einer Präsenz auf sämtlichen gängigen Social-Media-Plattformen sollen alle Zielgruppen in ihrer Lebens- und Kommunikationswelt angesprochen werden
  • Das Präventionsprogramm „BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH“ setzt auf Sensibilisierung durch Emotionen, aber auch auf Humor und Überraschung

Die Mediennutzung hat sich grundlegend verändert. Die klassische Absender-Empfänger-Kommunikation ist obsolet geworden. Darauf stellt sich auch die BG BAU in ihrer Kommunikationsarbeit ein. Wie kann es gelingen, bei den Themen Arbeitsschutz und gesetzliche Unfallversicherung Gehör zu finden?

Was Beschäftigungsfähigkeit bedeutet

Key Facts:
  • Was bedeutet Beschäftigungsfähigkeit eigentlich? Antworten geben Tobias Belz (VBG) aus dem Fachbereich Gesundheit im Betrieb der DGUV und Dr. Birger Neubauer (VBG) aus dem Ausschuss Arbeitsmedizin der DGUV.

Beschäftigungsfähigkeit hat heutzutage einen sehr hohen Stellenwert. Um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten, müssen verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen umgesetzt werden. Dabei sollten Arbeitgebende, Arbeitnehmende sowie Betriebsärztinnen und Betriebsärzte zusammenarbeiten.

Einsatz digitaler Werkzeuge in der Prävention – die Zukunft hat bereits begonnen

Key Facts:
  • Die gesetzliche Unfallversicherung hat die Digitalisierung ganz oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt
  • Im Bereich der Prävention setzen einige Unfallversicherungsträger bereits erfolgreich digitale Werkzeuge ein, um Aufsichtspersonen mit allen für die Betriebsbesichtigung relevanten Daten zu versorgen
  • Aufgrund der durchweg positiven Bewertung der digitalen Werkzeuge in der betrieblichen Anwendung ist zu überlegen, solche Werkzeuge allen Unfallversicherungsträgern zur Verfügung zu stellen

Aufgaben und Herausforderungen für die Arbeitsmedizin

Key Facts:
  • Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Formen der Arbeitssteuerung, -taktung und -gestaltung hervor, denen auch die Arbeitsmedizin gerecht werden muss
  • Besonders durch die zunehmende Flexibilität von Zeit und Ort und die Zunahme digitaler Kommunikation verändert sich auch die Aufgabe der Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner
  • In der Corona-Pandemie spielt die Betriebsmedizin eine wichtige Rolle in der betrieblichen Beratung sowie der überbetrieblichen Entwicklung staatlicher und berufsgenossenschaftlicher Regelwerke

Die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, ist einem ständigen Wandel unterworfen. Ganz aktuell hat die Corona-Pandemie einschneidende Veränderungen beispielsweise im Hinblick auf das Homeoffice bewirkt. Das gilt gleichermaßen für die Arbeitsmedizin, die sich den daraus resultierenden Herausforderungen stellen muss. DGUV Forum sprach hierzu mit Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Status quo – Schwerpunktsetzung im Rahmen der Vision Zero

Key Facts:
  • Projektergebnisse der Schwerpunktsetzung im Rahmen der Vision Zero fanden Eingang in die Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger
  • Verkehrssicherheit bleibt in der Unfallversicherung ein wichtiges Thema
  • Die Entwicklung der Schwerpunktfallzahlen in den Bereichen Arbeitsunfälle, Schülerunfälle und Berufskrankheiten zeigt ein heterogenes Bild und bietet Ansatzpunkte für weitere präventionsseitige Initiativen

Gewalt bei der Arbeit – Ursachen, Folgen und Präventionsmaßnahmen

Key Facts:
  • Die Folgen von Gewalt sind vielfältig und individuell, sie können neben körperlichen Verletzungen auch psychische Auswirkungen haben
  • Gewalt hat nicht nur Auswirkungen auf betroffene Personen, sondern auch Folgen auf betrieblicher Ebene
  • Gewalt kann durch geeignete Präventionsmaßnahmen vor und nach dem Ereignis auf Basis der Gefährdungsbeurteilung verhindert beziehungsweise negative Folgen können abgeschwächt werden

Gewalt und Aggression stellen für viele Beschäftigte ein zunehmendes Problem dar. Die Folgen für Betroffene sowie Betriebe und Einrichtungen können gravierend sein. Der Artikel beschreibt ein aktuelles Grundverständnis zu Erscheinungsformen und Ursachen von Gewalt sowie die Entwicklung von geeigneten Präventionsmaßnahmen.

Grundlagen der Suchtprävention im Betrieb

Key Facts:
  • Sucht hat in Unternehmen und Einrichtungen einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit sowie auf Sicherheit und Gesundheit
  • Die Ursachen für Sucht sind meist komplex, doch Belastung am Arbeitsplatz und der betriebliche Umgang mit Suchtmitteln können häufig einen Einfluss haben
  • Unternehmen können einen wirkungsvollen Beitrag zur Prävention von Sucht leisten

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat in vielen Betrieben die Frage aufgeworfen, ob neue oder erweiterte Ansätze zur Suchtprävention notwendig sind. Sind Strukturen und Regelungen zur betrieblichen Suchtprävention etabliert, lässt sich auf diese Neuerung gut und ohne große Umstellungen reagieren.

Überwacher oder Lotse? Zur zukünftigen Rolle der Aufsichtspersonen in der Betreuung der Betriebe

Key Facts:
  • Überwachung in Verbindung mit Beratung ist der Markenkern der gesetzlichen Unfallversicherung
  • Die Aufsichtsperson lotst bereits heute die Betriebe durch die Vielfalt der Themen der Prävention nach § 14 SGB VII
  • Die Überwachung der Betriebe ist politisch sehr wichtig für die gesetzliche Unfallversicherung und darf nicht eingeschränkt werden
  • Möchte man neue Themen in der Beratung durch die Aufsichtspersonen platzieren, sind diese entweder von anderen Aufgaben zu entlasten oder ihre Ressourcen anzupassen

Aktuell gibt es Diskussionen über eine Erweiterung des Aufgabenspektrums von Aufsichtspersonen (AP) dahingehend, dass sie im Rahmen ihrer Besichtigungen auch zu den Leistungen des eigenen Unfallversicherungsträgers und der Sozialversicherung allgemein beraten sollen. Dieser Beitrag setzt sich mit dem Spannungsfeld der AP zwischen Überwachung und einer solchen Lotsenfunktion auseinander.

Lernen und Lehren für die Arbeitswelt der Zukunft

Key Facts:
  • Die Veränderungen der Arbeitswelt ziehen weitreichende Folgen für das Lernen und Lehren nach sich – im Mittelpunkt stehen die Kompetenzen, die für die Veränderungen besonders benötigt werden
  • Da Lernen ein umfassender Prozess ist, müssen Bildungseinrichtungen die Qualifizierungsangebote in ihrem Prozesscharakter sehen
  • Die Auswirkungen auf die Qualifizierungspraxis betreffen insbesondere die Entwicklung von Lern- und Lehrarrangements, (virtuellen) Lernumgebungen sowie Qualitätsstandards

Die Frage "Wann haben Sie zuletzt gelernt?" führt schnell zur Fragestellung, was man unter Lernen versteht. Dieses Verständnis verändert sich vor dem Hintergrund einer sich im Wandel befindlichen Arbeits- und Lebenswelt ebenso wie die Bildungsangebote, die sich an neue Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Lernen und Lehren anpassen müssen.

„Es müssen klare Grenzen gezogen werden“

Key Facts:
  • Laut Polizeilicher Kriminalstatistik sind Delikte wie leichte Körperverletzung und Beleidigung gestiegen
  • Schwere Gewaltdelikte, beispielsweise Sexualdelikte, haben abgenommen
  • Dass Verhaltensweisen wie Beleidigung, Mobbing oder tätliche Angriffe nicht toleriert werden, können Betriebe und öffentliche Einrichtungen in einem Kodex festlegen

Wo liegen die Ursachen für Gewalt und was können Betriebe oder Schulen tun, um Gewalt vorzubeugen? Ein Gespräch mit Professor Thomas Bliesener vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN).