Prävention

Wegfall des Unterlassungszwangs – Auswirkungen auf die berufsbedingten Hauterkrankungen

Key Facts:
  • Für beruflich bedingte Hauterkrankungen existieren bereits gut etablierte Maßnahmen der Individualprävention
  • Eine frühzeitige Meldung und Einleitung der Individualprävention sind entscheidend für deren Wirksamkeit
  • Durch Wegfall des Unterlassungszwangs werden sich voraussichtlich Änderungen im bisherigen Melde- und Berichtswesen, in der Heilverfahrensstruktur, der Begutachtung und Beurteilung der Minderung der Erwerbsfähigkeit ergeben

Schwere Arbeitsunfälle im Handel und in der Warenlogistik

Key Facts:
  • Schwere Arbeitsunfälle im Handel und in der Warenlogistik basieren auf wenigen Unfallszenarien (wobei auf Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle – ohne Abstürze – knapp 50 Prozent entfallen)
  • Das Risiko, schwer zu verunfallen, steigt mit zunehmendem Alter
  • Zielgerichtete Überwachung und Beratung baut auf den Erkenntnissen des branchenspezifischen Unfallgeschehens auf

Die gesundheitlichen Folgen schwerer Arbeitsunfälle, die zu Rentenleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung führen, sind für die Betroffenen mit erheblichem Leid und wesentlichen Einschränkungen im Alltag verbunden. Diese zu verhindern steht daher in besonderem Fokus der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW). Um welche Unfälle handelt es sich und was kann man dagegen tun?

Versicherungsschutz bei gewaltsamen Auseinandersetzungen

Key Facts:
  • Wenn allein private Beweggründe für die tätliche Auseinandersetzung verantwortlich sind, ist ein Arbeitsunfall abzulehnen
  • Auch ein Angriff unter Kollegen und Kolleginnen kann ein Arbeitsunfall sein; es kommt auf den sachlichen Zusammenhang mit der versicherten Tätigkeit an
  • Fortgesetzte psychische Gewalteinwirkung, etwa in Form von Mobbing, erfüllt grundsätzlich weder die Voraussetzungen eines Arbeitsunfalls noch die einer Berufskrankheit

Ein Arbeitsunfall ist als Unfall einer versicherten Person infolge der versicherten Tätigkeit definiert. Unter welchen Bedingungen können tätliche Auseinandersetzungen als Versicherungsfall in der gesetzlichen Unfallversicherung anerkannt werden? Eine Annäherung in Beispielen.

VISION ZERO – eine Vision, die das Handeln leitet

Key Facts:
  • Die Präventionsstrategie „VISION ZERO. Null Unfälle – gesund arbeiten!“ der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) startete im Jahr 2014
  • Zielvorgabe war, die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle und neuer Unfallrenten innerhalb von zehn Jahren deutlich zu reduzieren, mindestens jedoch zu halbieren
  • Nach neun Jahren zieht die BG RCI eine Zwischenbilanz

Jeder Arbeitsunfall und jede Berufskrankheit kann verhindert werden, wenn zur richtigen Zeit die geeignete Präventionsmaßnahme getroffen wird. Diese Überzeugung führte 2014 zum Start der Präventionsstrategie Vision Zero bei der BG RCI. Wie sieht es nach neun Jahren mit der Umsetzung und ihren Auswirkungen in den Mitgliedsbetrieben der BG RCI aus?

Präventionsnetzwerk #sicherimDienst thematisiert, sensibilisiert und unterstützt

Key Facts:
  • Gewalt gegenüber Einsatz- oder Vollzugskräften, Mitarbeitenden in Stadtverwaltungen, Klinikpersonal oder Lehrkräften – in den vergangenen Jahren ist ein deutliches Bewusstsein für diese Missstände entstanden
  • Kernelemente der Initiative „Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“ des Landes Nordrhein-Westfalen sind berufsgruppenübergreifende Präventionsmaterialien und das Netzwerk #sicherimDienst
  • Das Netzwerk #sicherimDienst bietet Möglichkeiten zu einem umfassenden Austausch rund um das Thema „Gewaltschutz am Arbeitsplatz“

Die Kampagne #sicherimDienst des Landes Nordrhein-Westfalen will Beschäftigte, Vorgesetzte und Behördenleitungen in die Lage versetzen, konkrete Verbesserungen im eigenen Bereich vorzunehmen sowie beim Umgang mit Gewaltvorfällen handlungssicher zu reagieren.

Umgang mit den Risiken des Cannabiskonsums bei der Arbeit

Key Facts:
  • Die Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit erfährt, kann als Chance für die betriebliche Aufklärungsarbeit genutzt werden
  • Führungskräfte müssen handeln, sobald Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass Versicherte nicht in der Lage sind, Arbeiten gefahrlos auszuführen – unabhängig davon, welche Ursachen die Verhaltensauffälligkeiten haben
  • Grundsätzlich gelten für Cannabis die gleichen betrieblichen Präventionsmöglichkeiten wie für andere Suchtmittel auch

Angesichts der Legalisierung von Cannabis ist eine gute Aufklärung auch im betrieblichen Kontext wichtig. Dieser Beitrag fasst die Auswirkungen von Cannabiskonsum auf die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit zusammen, gibt Hinweise, woran missbräuchlicher Konsum im Arbeitskontext erkannt werden kann, und geht auf betriebliche Präventionsmöglichkeiten ein.

Wissen, was wirkt – die Evidenz erneut im Fokus

Key Facts:
  • Der iga.Report 40 untersucht die Wirksamkeit und den Nutzen arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention
  • Für die Prävention von Stress und psychischen Störungen gibt es eine Reihe gut erprobter Ansätze
  • Für Maßnahmen des Arbeitsschutzes zeigen Übersichtsstudien einen positiven Nutzen für Beschäftigte und Unternehmen
  • Neben anderen Faktoren beeinflussen die Unterstützung durch Führungskräfte sowie die Einbindung der Beschäftigten den Erfolg von Maßnahmen nachweislich

Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) untersucht erneut die Wirksamkeit arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention. Dabei zeigt sich: Die Forschung wartet mit gut untersuchten Interventionen auf – zunehmend auch im Arbeitsschutz.

Beratung und Überwachung in der SARS-CoV-2-Epidemie aus Sicht der BG BAU

Key Facts:
  • Die Epidemie stellte alle Akteurinnen und Akteure auf Baustellen vor völlig neue Aufgaben
  • Für die Lösung dieser Aufgaben war häufig "Kreativität" gefragt
  • Ein gut funktionierendes Krisenmanagement ist von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung der Herausforderungen durch die Epidemie

Psychische Belastung im Vorschriften- und Regelwerk

Key Facts:
  • Gefährdungen durch psychische Belastung können zu Erkrankungs- und Unfallrisiken führen
  • Regelungslücken im Vorschriften- und Regelwerk zur psychischen Belastung sollen durch eine staatliche Regel geschlossen werden
  • Der DGUV-Fachbereich "Gesundheit im Betrieb" unterstützt bei der Konkretisierung der psychischen Belastung in den Branchenregeln

Beim Thema psychische Belastung haben betriebliche Akteure und Akteurinnen weiterhin einen großen Bedarf an Informationen und Hilfestellungen, dem das Vorschriften- und Regelwerk der gesetzlichen Unfallversicherung gerecht werden muss. Fachleute der Unfallversicherungsträger entwickeln Produkte mit, die Mitgliedsbetrieben bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflicht helfen.

Der Begriff Hitze im Arbeitsschutz und die Auswirkungen von sommerlicher Wärme

Key Facts:
  • Sommerliche Wärme hat keinen direkten Einfluss auf Tätigkeiten unter extremer Hitzebelastung (Hitzearbeit)
  • Viele Arbeitsplätze unterliegen jedoch dem Einfluss der sommerlichen Wärme; für Zeiträume mit besonders hohen Außentemperaturen sind meist zusätzliche Maßnahmen erforderlich (klimabelastete Arbeitsplätze)
  • An Arbeitsplätzen, an denen durch einen betriebstechnischen Wärmeeintrag die Raumtemperatur +26 Grad Celsius unabhängig von der Außentemperatur übersteigt, kann in den Sommermonaten eine zusätzliche Belastung durch den Wärmeeintrag von außen entstehen (wärmebelastete Arbeitsplätze)

Eine Auswirkung des Klimawandels ist das Vorkommen von Extremwetterereignissen und Hitzewellen. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Begriffe wie „Hitzearbeit“ oder „Hitzearbeit im Büro“ auf, obwohl Hitzearbeit im Sinne des Arbeitsschutzes nicht gemeint ist. Eine Unterscheidung der Begriffe ist aber wichtig.

Beruflich auf Tour – mobile Arbeit mit Fahrzeugen

Key Facts:
  • Verkehrsrechtliche Zulassungsvorschriften decken die sichere und gesunde Gestaltung von Fahrzeugarbeitsplätzen nur unvollständig ab
  • Die sichere Gestaltung von Transportabläufen erfordert die Zusammenarbeit mit Auftraggebenden und Fremdbetrieben
  • Ein wichtiger Baustein zur Vermeidung von Unfällen und Störungen sind Qualifizierung und Unterweisung der Beschäftigten

Mobile Arbeiten mit Fahrzeugen umfassen neben der Verkehrsteilnahme vielfältige Tätigkeiten, die weitgehend in Fremdbetrieben verrichtet werden. Aus der zunehmenden Verzahnung von Fertigungs- und Transportabläufen ergeben sich Arbeitsbedingungen, die sich auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auswirken. 

Psychische Belastung und Beanspruchung während der Coronavirus-Pandemie

Key Facts:
  • Laut NAKO-Gesundheitsstudie klagen vor allem junge und mittelalte Menschen über eine Zunahme von Angst- und Depressionssymptomen
  • Während des ersten Lockdowns nahmen sich 31,7 Prozent der Studienteilnehmenden als einsam wahr
  • Die Arbeit im Homeoffice erhöht das Risiko der interessierten Selbstgefährdung

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 oder das Risiko, daran zu erkranken, und die tiefgreifenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben viele Menschen psychisch sehr gefordert.

Drohne am Bau – Bewahrerin vor Gefahren?

Key Facts:
  • Während der kommerzielle Einsatz von Drohnen aktuell weit hinter dem privaten liegt, weisen die Prognosen auf einen sehr starken Zuwachs hin
  • Neben ihrer ursprünglichen Verwendung für Bildaufnahmen erfassen Drohnen auch zusätzliche Daten, die für umfangreiche Anwendungen genutzt werden können
  • Die BG BAU sucht nach Wegen, den Einsatz von Drohnen sicherer zu machen und Anwendungsmöglichkeiten auszuweiten, um den Aufenthalt von Menschen in Gefahrenbereichen zu reduzieren

Drohnen begegnen uns im Privaten und noch selten im beruflichen Alltag. Die kommerzielle Nutzung von Drohnen bietet viele Möglichkeiten, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Damit befasst sich derzeit auch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU).

Plötzlich Homeoffice – Erkenntnisse zum erfolgreichen Einstieg ins Homeoffice aus dem Kontext der COVID-19-Pandemie

Key Facts:
  • Während der COVID-19-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte eher unvorbereitet im Homeoffice
  • Im Zuge der Pandemie gewonnene Forschungsergebnisse können bereichernd für die Integration von Homeoffice-Arbeit in den Unternehmensalltag sein
  • Eine systematische Analyse und Gestaltung von Arbeitsplätzen im Homeoffice sowie den damit verbundenen psychischen Belastungen fördern ein langfristig gesundes und produktives Arbeiten von zu Hause aus

Das Homeoffice hat mit der COVID-19-Pandemie seinen endgültigen Durchbruch. Aber wie verändern sich die psychischen Belastungen für Beschäftigte beim Übergang ins Homeoffice? Und was kann diesen Übergang erleichtern?

Psychosoziale Notfallversorgung: Ergebnisse zu Angeboten der Unfallversicherungsträger

Key Facts:
  • Viele Unfallversicherungsträger bieten umfangreiche Unterstützung an, um die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) in Unternehmen zu verbessern
  • Die Förderung der Ausbildung zu betrieblich psychologischen Erstbetreuenden wird von der Mehrheit der Unfallversicherungsträger durch finanzielle Entlastung und kostenfreie Seminare unterstützt, doch Rollenkonflikte und unterschiedliche Ausbildungsmodelle stellen Herausforderungen dar
  • Verbessert werden kann die statistische Erfassung von potenziellen psychischen Gesundheitsgefährdungen bei Notfällen

Notfälle wie Unfälle bei der Arbeit oder Gewalttaten können schwerwiegende psychische Gesundheitsschäden verursachen. Interviews zeigten, wie Unfallversicherungsträger ihre Mitgliedsunternehmen in der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) unterstützen. Dieser Artikel ist der dritte Teil einer Forschungsarbeit zum Thema PSNV.

Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Beratung der SVLFG?

Key Facts:
  • Die jährliche UV-Belastung wird künftig weiter steigen
  • Das Gesundheitsrisiko für Beschäftigte nimmt stark zu
  • Die SVLFG nimmt die Beratung von Saisonarbeitskräften verstärkt in den Blick

Die Sommer werden wärmer, das Wachstum der Pflanzen beginnt früher, es wird trockener und Hitzeperioden werden häufiger. Der Klimawandel hat weitreichende negative Auswirkungen auf die Versicherten in Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau. Diese Berufsgruppen sind besonders abhängig von Temperaturen und Niederschlägen. Bereits der Dürresommer 2018 hat viele versicherte Betriebe in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung mal anders – erste Erfahrungen mit dem OHS-Dialog

Key Facts:
  • Die Coronapandemie ist eine große Herausforderung, bietet aber auch Chancen für experimentelle Wege wie den "Occupational Health and Safety (OHS)"-Dialog mit integrierter Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
  • Das sehr effiziente, effektive und von den Teilnehmenden akzeptierte Vorgehen für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung wurde in der Bayer AG entwickelt
  • Nachdem erste Pilotprojekte im deutschen Sprachraum mit dem Ziel stattfanden, zusätzliche Digitalisierungsoptionen nutzbar zu machen, steht 2021 die globale Pilotierung an

COVID-19 hat die Welt verändert – auch mit Blick auf Gesundheitsschutz, Arbeitsorganisation und zwischenmenschliche Aspekte im beruflichen Umfeld. Durch die mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen und Anpassungen ergeben sich neue Herausforderungen für viele Beschäftigte – und besondere Bedingungen für eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. In dieser Ausnahmesituation geht die Bayer AG mit einem digitalen Dialogansatz neue Wege.

Schulsport im Fokus der Präventionsarbeit

Key Facts:
  • Die großen Sportspiele beinhalten ein erhöhtes Unfallrisiko
  • Häufig sind sportstarke Schülerinnen und Schüler betroffen
  • Gemeinsame Initiative von Kultusministerkonferenz und DGUV

Sport in der Schule ist vielfältig. Neben dem Unterrichtsfach Sport werden außerunterrichtliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote, Arbeitsgemeinschaften, Pausensport, Schulsportwettbewerbe, Sportfeste und unterschiedlichste Angebote im Rahmen des Ganztags vorgehalten. Neben dem eindeutig zugewiesenen Aspekt der Gesundheitsförderung bedeutet der Schulsport aber auch ein erhöhtes Risiko an Unfällen und damit verbunden Verletzungen.

Sind Haushaltsunfälle Privatsache? – Perspektivenwechsel durch das Homeoffice

Key Facts:
  • Rund 3,2 Millionen Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen häuslichen Unfall
  • Heim- und Freizeitunfälle können betriebliche Abläufe empfindlich stören
  • Die Aktion "Das sichere Haus" stellt Informationen zur Unfallprävention im eigenen Zuhause zur Verfügung - auch fürs Homeoffice

Heim- und Freizeitunfälle sind reine Privatsache? Nicht ganz. Für betriebliche Abläufe ist es egal, ob sich der Kollege oder die Kollegin in Küche, Bad oder Garten verletzt hat oder am Fließband, im Labor, auf dem Dach: Die Person fehlt. Zunehmende Arbeit im Homeoffice macht Haushaltsunfälle auch zu einer Herausforderung für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.

Sicherheits- und Gesundheitskompetenz – individuell und organisational

Key Facts:
  • Veränderungen der Arbeitswelt erfordern sowohl von den Beschäftigten als auch auf organisationaler Ebene Kompetenz hinsichtlich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • Das Sachgebiet Beschäftigungsfähigkeit im Fachbereich Gesundheit im Betrieb legt Definitionen dieser Kompetenz für einzelne Personen sowie für Organisationen vor
  • Die Sicherheits- und Gesundheitskompetenz einer Organisation ist nicht nur die Summe der individuellen Kompetenzen, sondern vielmehr etwas qualitativ Neues