Prävention

Gelebte Kohärenz – von der Theorie zur Praxis

Key Facts:
  • In den Fachbereichen und Sachgebieten der DGUV werden die Schriften nach den Grundsätzen für ein kohärentes Vorschriften- und Regelwerk erarbeitet
  • Das „Leitlinienpapier zur Neuordnung des Vorschriften- und Regelwerks im Arbeitsschutz“ sowie das „Grundsatzpapier zur Rolle der Normung im betrieblichen Arbeitsschutz“ bilden den Rahmen
  • Die Sozialpartner legen ihre Sicht auf das Vorschriften- und Regelwerk dar

Wird vom Vorschriften- und Regelwerk im Arbeitsschutz gesprochen, fällt in diesem Zusammenhang auch immer die Frage nach dessen Kohärenz. In diesem Beitrag soll ein Überblick gegeben werden, was genau unter einem kohärenten Vorschriften- und Regelwerk zu verstehen ist, wie die Kohärenz sichergestellt wird und insbesondere in der Praxis gelebt wird.

Überwachung und Beratung in der SARS-CoV-2-Epidemie

Key Facts:
  • Die Unfallversicherungsträger beraten Betriebe und Bildungseinrichtungen weiterhin intensiv vor Ort und führen Kontrollen durch
  • Neben der zentralen Prävention von SARS-CoV-2 müssen auch die übrigen Gefährdungen in den Betrieben und Einrichtungen im Blick bleiben
  • Die SARS-CoV-2-Epidemie beschleunigt die Weiterentwicklung der Überwachung und Beratung in Verbindung mit den weiteren Präventionsleistungen

Die Überwachung und Beratung durch die Unfallversicherungsträger trägt zur Eindämmung der Epidemie und zur Aufrechterhaltung der Arbeit und Bildung in Deutschland bei. Dieser Beitrag informiert über Leistungen der Unfallversicherungsträger in der Epidemie und leitet Konsequenzen für die Zeit danach ab.

Homeoffice gesund gestalten – ein Überblick zu aktuellen Erkenntnissen

Key Facts:
  • Durch die Erfahrungen in der Coronapandemie ist davon auszugehen, dass sich Homeoffice als Arbeitsform weiterverbreiten und etablieren wird
  • Der Stand der Erkenntnisse zeigt Chancen und Risiken für die Gesundheit der Beschäftigten im Homeoffice auf
  • Es gilt, die Arbeitsorganisation, Arbeitsinhalte, soziale Beziehungen, die Arbeitsumgebung und die Organisationskultur für den Erfolg von Homeoffice aktiv zu gestalten

Die vergangenen Monate erbrachten vielfältige praktische Erfahrungen zur Arbeit im Homeoffice. Dies dürfte dazu führen, dass sich diese Arbeitsform weiterverbreiten und etablieren wird. Aber was sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitskritische Faktoren der Arbeit von zu Hause? Diese gilt es zu betrachten, wenn man Homeoffice in Zukunft sicher und gesund gestalten will.

Ein stimmiges Gesamtgefüge: das Regelwerk des Staates, der Unfallversicherungsträger sowie Normung

Key Facts:
  • Um Doppelregelungen der Regelwerke des Staates und der Unfallversicherungsträger zu vermeiden, wird das Kooperationsmodell angewendet
  • Gemäß Kombinationsmodell ergänzen DGUV Branchenregeln das staatliche Regelwerk als gefährdungsübergreifendes Gesamtkompendium
  • Normen werden auf das Regelwerk so abgestimmt, dass sie dieses widerspruchsfrei und anwendungsfreundlich ergänzen

Ein praktikables Vorschriften- und Regelwerk im dualen Arbeitsschutzsystem setzt gute Abstimmung voraus. Vorschriften und Regeln des Staates und der Unfallversicherungsträger stehen nicht zusammenhanglos nebeneinander, sondern ergänzen sich und verweisen aufeinander. Wie die Abstimmung – auch mit der Normung – gelingt, zeigen konkrete Praxisbeispiele.

Psychische Belastung: Zusammenhänge mit Sicherheit und Gesundheit

Key Facts:
  • Mehr als 42 Prozent aller bewilligten Anträge auf Erwerbsminderungsrente entfielen 2019 auf psychische Störungen
  • Psychische Störungen werden in der Regel durch eine Kombination verschiedener Faktoren verursacht
  • Psychische Störungen werden generell nicht als Arbeitsunfall oder Berufskrankheit von der gesetzlichen Unfallversicherung anerkannt. Eine Ausnahme stellen psychische Störungen infolge traumatischer Erlebnisse bei der Arbeit und psychoreaktive Störungen nach einem Arbeitsunfall mit körperlicher Verletzung dar.

Psychische Belastungen führen im Gegensatz zu physikalischen, chemischen und biologischen Risiken häufig noch ein Schattendasein bei der Beurteilung möglicher Risikofaktoren für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Hinweise auf Zusammenhänge mit Sicherheit und Gesundheit führen aber langsam zu einem Umdenken.

Arbeit unter den Bedingungen der Pandemie ermöglichen

Key Facts:
  • Sicherheit und Gesundheit im Betrieb spielen eine zentrale Rolle, um die Folgen der Pandemie unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig die Wirtschaft wieder anzukurbeln
  • Die Aufgabe von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ist es jetzt, den Arbeitsschutzstandard in die Sprache und Bedarfe ihrer jeweiligen Branchen zu übersetzen
  • Die Herausforderung besteht darin, praktische Unterstützungsangebote zu bieten und den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit unter den speziellen Bedingungen einer erhöhten Infektionsgefahr zu genügen

Coworking Spaces – ein alternativer mobiler Arbeitsort?

Key Facts:
  • Die SARS-CoV-2-Pandemie hat dazu geführt, dass mobile Arbeit auch an sogenannten „dritten Arbeitsorten“ wie Coworking Spaces sehr stark zugenommen hat
  • Gut gestaltete Coworking Spaces können eine sichere und gesunde Alternative zur Homeoffice- und Büroarbeit darstellen
  • Es ergeben sich neue Fragestellungen und Herausforderungen für die Prävention zur Sicherstellung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Coworking Spaces

Laut dem Bundesverband Co-Working Spaces Deutschland (BVCS) steigt die Nutzung dieses alternativen Büroarbeitsortes überproportional an. Der Artikel informiert über mobile Arbeitsorte wie Coworking Spaces sowie ihre sichere und gesunde Gestaltung und zeigt auf, welche offenen Fragen für die Prävention sich daraus ergeben.

Forschungsprojekt zur psychosozialen Notfallversorgung in Unternehmen

Key Facts:
  • Bei Notfällen im Unternehmen, wie beispielsweise schweren Arbeitsunfällen, medizinischen Notfällen oder Gewalttaten, können neben physischen Verletzungen auch psychische Gesundheitsgefährdungen auftreten
  • Die psychische Gesundheitsgefährdung bei einem Notfall kann über die akute starke Beanspruchung hinaus auch mittelfristig zu starken psychischen und sozialen Beeinträchtigungen und längerfristig zu psychischen Störungen, wie beispielsweise Traumafolgestörungen, führen
  • Den möglichen betrieblichen Folgen – krankheitsbedingte Fehlzeiten bis hin zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit – können Unternehmen mit der Prävention möglicher psychischer und sozialer Beeinträchtigungen im Rahmen einer psychosozialen Notfallversorgung entgegenwirken

Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen – das Arbeitsprogramm der GDA

Key Facts:
  • Ein Schwerpunkt der kommenden 3. Periode der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist das Arbeitsprogramm „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“
  • Das Ziel dieses Arbeitsprogramms ist es, Gefährdungen am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe zu minimieren und möglichst zu verhindern
  • Unter Federführung der Unfallversicherungsträger wurde hierzu der GDA Gefahrstoff-Check zur Unterstützung der Betriebe entwickelt

Vegetationsbrandbekämpfung – Herausforderungen und Lösungen

Key Facts:
  • Höhere Temperaturen im Sommer führen zu trockenerer Vegetation, die leichter zu entzünden ist, schneller abbrennt und sich auf größeren Flächen ausbreitet
  • Die Taktik und die Technik von Vegetationsbrandbekämpfung werden in Feuerwehrlehrgängen bisher nicht ausreichend vermittelt
  • Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, die Mannschaften mit der richtigen Schutzkleidung und dem passenden Atemschutz für Vegetationsbrände auszustatten

Heißere Sommer gehen in manchen Regionen Deutschlands mit einer größeren Gefahr für Wald- und Vegetationsbrände einher. Was bedeutet das für die Einsatzkräfte der Feuerwehr? Wie können sie sich für die besonderen Risiken bei dieser Art der Brandbekämpfung wappnen? Fachwissen und die passende Ausrüstung sind unabdingbar.

Eine Zeitreise durch 50 Jahre Schüler-Unfallversicherung

Key Facts:
  • Die Schüler-Unfallversicherung entstand aufgrund eines BGH-Urteils. Seitdem ist sie vor allem durch die Rechtsprechung immer wieder erweitert worden
  • Im Laufe der Jahre wurden passgenaue Strukturen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen
  • Ständige Aufgabe ist die Sicherstellung einer umfassenden Heilbehandlung und Nachsorge

Die Schüler-Unfallversicherung wurde durch eine Gerichtsentscheidung auf den Weg gebracht und nahm 1971 ihre Arbeit auf. Dieser Beitrag zeichnet die Geschichte dieser Errungenschaft des Sozialstaates nach.

Einsatz digitaler Werkzeuge in der Prävention – die Zukunft hat bereits begonnen

Key Facts:
  • Die gesetzliche Unfallversicherung hat die Digitalisierung ganz oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt
  • Im Bereich der Prävention setzen einige Unfallversicherungsträger bereits erfolgreich digitale Werkzeuge ein, um Aufsichtspersonen mit allen für die Betriebsbesichtigung relevanten Daten zu versorgen
  • Aufgrund der durchweg positiven Bewertung der digitalen Werkzeuge in der betrieblichen Anwendung ist zu überlegen, solche Werkzeuge allen Unfallversicherungsträgern zur Verfügung zu stellen

Aufgaben und Herausforderungen für die Arbeitsmedizin

Key Facts:
  • Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Formen der Arbeitssteuerung, -taktung und -gestaltung hervor, denen auch die Arbeitsmedizin gerecht werden muss
  • Besonders durch die zunehmende Flexibilität von Zeit und Ort und die Zunahme digitaler Kommunikation verändert sich auch die Aufgabe der Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner
  • In der Corona-Pandemie spielt die Betriebsmedizin eine wichtige Rolle in der betrieblichen Beratung sowie der überbetrieblichen Entwicklung staatlicher und berufsgenossenschaftlicher Regelwerke

Die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, ist einem ständigen Wandel unterworfen. Ganz aktuell hat die Corona-Pandemie einschneidende Veränderungen beispielsweise im Hinblick auf das Homeoffice bewirkt. Das gilt gleichermaßen für die Arbeitsmedizin, die sich den daraus resultierenden Herausforderungen stellen muss. DGUV Forum sprach hierzu mit Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Status quo – Schwerpunktsetzung im Rahmen der Vision Zero

Key Facts:
  • Projektergebnisse der Schwerpunktsetzung im Rahmen der Vision Zero fanden Eingang in die Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger
  • Verkehrssicherheit bleibt in der Unfallversicherung ein wichtiges Thema
  • Die Entwicklung der Schwerpunktfallzahlen in den Bereichen Arbeitsunfälle, Schülerunfälle und Berufskrankheiten zeigt ein heterogenes Bild und bietet Ansatzpunkte für weitere präventionsseitige Initiativen

Überwacher oder Lotse? Zur zukünftigen Rolle der Aufsichtspersonen in der Betreuung der Betriebe

Key Facts:
  • Überwachung in Verbindung mit Beratung ist der Markenkern der gesetzlichen Unfallversicherung
  • Die Aufsichtsperson lotst bereits heute die Betriebe durch die Vielfalt der Themen der Prävention nach § 14 SGB VII
  • Die Überwachung der Betriebe ist politisch sehr wichtig für die gesetzliche Unfallversicherung und darf nicht eingeschränkt werden
  • Möchte man neue Themen in der Beratung durch die Aufsichtspersonen platzieren, sind diese entweder von anderen Aufgaben zu entlasten oder ihre Ressourcen anzupassen

Aktuell gibt es Diskussionen über eine Erweiterung des Aufgabenspektrums von Aufsichtspersonen (AP) dahingehend, dass sie im Rahmen ihrer Besichtigungen auch zu den Leistungen des eigenen Unfallversicherungsträgers und der Sozialversicherung allgemein beraten sollen. Dieser Beitrag setzt sich mit dem Spannungsfeld der AP zwischen Überwachung und einer solchen Lotsenfunktion auseinander.

Lernen und Lehren für die Arbeitswelt der Zukunft

Key Facts:
  • Die Veränderungen der Arbeitswelt ziehen weitreichende Folgen für das Lernen und Lehren nach sich – im Mittelpunkt stehen die Kompetenzen, die für die Veränderungen besonders benötigt werden
  • Da Lernen ein umfassender Prozess ist, müssen Bildungseinrichtungen die Qualifizierungsangebote in ihrem Prozesscharakter sehen
  • Die Auswirkungen auf die Qualifizierungspraxis betreffen insbesondere die Entwicklung von Lern- und Lehrarrangements, (virtuellen) Lernumgebungen sowie Qualitätsstandards

Die Frage "Wann haben Sie zuletzt gelernt?" führt schnell zur Fragestellung, was man unter Lernen versteht. Dieses Verständnis verändert sich vor dem Hintergrund einer sich im Wandel befindlichen Arbeits- und Lebenswelt ebenso wie die Bildungsangebote, die sich an neue Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Lernen und Lehren anpassen müssen.

Gedanken zur Prävention aus Sicht eines Industrieunternehmens

Key Facts:
  • Auswirkungen aktueller Rahmenbedingungen wie beispielsweise Globalisierung oder Digitalisierung auf die Prävention
  • Ein neuer Präventionsansatz – Prävention 4.0 – ist erforderlich
  • Der Beitrag beleuchtet verschiedene mögliche Maßnahmen einer Prävention 4.0 aus Sicht eines Industrieunternehmens, um den positiven Trend zur Vision Zero fortzusetzen

Unser gemeinsamer gesellschaftlicher Anspruch muss sein, dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter stets auf eine intakte und sichere Arbeitsumgebung verlassen kann, um am Ende eines Arbeitstages gesund und unbeschadet zu Familie und Freunden zurückzukehren. Um diese Vision zu realisieren, bedarf es eines nachhaltigen kontinuierlichen Abgleichs von Anforderungen und effektiven präventiven Ansätzen. Der folgende Artikel greift hierzu ein paar Gedanken auf.

11 Werte einer neuen Arbeitswelt

Key Facts:
  • Der Wandel der Arbeitswelt geht mit Änderungen der zentralen Werte von Arbeit einher
  • Der Wertewandel wiederum beeinflusst das Verhalten der Führungs­kräfte sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Die Corona-Krise als Katalysator der Digitalisierung beschleunigt den Prozess

Die Werte der Arbeit haben sich verändert und verändern sich rasant weiter. Die Erwartungen der Beschäftigten an die Unternehmen und umgekehrt sind andere als bisher. Elf Werte der neuen Arbeitswelt sollen zeigen, wie Führung und Zusammenarbeit in neuen Unternehmens- und Organisationsformen aussehen können und welche Kommunikation und Kultur dafür benötigt werden.

Beitrag und Grenzen der Normung im betrieblichen Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Wenn es um Normung im Arbeitsschutz geht, muss zwischen Beschaffenheit von Produkten und betrieblichem Arbeitsschutz unterschieden werden
  • Im Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes haben die Vorschriften und Regeln des Staates und der Unfallversicherungsträger Vorrang gegenüber Normen
  • Die Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) beobachtet die Normungsarbeit und bringt die Belange des Arbeitsschutzes gegenüber der Normung zur Geltung

Vor dem Hintergrund nationaler, europäischer und internationaler Entwicklungen entstehen immer mehr Normen mit Bezug zum Arbeitsschutz. Dabei handelt es sich um Produktnormen, zunehmend jedoch auch um Normen im Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes. Wie kann ein Zusammenspiel zwischen dem Regelwerk des Staates und der Unfallversicherungsträger sowie der Normung gelingen?

Gefahrstoffe bei schweißtechnischen Arbeiten

Key Facts:
  • Schweißen und verwandte Verfahren werden in der Metallbearbeitung umfänglich verwendet
  • Hierbei treten eine Reihe von Gesundheitsgefahren auf, insbesondere auch durch Gefahrstoffe
  • Die hierfür maßgebliche TRGS 528 „Schweißtechnische Arbeiten“ ist in einer Neufassung im Februar 2020 veröffentlicht worden

In der Metallbearbeitung werden umfänglich schweißtechnische Arbeiten vorgenommen. Dieser Artikel befasst sich mit den auftretenden Gefahrstoffen und stellt die neugefasste TRGS 528 vor, in der die Anforderungen der Gefahrstoffverordnung konkretisiert werden.