Prävention

Sicherheits- und Gesundheitskompetenz

Key Facts:
  • Die Sicherheits- und Gesundheitskompetenz von Arbeitgebenden und Beschäftigten muss gefördert werden, um sicheres und gesundes Arbeiten – auch im Homeoffice – zu gewährleisten
  • Für ein gemeinsames Begriffsverständnis wird hier eine Definition von Sicherheits- und Gesundheitskompetenz vorgeschlagen
  • Diese Definition fokussiert auf die Fähigkeit, Motivation und Selbstregulation, die Gesundheit zu schützen, zu erhalten und zu fördern

Jede Form der Arbeit – an festen oder wechselnden Arbeitsplätzen – erfordert Sicherheits- und Gesundheitskompetenz der Beschäftigten. Für eine Förderung dieser Kompetenz ist ein einheitliches Begriffsverständnis grundlegend. Die hier vorgestellte umfassende Definition geht über Definitionen, die sich auf das Verstehen von Gesundheitsinformation (Health Literacy) konzentrieren, deutlich hinaus.

Das Zusammenspiel der Präventionsleistungen – ein Gewinn für Kindertageseinrichtungen

Key Facts:
  • In der frühen Kindheit werden sicherheits- und gesundheitsrelevante Grundlagen für das weitere Leben gelegt
  • Die Präventionsleistungen der Unfallversicherungsträger unterstützen bei der Entwicklung sicherer und gesunder Bildungseinrichtungen
  • Erforderlich sind die Auseinandersetzung mit den frühkindlichen Bildungszielen und das Wissen um die Zusammenhänge von Bildung und Gesundheit

Die Überwachung in Bildungseinrichtungen durch die Unfallversicherungsträger stellt eine wesentliche Grundlage dar, um sichere Rahmenbedingungen für das tägliche Arbeiten, Lehren und Lernen zu schaffen. Die Bedeutung der weiteren Präventionsleistungen, insbesondere der Beratung, zeigt der Beitrag am Beispiel „Kindertageseinrichtung“ auf.

Effektive Prävention gegen eine tödliche Gefahr

Key Facts:
  • Der Absturz von hoch gelegenen Arbeitsplätzen ist eine der größten Unfallgefahren bei der Arbeit
  • Leitern sind ein Schwerpunkt in der Absturzunfallprävention
  • Innovative Technologien können zur Verhinderung von Absturzunfällen beitragen

Ein Blick in die Arbeitsunfallstatistiken zeigt: Absturz ist außerhalb des Straßenverkehrs die mit Abstand größte Gefahr, einen tödlichen Unfall in der gewerblichen Wirtschaft zu erleiden. Die Unfallversicherungsträger und Fachbereiche der DGUV engagieren sich daher seit jeher mit klassischen und innovativen Präventionslösungen für die Reduzierung von tödlichen und schweren Absturzunfällen.

Erkennen und Bewältigen von Einsamkeit im betrieblichen Kontext

Key Facts:
  • Einsamkeit äußert sich als ein unangenehmes Gefühl, das entsteht, wenn die sozialen Beziehungen als unzureichend empfunden werden
  • Viele Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz, der somit ideale Voraussetzungen bietet, um auf das Thema aufmerksam zu machen und präventiv zu agieren
  • Es gilt, den Betrieb als sozialen Ort zu etablieren, der als Ressource sozialer Beziehungen dienen kann

Dauerhafte Einsamkeit steht im Zusammenhang mit psychischen und körperlichen Erkrankungen. Da Ursachen und Auswirkungen auch im betrieblichen Kontext zu finden sind, sollten sich Betriebe mit dem Thema auseinandersetzen. Es werden verschiedene Ansätze der Prävention, Früherkennung und Intervention vorgestellt, die im betrieblichen Kontext Anwendung finden können.

Gasversorgung, Wasserstoff und Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Für den Erfolg der Energiewende kommt Wasserstoff bei der Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen eine Schlüsselrolle zu
  • Im Sachgebiet Energie und Wasser des Fachbereichs Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse der DGUV werden für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beim Betrieb von Wasserstoffanlagen und -leitungen praktische Lösungen erarbeitet
  • Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung legt der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin Schutzmaßnahmen fest

Wasserstoff wird eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Energiewende spielen. Doch der Einsatz des chemischen Elements ist nicht ungefährlich. Die richtigen Schutzmaßnahmen helfen, die Gefährdungen zu vermeiden.

Gewaltunfälle am Arbeitsplatz – Zahlen aus der Unfallanzeigen-Statistik der DGUV

Key Facts:
  • Im Jahr 2021 wurden knapp 12.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle durch Gewalteinwirkung gemeldet – ein leichter Rückgang gegenüber den Vorjahren
  • Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sind in besonders hohem Maße von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen
  • Besonders häufig sind auch Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter von Gewaltunfällen betroffen

Die Arbeitsunfallanzeigen der gesetzlichen Unfallversicherung zeigen: Gewalt am Arbeitsplatz ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Frauen sind häufiger als Männer Opfer von Gewaltunfällen. Besonders viele Fälle gibt es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im öffentlichen Personenverkehr.

Videosprechstunden in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung

Key Facts:
  • In einem Pilotprojekt wurden Videosprechstunden in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung getestet
  • Betriebe sowie Beraterinnen und Berater der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) fanden geeignete Beratungsanlässe zur Nutzung von Videosprechstunden
  • Als Projektergebnis wird die Videosprechstunde als Ergänzung in den Regelbetrieb aufgenommen

Spätestens seit Corona ist der Austausch über Video ganz normal – privat und noch mehr im beruflichen Kontext. Das Projekt „Tele-Arbeitsschutz“ untersuchte daher die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation per Videosprechstunde in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung von Unternehmen.

„Null Toleranz bei Gewalt“ – Gewaltprävention im Fokus im Landratsamt Rastatt

Key Facts:
  • Mit dem Konzept „Null Toleranz bei Gewalt“ fokussiert das Landratsamt Rastatt eine nachhaltige und ganzheitliche Gewaltprävention
  • Gewaltprävention ist in die Gefährdungsbeurteilungen integriert und technische, organisatorische sowie personelle Maßnahmen greifen ineinander
  • Mitte 2023 wurde die Projektgruppe „Null Toleranz bei Gewalt“ gegründet, die eine Grundsatzerklärung, Workshops und umfassende Maßnahmen einschließlich baulicher Anpassungen umsetzte

Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind immer wieder von Gewaltsituationen betroffen. Welche Maßnahmen können Arbeitgebende ergreifen, um ihre Beschäftigten zu schützen? Beim Landratsamt Rastatt war das Thema Gewaltprävention im Zuge der systematischen, hausweiten Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen bereits seit vielen Jahren ein Thema.

Anreizsysteme – motivierend, nachhaltig und innovativ

Key Facts:
  • Anreizsysteme gewinnen bei den Unfallversicherungsträgern und damit auch bei den Betrieben und Bildungseinrichtungen zunehmende Bedeutung
  • Seit längerer Zeit zeichnet sich ab, dass Anreizsysteme verstärkt mit innovativen Ansätzen verknüpft werden
  • Erste Anreizsysteme, die das Thema Klimawandel aufgreifen, sind in Planung und greifen damit die aktuellen Beschlüsse der Gremien der DGUV auf

Betriebsärztlicher Betreuungsbedarf in Deutschland

Key Facts:
  • Der sich aus der DGUV Vorschrift 2 ergebende betriebsärztliche Betreuungsbedarf kann durch die derzeit zur Verfügung stehenden betriebsärztlichen Kapazitäten nicht sichergestellt werden
  • Die durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für das Jahr 2011 festgestellte Lücke zwischen betriebsärztlichem Bedarf und Angebot ist seither nochmals deutlich angewachsen
  • Die Entwicklung seit 2011 weist darauf hin, dass die vorhandene Lücke zwischen betriebsärztlichem Bedarf und Angebot in näherer Zukunft weiter zunehmen wird

Hinsichtlich der betriebsärztlichen Betreuung werden von Unternehmen ebenso wie von Akteuren des Arbeitsschutzes immer wieder Zweifel daran geäußert, ob die erforderlichen Kapazitäten vorhanden sind. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dieser Frage. Gleichzeitig soll auch ein Blick in die nähere Zukunft geworfen und etwaiger Handlungsbedarf identifiziert werden.

Gehirnerschütterung – die unterschätzte Gefahr

Key Facts:
  • Die Gehirnerschütterungs-Test-App der Hannelore Kohl Stiftung ist weiterentwickelt worden
  • Die GET-App hilft, schnell und sicher festzustellen, ob jemand eine Gehirnerschütterung hat oder nicht
  • Die GET-App leistet sowohl im Hobby- als auch Profisport gute Dienste

Statistische Auswertung der 2020 als Berufskrankheit anerkannten COVID-19-Erkrankungen

Key Facts:
  • Im Jahr 2020 wurden insgesamt 18.065 COVID-19-Erkrankungen als Berufskrankheit (BK-Nr. 3101) anerkannt
  • Die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand haben 2020 insgesamt rund 6,4 Millionen Euro für Rehabilitations- und Rentenleistungen in Zusammenhang mit COVID-19 erbracht
  • In knapp 98 Prozent der Fälle hat die Infektion in Bereichen des Gesundheitsdienstes stattgefunden

Die Daten zum Berufskrankheitengeschehen 2020 zeigen, dass sich die Anzahl der anerkannten Berufskrankheiten (BK) insgesamt gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat. Dies ist auf die als Berufskrankheit anerkannten COVID-19-Erkrankungen zurückzuführen. Der folgende Beitrag liefert statistische Hintergrundinformationen.

Auswirkungen der Klimakrise auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Key Facts:
  • Die DGUV befragte mehr als 1.000 Beschäftigte zu den Auswirkungen der Klimakrise auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • Es braucht Strategien zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten, damit diese gesund, moti­viert und somit leistungsfähig bleiben
  • Handlungsbedarf sehen die Befragten insbesondere beim Thema Hitze bei der Arbeit

Der Klimawandel hat bereits heute großflächig negative Folgen für die Natur und den Menschen. Wie stark sehen sich deutsche Unternehmen bereits von der Klimakrise betroffen? Welche Maßnahmen haben sie bereits umgesetzt und wo sehen sie Handlungsbedarf? Zu diesen Fragen führte die DGUV im September 2022 eine Umfrage durch.

„Die Tätigkeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist unheimlich sinnstiftend“

Key Facts:
  • In Vorstand und Ausschüssen werden Weichen gestellt für die Prävention und die Versorgung der Beschäftigten
  • Von guter Präventions- und Rehabilitationsarbeit profitieren nicht nur die Versicherten, sondern auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
  • Digitalisierung, Fachkräftemangel und die Arbeitsschutzaufsicht sind wichtige Themen für die nächsten Jahre

Dr. Sebastian Schneider arbeitet beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in der Abteilung Sozialpolitik und ist dort für die Themen gesetzliche Unfallversicherung und europäische Arbeitsschutzpolitik zuständig. Seit November 2023 ist er Mitglied des Vorstandes der DGUV. Ein Gespräch über seine Erwartungen und Kernthemen.

Neues Standardwerk für Arbeitsmedizin

Key Facts:
  • Die „DGUV Empfehlungen für arbeitsmedizinische Beratungen und Untersuchungen“ lösen die sechste Auflage der seit mehr als 50 Jahren bestehenden „DGUV Grundsätze für arbeitsmedizinische Untersuchungen“ ab
  • Die DGUV Empfehlungen stellen einen sozialpartnerschaftlich und wissenschaftlich getragenen Konsens dar und präsentieren den allgemein anerkannten Stand der Arbeitsmedizin
  • Die DGUV Empfehlungen sind aktualisiert und neu gegliedert unter Trennung von arbeitsmedizinischer Vorsorge und Untersuchungen, die dem Nachweis der gesundheitlichen Eignung für berufliche Anforderungen dienen

„Leave it, love it and change it“

Key Facts:
  • Die KAN wurde gegründet, um die deutsche Arbeitsschutzmeinung in die Normung einzubringen
  • Der technische Fortschriftt macht es immer schwieriger, einen Stand der Technik zu formulieren
  • Nationale Normen sind zu einer Randerscheinung geworden, die KAN muss deshalb ihr internationales Engagement verstärken

Die Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) hat 2019 ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Wie hat sich die Normung verändert? Was sind ihre zukünftigen Aufgaben? Ein Gespräch mit Dr. Dirk Watermann, Geschäftsführer der KAN.

Forschen, prüfen und beraten im Zeichen von COVID-19

Key Facts:
  • Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung, vor allem Atemschutz, in die Höhe schnellen lassen
  • Ein Schnelltest und umfassende Praxishinweise sollen dazu beitragen, den Bedarf an Atemschutz und PSA-bezogener Information für verschiedenste Zielgruppen zu decken
  • Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) leistet mit Prüfung, Beratung und Forschung einen wichtigen Beitrag zu sicherem und gesundem Arbeiten auch in der Pandemiezeit

Gesunde und produktive Arbeit im Homeoffice

Key Facts:
  • Um das Potenzial von Homeoffice auszuschöpfen, muss die Arbeitsform gesundheitsgerecht weiterentwickelt werden
  • Beschäftigte müssen mit Blick auf gesundes Verhalten und gesunde Verhältnisse vom Betrieb unterstützt und in ihrer Gesundheits- und Sicherheitskompetenz gestärkt werden
  • Ein wichtiger Schritt ist die Sensibilisierung und Qualifizierung der betrieblichen Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Sicherheit und Gesundheit

Gesund und sicher im Homeoffice arbeiten: Das ist kein Selbstläufer, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe für Arbeitgebende und Beschäftigte. Chancen und Risiken der Arbeitsform Homeoffice sollten nun, auf Basis der Erfahrungen während der Coronapandemie, neu bewertet werden.

Aus gutem Grund: 100 Jahre Prüfung und Zertifizierung

Key Facts:
  • Vor rund 100 Jahren begann die „Arbeitsgemeinschaft für Unfallverhütung“ durch Prüfung und Zertifizierung für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu sorgen
  • Prüfung und Zertifizierung hat sich seitdem zu einem bewährten Instrument der Prävention entwickelt
  • Heute stellen Themen wie Künstliche Intelligenz oder die Pandemie den Bereich Prüfung und Zertifizierung vor neue Herausforderungen

Im vorigen Jahrhundert hat Prüfung und Zertifizierung einen wesentlichen Beitrag zur Prävention geleistet. Bis heute bewirkt DGUV Test nachhaltige Veränderungen und erarbeitet in Netzwerken mit Fachleuten Antworten auf drängende Fragen rund um Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt.

Geschichte der Selbstverwaltung in der Unfallversicherung (Teil III)

Key Facts:
  • Die Wiederherstellung der Selbstverwaltung mit ihrer paritätischen Besetzung der Selbstverwaltungsorgane in der Sozialversicherung bildete eine wichtige demokratische Grundlage der Bundesrepublik
  • Die staatlichen Rahmenregelungen verdichteten sich nach 1945 zusehends und engten in manchen Handlungsfeldern die Ausfüllungskompetenz der Berufsgenossenschaften ein
  • Der stetige Ausbau und die Reformen der Sozialversicherung brachten für die Unfallversicherung langfristig eine Stärkung von Prävention und Rehabilitation mit sich

Nach dem Ende des Nationalsozialismus entstand in der Bundesrepublik wieder eine selbstverwaltete Sozialversicherung. Die nun paritätische, von Beschäftigten und Arbeitgebenden besetzten Selbstverwaltungsorgane waren und sind ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Wiederherstellung, Ausbau, Reformen und Umbau sind die Dynamiken eines stetigen Entwicklungsprozesses bis heute.