Gewalt unter Schülerinnen und Schülern – Ergebnisse einer Umfrage unter Lehrkräften

Die jährliche Unfallstatistik zeigt, dass gewaltbedingte Unfälle in der Schule rückläufig sind. Jedoch erfasst sie nicht alle Formen von Gewalt. Eine repräsentative Umfrage der DGUV unter Lehrkräften beleuchtet die Entwicklung von psychischer und körperlicher Gewalt an Schulen.

Jeder zwölfte Schülerunfall an allgemeinbildenden Schulen steht im Zusammenhang mit Gewalt. Gewaltprävention ist daher auch für die gesetzliche Unfallversicherung und deren Träger ein Thema. Im Jahr 2023 gab es rund 65.000 gewaltbedingte Schülerunfälle, was je 1.000 versicherte Kinder und Jugendliche rund 7,5 gewaltbedingte Unfälle bedeutet. Dabei wird ein Unfall erst dann gezählt, wenn er zu einer ärztlichen Behandlung geführt hat. Die meisten dieser Unfälle ereignen sich in der Pause. Sie betreffen weitaus häufiger Jungen als Mädchen – im Verhältnis von rund drei zu eins. Gewaltbedingte Unfälle kommen am häufigsten in der Altersgruppe von 10 bis 13 Jahren vor, gefolgt von den 14- bis 17-Jährigen. In den Statistiken der Unfallkassen wird jedoch nur körperliche Gewalt erfasst. Psychische Gewalt, zum Beispiel Beleidigungen oder Beschimpfungen, wird mit der Statistik nicht abgebildet, da sie meistens nicht zu einem Arztbesuch führt. Um die Situation an Schulen näher zu beleuchten, sind wissenschaftliche Studien und Befragungen notwendig.

Methodisches Vorgehen

Im Auftrag der DGUV hat „forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH“ eine repräsentative, bundesweite Befragung von 1.031 Lehrerinnen und Lehrern allgemeinbildender Schulen in Deutschland durchgeführt.[1] Die Lehrkräfte wurden unter anderem zu Fällen psychischer und körperlicher Gewalt an ihrer Schule im vergangenen Schuljahr sowie den ergriffenen Maßnahmen befragt. Des Weiteren wurden sie gebeten, die Entwicklung von Gewalt an ihrer Schule nach der Pandemie einzuschätzen. Die Erhebung wurde vom 2. bis 27. August 2024 über das repräsentative Panel „forsa.omninet“ als Online-Befragung durchgeführt. Die Auswahl der Befragten erfolgte mittels einer Zufallsstichprobe.

Schulklima

Das Schulklima, also der Umgang der Schülerinnen und Schüler miteinander, ist ein wesentlicher Faktor, der das Auftreten von Gewalt an Schulen beeinflusst. Daher wurden die Lehrkräfte gebeten, das Schulklima in ihrer Einrichtung mittels Schulnoten zu bewerten. Wie Abbildung 1 zeigt, bewertet etwa die Hälfte der Lehrkräfte (49 Prozent) das Schulklima an ihrer Schule mit sehr gut (4 Prozent) oder gut (45 Prozent). 37 Prozent benoten mit befriedigend, 10 Prozent mit ausreichend. Nur sehr wenige Lehrkräfte (4 Prozent) bewerten den Umgang der Schülerinnen und Schüler untereinander mit den Noten mangelhaft oder ungenügend.

Abbildung 1: Bewertung des Schulklimas | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 1: Bewertung des Schulklimas ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Psychische Gewalt

Unter psychischer Gewalt werden alle Formen nicht körperlicher Angriffe verstanden, die sich gegen das psychische Wohlbefinden der Betreffenden richten, zum Beispiel Beschimpfungen, Abwertungen und Diffamierungen, Isolation und soziale Gewalt, Mobbing, Drohungen oder Belästigung, egal ob im direkten Kontakt oder über das Internet oder soziale Medien.

Fast alle der befragten Lehrkräfte (98 Prozent) berichten, dass es an ihrer Schule im letzten Schuljahr Fälle von psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern gab. Dabei geben 48 Prozent an, dass solche Fälle „häufig“ vorkamen, während 50 Prozent der Befragten einschätzen, dass derartige Vorkommnisse an ihrer Schule „selten“ auftraten. Dass es an ihrer Schule im letzten Schuljahr keine Fälle von psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern gab, berichten nur sehr wenige Lehrkräfte.

Abbildung 2 zeigt, dass nahezu die Hälfte aller befragten Lehrkräfte (47 Prozent) angibt, häufig Beschimpfungen, Beleidigungen, Anschreien und Herabsetzen in ihrem Schulalltag zu beobachten. 35 Prozent aller Lehrkräfte nehmen häufig Mobbing unter Schülerinnen und Schülern wahr und 23 Prozent berichten von häufigem Cybermobbing über das Internet oder soziale Medien. Jede fünfte Lehrkraft (21 Prozent) beobachtet im Schulalltag häufig Drohungen und Erpressung (22 Prozent) sowie sexualisierte psychische Gewalt (21 Prozent) unter Schülerinnen und Schülern. Darüber hinaus geben 4 Prozent an, dass es an ihrer Schule häufig zu Fällen von Stalking kommt.

Abbildung 2: Formen psychischer Gewalt | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 2: Formen psychischer Gewalt ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Im vergangenen Schuljahr waren 8 Prozent der Lehrkräfte (fast) täglich persönlich mit Fällen von psychischer Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern befasst. Ein Drittel der Lehrkräfte hatte mehrmals (16 Prozent) oder etwa einmal pro Woche (17 Prozent) mit solchen Fällen zu tun, ein weiteres Drittel mehrmals (15 Prozent) oder etwa einmal (18 Prozent) im Monat. Die Lehrkräfte hatten mit Vorfällen psychischer Gewalt zu tun (oder wurden auf sie aufmerksam), weil sie sich während ihres Unterrichts oder ihrer Aufsichtszeit ereigneten oder sie als Vertrauenspersonen hinzugezogen wurden. 22 Prozent der befragten Lehrkräfte geben an, im vergangenen Schuljahr seltener als einmal im Monat mit Fällen psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern befasst gewesen zu sein. 5 Prozent der Lehrkräfte hatten gar keine Berührungspunkte mit solchen Fällen.

Körperliche Gewalt

Körperliche Gewalt bezeichnet jede Form von physischer Aggression, die darauf abzielt, einer Person körperlichen Schaden zuzufügen oder deren körperliche Unversehrtheit zu verletzen. Dazu zählen beispielsweise Handlungen wie Schlagen, Treten, Stoßen, Würgen oder andere Formen von körperlicher Misshandlung.

90 Prozent der Lehrkräfte geben an, dass es an ihrer Schule im letzten Schuljahr Fälle von körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern gab: 31 Prozent berichten dabei, dass dies „häufig“ vorkam, während bei 59 Prozent solche Fälle „selten“ waren. Nur zehn Prozent der befragten Lehrkräfte geben an, dass es im vergangenen Schuljahr gar keine Vorfälle körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern gegeben hat.

Wie Abbildung 3 zeigt, berichtet knapp ein Drittel (30 Prozent) der befragten Lehrkräfte, dass sie im Schulalltag häufig Schläge und Tritte beobachten. 18 Prozent nehmen häufig Haareziehen und Kneifen wahr, 12 Prozent berichten von häufigem Würgen und Am-Hals-Packen. 8 Prozent der Befragten geben an, dass es an ihrer Schule häufig zu Angriffen mit Gegenständen und Waffen kommt. 6 Prozent geben an, dass sie häufig sexualisierte Gewalt beobachten. Mehr als zwei Drittel der Lehrkräfte (69 Prozent) geben an, dass körperliche Gewalt an ihrer Schule generell nicht häufig vorkommt.

Abbildung 3: Formen körperlicher Gewalt | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 3: Formen körperlicher Gewalt ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Gefragt nach der Häufigkeit körperlicher Gewalt, gibt ein Viertel der Lehrkräfte (25 Prozent) an, im vergangenen Schuljahr einmal (14 Prozent) oder mehrmals in der Woche (11 Prozent) mit Fällen körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern befasst gewesen zu sein. Ähnlich viele Befragte (24 Prozent) geben an, einmal (12 Prozent) oder mehrmals (12 Prozent) im Monat mit solchen Fällen betraut zu sein. 29 Prozent der Lehrkräfte waren im letzten Schuljahr seltener als einmal im Monat und 17 Prozent überhaupt nicht mit Fällen körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern betraut. Schließlich berichten 5 Prozent der Lehrkräfte, im vergangenen Schuljahr täglich oder fast täglich mit Fällen körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern konfrontiert gewesen zu sein, beispielsweise weil der Vorfall in ihrem Unterricht oder während ihrer Aufsicht passiert ist oder weil sie in der Rolle als Klassenlehrerin oder Klassenlehrer beziehungsweise Vertrauenslehrerin oder Vertrauenslehrer oder aus anderem Grund eingeschaltet wurden.

Vermutete Ursachen für psychische und körperliche Gewalt

Auf die Frage, welche der vorgegebenen Faktoren ihrer Meinung nach die häufigsten Ursachen für psychische und körperliche Gewalt unter Schülerinnen und Schülern sind, gibt die Mehrheit der Lehrkräfte (93 bzw. 94 Prozent) an, dass persönliche Faktoren wie Impulsivität, mangelnde Empathie und eine niedrige Frustrationstoleranz zu Gewalt führen. Auch familiäre Aspekte wie eine schwache Bindung an die Eltern, Gewalt im Elternhaus oder ein hoher Medienkonsum werden häufig als Ursachen für Gewalt angenommen (78 bzw. 77 Prozent). Im Gegensatz dazu werden Faktoren aus dem Umfeld wie regionale Armut oder Kriminalität in der Nachbarschaft seltener vermutet (27 bzw. 32 Prozent). Auch schulische Faktoren wie schulischer Misserfolg, eine geringe Bindung an die Schule oder ein negatives Schulklima werden seltener als vermutete Ursachen angegeben (28 bzw. 31 Prozent). Die Ergebnisse sind in Abbildung 4 dargestellt.

Abbildung 4: Faktoren für psychische und körperliche Gewalt | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 4: Faktoren für psychische und körperliche Gewalt ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Maßnahmen bei psychischer und körperlicher Gewalt

Lehrkräfte, die im vergangenen Schuljahr persönlich mit mindestens einem Fall psychischer oder körperlicher Gewalt unter Schülerinnen und Schülern betraut waren, wurden gefragt, was von ihnen und anderen Schulmitarbeitenden beim letzten Fall dieser Art konkret unternommen wurde. Die Ergebnisse, siehe Abbildung 5, zeigen, dass sie am häufigsten Gespräche mit dem Täter oder der Täterin (86 bzw. 91 Prozent), mit dem Opfer (84 bzw. 83 Prozent) sowie mit den Eltern des Täters oder der Täterin (80 bzw. 83 Prozent) geführt haben. Die Lehrkräfte berichten zudem, dass ein Gespräch zwischen Täter oder Täterin und Opfer (70 bzw. 74 Prozent), eine schulinterne Sanktionierung, zum Beispiel Tadel oder Schulverweis (69 bzw. 81 Prozent), sowie ein Gespräch mit den Eltern des Opfers (66 bzw. 67 Prozent) erfolgt sind. 62 beziehungsweise 61 Prozent der Lehrkräfte geben an, dass Schülerinnen und Schüler durch die Schulpsychologie, Schulsozialarbeit oder multiprofessionelle Teams sowie durch psychologische Nachsorge betreut wurden. Schließlich gaben 16 Prozent der Befragten an, die Polizei bei Fällen von psychischer Gewalt eingeschaltet zu haben, bei körperlicher Gewalt taten dies 19 Prozent der Befragten.

Abbildung 5: Maßnahmen bei psychischer und körperlicher Gewalt | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 5: Maßnahmen bei psychischer und körperlicher Gewalt ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Entwicklung der Häufigkeit von Gewalt

Mithilfe der Befragung sollte auch beleuchtet werden, wie sich die Gewalt an Schulen nach der Pandemie entwickelt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) sieht eine Zunahme psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern nach der Pandemie (vgl. Abbildung 6). 44 Prozent nehmen eine Zunahme körperlicher Gewalt wahr. 38 beziehungsweise 47 Prozent geben an, dass sich wenig verändert hat. Nur sehr wenige Lehrkräfte berichten von einer Abnahme psychischer oder körperlicher Gewalt an ihrer Schule.

Abbildung 6: Entwicklung von Vorfällen psychischer und körperlicher Gewalt | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 6: Entwicklung von Vorfällen psychischer und körperlicher Gewalt ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Umgang mit Gewalt an der Schule

Im Bildungsbereich spielt die Gewaltprävention eine entscheidende Rolle, um ein sicheres und unterstützendes Lehr- und Lernumfeld zu schaffen. Im Rahmen der Befragung wurde daher auch nach Maßnahmen zur Prävention von Gewalt im Schulkontext gefragt.

Es wurde zunächst erfragt, ob das Thema Gewaltprävention im Schulprogramm integriert ist. Die Ergebnisse zeigen, dass dies überwiegend zutrifft. So geben 84 Prozent der Lehrkräfte an, dass das Thema Gewaltprävention (beispielsweise gewaltfreie Konfliktlösung, Umgang mit Gewalt) im Schulprogramm ihrer Schule verankert ist. Bei 11 Prozent ist dies nicht der Fall.

Darüber hinaus erhielten die Lehrkräfte eine Liste möglicher Maßnahmen zur Gewaltprävention und wurden gefragt, welche davon an ihrer Schule umgesetzt werden. Wie in Abbildung 7 zu sehen ist, geben jeweils etwa drei Viertel der Lehrkräfte (je 73 Prozent) an, dass an ihrer Schule eine Zusammenarbeit mit multiprofessionellen Teams sowie Gespräche der Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema Gewalt stattfinden. Zudem geben 64 Prozent der Lehrkräfte an, dass es einen Schulkodex gibt, also schulische Leitlinien, die in der Schulkonferenz verabschiedet wurden.

Abbildung 7: Maßnahmen zur Gewaltprävention | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 7: Maßnahmen zur Gewaltprävention ©IAG / Grafik: kleonstudio.com


Rund die Hälfte der Lehrkräfte bestätigt außerdem, dass es an ihrer Schule Gespräche der Lehrkräfte mit den Eltern der Schülerinnen und Schüler zum Thema Gewalt (50 Prozent), Kooperationen mit der Polizei (48 Prozent) oder anderen externen Partnern (45 Prozent) gibt. 43 Prozent berichten von einer systematischen Umsetzung von Programmen zur Gewaltprävention im Unterricht für verschiedene Altersgruppen. 36 Prozent geben an, dass an ihrer Schule ein Kinderschutzkonzept vorhanden ist.

Jeweils rund ein Viertel der befragten Lehrkräfte bestätigt, dass es an ihrer Schule spezifische Projektwochen zum Thema Gewalt (28 Prozent) oder Deeskalationsangebote für Lehrkräfte, wie beispielsweise Trainings, Workshops oder Supervision, (22 Prozent) gibt. Von einer Inanspruchnahme von Angeboten der Unfallkasse in Form von Seminaren oder Beratung berichten 6 Prozent. Als weitere Maßnahme der Schule zum Thema Gewaltprävention wird der Einsatz von Schülerinnen und Schülern als Streitschlichtende, Konfliktlotsen beziehungsweise Konfliktlotsinnen oder Mediatorinnen beziehungsweise Mediatoren ergänzt (2 Prozent).

Gefragt nach konkreten Abläufen oder Regelungen, berichten 41 Prozent der Lehrkräfte, dass es an ihrer Schule einen festgelegten, für alle bekannten Ablauf gibt, wie bei Fällen psychischer und/oder körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen oder Schülern vorzugehen ist (vgl. Abbildung 8). Ebenfalls 41 Prozent geben an, dass es an ihrer Schule ein Nachsorgekonzept bei Gewaltvorfällen zwischen Schülerinnen und Schülern gibt, zum Beispiel in Form einer Streitschlichtung oder Mediation. Jeweils etwas mehr als die Hälfte der Lehrkräfte (je 59 Prozent) gibt bei diesen Fragen an, dass es dies an ihrer Schule nicht gibt (50 bzw. 47 Prozent) oder ihnen nicht bekannt ist (9 bzw. 12 Prozent). Eine einheitliche, systematische Erfassung von Gewaltvorfällen erfolgt nur an jeder vierten Schule (24 Prozent), etwa drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sagen, dass es dies an ihrer Schule nicht gibt (60 Prozent) oder ihnen dies nicht bekannt ist (16 Prozent).

Abbildung 8: Abläufe beziehungsweise Regelungen bei Gewaltvorfällen | © IAG / Grafik: kleonstudio.com
Abbildung 8: Abläufe beziehungsweise Regelungen bei Gewaltvorfällen ©IAG / Grafik: kleonstudio.com

Ausblick

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass ein erheblicher Teil der Lehrkräfte häufig mit psychischer und körperlicher Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern konfrontiert ist. Besonders häufig werden Beschimpfungen, Mobbing und körperliche Angriffe wie Schläge und Tritte beobachtet.

Rund ein Drittel der Lehrkräfte nannte die Prävention von und den Umgang mit Gewaltfällen als zentrale Aspekte zur Verbesserung der Situation. Dabei wurde besonders eine konsequentere Haltung des Kollegiums und der Schulleitung hervorgehoben, ebenso wie eine bessere Ausstattung mit Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern.

Hilfe im Umgang mit Gewalt finden die Schulen bei den Unfallkassen. Sie unterstützen mit verschiedenen Präventionsangeboten und arbeiten eng mit den Kultusministerien zusammen. Dazu gehören beispielsweise Seminare für Lehrkräfte mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention und Konfliktmanagement. Außerdem gibt es das Programm „MindMatters“[2], das die Unfallkassen in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse und der Leuphana Universität Lüneburg anbieten. Es zielt darauf ab, das Schulklima, die Gesundheit und die Fähigkeit, Stress zu bewältigen, zu stärken.

Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.mindmatters-schule.de.

Gewalt ist nicht nur ein Thema in Schulen. Mit der Kampagne #GewaltAngehen möchten Unfallkassen und Berufsgenossenschaften auf die Bedeutung von Gewaltprävention in allen Branchen aufmerksam machen und für ein gewaltfreies Miteinander sensibilisieren.

Präventionskampagne gegen Gewalt bei der Arbeit

#GewaltAngehen ist eine Kampagne der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihres Spitzenverbandes, der DGUV.

„Es geht euch alle an, wenn man mich angeht“, sagen die Botschafterinnen und Botschafter, die sich für #GewaltAngehen einsetzen. Gewalt betrifft uns alle, denn sie kann allen Beschäftigten widerfahren. Insbesondere Menschen, die sich in den Dienst anderer stellen, ihnen helfen, sie schützen, für sie sorgen, verdienen Respekt und Dankbarkeit.

Alle Menschen können etwas gegen Gewalt tun: Arbeitgebende und Führungskräfte, indem sie Gewalt als Risiko bei der Arbeit oder im Einsatz ernst nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige, indem sie ihren Führungskräften Gewaltvorfälle melden. Bildungseinrichtungen, indem sie Angebote zur Gewaltprävention in ihren Alltag integrieren. Aber auch Menschen, die zufällig Zeugin oder Zeuge von Gewalt werden, indem sie die Polizei rufen.

Weitere Informationen bietet diese Website: https://www.dguv.de/gewalt-angehen/