Schwerpunkt
Ausgabe 1/2025

Demografischer Wandel

Schwerpunkt

Wie erleben ältere Beschäftigte digitalisierte Arbeit?

Key Facts:
  • Bildungsstand und/oder Anforderungsniveau der Tätigkeit sind für das Erleben digitalisierter Arbeit möglicherweise relevanter als das Lebensalter
  • Die Arbeitsintensivierung durch digitalisiertes Arbeiten hat im Mittel unter älteren Beschäftigten von 2018 bis 2022 nicht signifikant zugenommen
  • 30 Prozent älterer Beschäftigter erleben Arbeitsintensivierung durch digitalisiertes Arbeiten, ein Drittel davon lang anhaltend – dies ist eine relevante Zielgruppe für Prävention

Eine ältere Erwerbsbevölkerung trifft auf zunehmend digitalisierte Arbeit. Der Artikel stellt anhand von Daten aus der lidA-Studie des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal vor, wie sich das Erleben von Arbeitsintensivierung durch digitalisierte Arbeit bei älteren Beschäftigten entwickelt.

Betriebliche Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit

Key Facts:
  • Nur 15,4 Prozent der älteren Beschäftigten in Deutschland erhielten in den letzten zwölf Monaten „Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit“; von diesen bewerteten 93 Prozent die Maßnahmen als hilfreich
  • Rund 64 Prozent der älteren Beschäftigten wünschten sich solche Maßnahmen, was eine deutliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zeigt
  • Ob ältere Beschäftigte Gesundheitsmaßnahmen erhalten, wird von Betriebsgröße, betrieblicher Gesundheitskultur und Qualität der Führung beeinflusst

Wie gut sind Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit auf den Bedarf der Beschäftigten abgestimmt? Trotz positiver Rückmeldungen zeigt sich, dass der Bedarf nicht ausreichend gedeckt ist. Dieser Beitrag beleuchtet das Thema anhand aktueller Ergebnisse der lidA-Studie des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal.

Demografischer Wandel und Fachkräftemangel – Lösungen durch künstliche Intelligenz

Key Facts:
  • KI-integrierte Systeme – zum Beispiel in Exoskeletten – ermöglichen eine gezielte individuelle Entlastung für Menschen mit physischen Einschränkungen
  • Lernprozesse können mithilfe von KI personalisiert gestaltet werden und dadurch die Wirksamkeit und Effizienz des Lernens insbesondere bei Älteren erhöhen
  • Durch die Verarbeitung großer Datenmengen und effektive Mustererkennung werden Arbeitsprozesse durch KI unterstützt und damit Ressourcen der Beschäftigten freigesetzt

Die Herausforderungen des demografischen Wandels für die Arbeitswelt sind seit Langem bekannt. Aktuell treffen sie auf den Megatrend der digitalen Transformation mit ihren Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Es stellt sich die Frage, welche Lösungsbausteine diese Entwicklungen bieten können, um die Folgen des demografischen Wandels zu bewältigen.

Der Later Life Workplace Index (LLWI): Alternden Belegschaften erfolgreich begegnen

Key Facts:
  • Der demografische Wandel erfordert die erfolgreiche Beschäftigung altersdiverser und alternder Belegschaften
  • Der Later Life Workplace Index (LLWI) macht förderliche betriebliche Arbeitsbedingungen und Human-Resource-Praktiken für ältere Beschäftigte messbar
  • Durch die Anwendung können Stärken und Schwächen im Unternehmen identifiziert und Handlungsmaßnahmen zielgerichtet abgeleitet werden

Mit dem demografischen Wandel altert die Arbeitswelt. Daher wird es zunehmend wichtiger, ältere Beschäftigte gesund, motiviert und leistungsfähig zu halten. Dies erfordert eine besondere Betrachtung relevanter betrieblicher Faktoren. Dieser Beitrag stellt den Later Life Workplace Index (LLWI) vor und zeigt auf, wie Unternehmen ihn effektiv nutzen können.

Gewalt unter Schülerinnen und Schülern – Ergebnisse einer Umfrage unter Lehrkräften

Key Facts:
  • Die DGUV hat zum Thema Gewalt vom 2. bis 27. August 2024 eine repräsentative, bundesweite Befragung von insgesamt 1.031 Lehrerinnen und Lehrern allgemeinbildender Schulen in Deutschland durchgeführt
  • Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) sieht eine Zunahme psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern nach der Pandemie; 44 Prozent nehmen eine Zunahme körperlicher Gewalt wahr
  • 84 Prozent der Befragten geben an, dass Gewaltprävention im Schulprogramm ihrer Schule verankert ist

Soziale Selbstverwaltung als Markenzeichen der Sozialversicherungen stärken

Key Facts:
  • Erstmals war es in Deutschland im Jahr 2023 möglich, seine Stimme bei einer vom Gesetzgeber veranlassten Wahl auch online abzugeben
  • Die neu eingeführte Geschlechterquote hat zu einer signifikanten Steigerung der Beteiligung von Frauen in den Gremien der sozialen Selbstverwaltung geführt
  • Studien haben gezeigt, dass die Bedeutung der sozialen Selbstverwaltung und damit auch der Sozialwahlen im Bewusstsein der Versicherten nur schwach verankert ist, daher muss das Modell der Sozialwahlen weiter gestärkt werden

Der Bundeswahlbeauftragte für die Sozialversicherungswahlen, Peter Weiß, und seine Stellvertreterin Doris Barnett unterbreiten in ihrem Bericht und dem nachfolgenden Statement eine Reihe von Vorschlägen, wie die Zukunft der sozialen Selbstverwaltung und damit die Grundarchitektur der Sozialversicherungen in Deutschland gestaltet werden können.

Agenda

„Wir müssen die Sichtbarkeit unserer Selbstverwaltungen erhöhen“

Key Facts:
  • Vor einem Jahr wurden Gabriele Axmann und Bernhard Wagner zu den neuen Vorsitzenden der Mitgliederversammlung der DGUV gewählt. In diesem Interview schildern sie, welche Erfahrungen sie in ihrem neuen Amt gemacht haben, und zeigen auf, wie die Soziale Selbstverwaltung gestärkt werden kann.

Viele Menschen wissen kaum etwas über die Aufgaben der Sozialen Selbstverwaltung. Wie kann sie in Zukunft bekannter werden und wie können mehr Interessierte für dieses Ehrenamt gewonnen werden? Die Diskussion um das Selbstverständnis und die Stärkung der Selbstverwaltung nimmt Fahrt auf.

Soziale Selbstverwaltung – neue Wege und Altbewährtes

Key Facts:
  • Für die gesetzliche Unfallversicherung sind Online-Wahlen eine nur schwer umsetzbare Möglichkeit der Partizipation
  • In diesem Zweig der Sozialversicherung haben sich Friedenswahlen bewährt
  • Streitige Wahlen würden an der Zusammensetzung der Selbstverwaltung kaum etwas ändern

Die Friedenswahl ist eine Wahl ohne Wahlhandlung. Das gibt Anlass zur Kritik. Allerdings verfügen die vorgeschlagenen Vertreter und Vertreterinnen über ein besonderes Maß an Erfahrung, die sie in die Selbstverwaltung einbringen können.

Die überarbeitete DGUV Vorschrift 2 – verständlicher, zielgerichteter, moderner

Key Facts:
  • Die DGUV Vorschrift 2 regelt die betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung
  • Sie wurde überarbeitet und wird unter dem Titel „Betriebsärzte und Betriebsärztinnen sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ im Laufe des Jahres 2025 in Kraft treten
  • Um die Anwenderfreundlichkeit zu verbessern, wurde die DGUV Regel 100-002 mit Erläuterungen erstellt

Ziel der Aktualisierung der DGUV Vorschrift 2 ist die Verbesserung der betrieblichen Betreuung. In diesem Beitrag werden die wesentlichen Anpassungen für eine verständlichere, zielgerichtetere und modernere Vorschrift vorgestellt. Diese Klarstellungen helfen bei der rechtssicheren Umsetzung der DGUV Vorschrift 2.

Versicherungsschutz für Wege zur Nahrungsaufnahme aus dem Homeoffice heraus

Eine mit Zustimmung und Billigung des Arbeitgebers im Homeoffice arbeitende und an betriebliche Vorgaben gebundene Arbeitnehmerin, die während der (vorgegebenen) Mittagspause auf dem Rückweg vom Erwerb einer Mittagsmahlzeit zum alsbaldigen Verzehr im häuslichen Bereich verunglückt, steht gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 1 Sozialgesetzbuch (SGB) VII unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.