Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
würde man zehn Führungskräfte nach den zehn wichtigsten Eigenschaften einer guten Führungskraft fragen, erhielte man sehr wahrscheinlich zehn unterschiedliche Antworten: „Wenn mein Team auch ohne mich gut zurechtkommt“ vielleicht oder „Eine Führungskraft muss auch mal unliebsame Entscheidungen treffen können.“
Jede Führungskraft entwickelt im Laufe der Karriere einen ganz persönlichen Führungsstil. Doch nicht jede Führungskraft ist zu einer solchen geworden, weil sie unbedingt Personalverantwortung übernehmen wollte. Oft führen Branchen-Know-how und fachliche Kompetenzen dazu, Verantwortung zu übernehmen. Gut zu führen, ist deshalb ein beständiger Lernprozess.
Fest steht: Gute Führung ist eine der wichtigsten Ressourcen, um die Sicherheit und Gesundheit, Produktivität und Motivation innerhalb eines Unternehmens oder eines Teams zu erhalten. Eine destruktive Führung hingegen kann zu hohen psychischen Belastungen bis hin zur inneren Kündigung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen.
Wie sieht also eine sichere und gesunde Führung aus? Der Schlüssel hierzu ist simpel und dennoch anspruchsvoll: Es braucht eine große Portion Empathie.
Ich denke beispielsweise an eine wertschätzende Unternehmenskultur und Kommunikation. Einerseits ein offenes Ohr für die Belange der Beschäftigten zu haben, andererseits alle frühzeitig über geplante Veränderungen zu informieren und einzubeziehen. Ein weiterer Aspekt sind Unterstützungsangebote in Konfliktsituationen.
Ob diese Maßnahmen dann auch von den Beschäftigten als glaubwürdig empfunden werden, hängt zu einem großen Teil von der Vorbildfunktion der Führungskraft ab. Hält sie sich nicht an vereinbarte Maßnahmen, gibt sie negative Signale. Geht die Führungskraft hingegen mit gutem Beispiel voran, fällt es auch den Beschäftigten leichter, sich sicher und gesund zu verhalten.
kommmitmensch, die Präventionskampagne der gesetzlichen Unfallversicherung, knüpft hieran an. Sechs Handlungsfelder der Kampagne liefern viele Ansatzpunkte, wie eine Kultur der Prävention gefördert werden kann.
Ihr Dr. Stefan Hussy
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung