Schwerpunkt
Ausgabe 3/2020

Prävention im Betrieb

Schwerpunkt

Überwacher oder Lotse? Zur zukünftigen Rolle der Aufsichtspersonen in der Betreuung der Betriebe

Key Facts:
  • Überwachung in Verbindung mit Beratung ist der Markenkern der gesetzlichen Unfallversicherung
  • Die Aufsichtsperson lotst bereits heute die Betriebe durch die Vielfalt der Themen der Prävention nach § 14 SGB VII
  • Die Überwachung der Betriebe ist politisch sehr wichtig für die gesetzliche Unfallversicherung und darf nicht eingeschränkt werden
  • Möchte man neue Themen in der Beratung durch die Aufsichtspersonen platzieren, sind diese entweder von anderen Aufgaben zu entlasten oder ihre Ressourcen anzupassen

Aktuell gibt es Diskussionen über eine Erweiterung des Aufgabenspektrums von Aufsichtspersonen (AP) dahingehend, dass sie im Rahmen ihrer Besichtigungen auch zu den Leistungen des eigenen Unfallversicherungsträgers und der Sozialversicherung allgemein beraten sollen. Dieser Beitrag setzt sich mit dem Spannungsfeld der AP zwischen Überwachung und einer solchen Lotsenfunktion auseinander.

Gedanken zur Prävention aus Sicht eines Industrieunternehmens

Key Facts:
  • Auswirkungen aktueller Rahmenbedingungen wie beispielsweise Globalisierung oder Digitalisierung auf die Prävention
  • Ein neuer Präventionsansatz – Prävention 4.0 – ist erforderlich
  • Der Beitrag beleuchtet verschiedene mögliche Maßnahmen einer Prävention 4.0 aus Sicht eines Industrieunternehmens, um den positiven Trend zur Vision Zero fortzusetzen

Unser gemeinsamer gesellschaftlicher Anspruch muss sein, dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter stets auf eine intakte und sichere Arbeitsumgebung verlassen kann, um am Ende eines Arbeitstages gesund und unbeschadet zu Familie und Freunden zurückzukehren. Um diese Vision zu realisieren, bedarf es eines nachhaltigen kontinuierlichen Abgleichs von Anforderungen und effektiven präventiven Ansätzen. Der folgende Artikel greift hierzu ein paar Gedanken auf.

Wissen, was wirkt – die Evidenz erneut im Fokus

Key Facts:
  • Der iga.Report 40 untersucht die Wirksamkeit und den Nutzen arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention
  • Für die Prävention von Stress und psychischen Störungen gibt es eine Reihe gut erprobter Ansätze
  • Für Maßnahmen des Arbeitsschutzes zeigen Übersichtsstudien einen positiven Nutzen für Beschäftigte und Unternehmen
  • Neben anderen Faktoren beeinflussen die Unterstützung durch Führungskräfte sowie die Einbindung der Beschäftigten den Erfolg von Maßnahmen nachweislich

Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) untersucht erneut die Wirksamkeit arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention. Dabei zeigt sich: Die Forschung wartet mit gut untersuchten Interventionen auf – zunehmend auch im Arbeitsschutz.

Führen mit Haltung: Schaffen Sie ein Fundament für Ihre Präventionskultur…

Key Facts:
  • Der Wandel der Unternehmenskultur hin zu mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zahlt sich langfristig aus
  • Unternehmensverantwortliche müssen dafür eine Vorbildfunktion übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen
  • Erfolgreich angestoßen, kann der gesamte Betrieb durch den Wandel profitieren

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig – und trotzdem mangelt es noch häufig an sicher und gesund gestalteten Arbeitsplätzen. Warum ist das so und wie gelingt es, eine Kultur der Prävention im Betriebsalltag zu verankern?

Verkehrssicherheitsarbeit in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • Die systematische Verkehrssicherheitsarbeit der Unfallversicherungsträger zeigt vielfältige Möglichkeiten der Prävention von Verkehrsunfällen auf
  • Ergänzend zu speziellen Präventionsmaßnahmen kommen diverse Aktionsmedien zum Einsatz
  • Präventiver Einsatz von Alcointerlocks
  • Prämien für besonders engagierte Unternehmen im Bereich Verkehrssicherheit

Mobbing wirksam verhindern

Key Facts:
  • Mobbing am Arbeitsplatz kann bei den Opfern zu vielfältigen gesundheitlichen Folgen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit führen
  • Arbeitgebende können und sollten organisatorische Maßnahmen zur Prävention und zum Umgang mit Mobbing ergreifen
  • In einer Betriebsvereinbarung können die Maßnahmen gegen Mobbing gut geregelt werden, da sie sowohl von der Personalvertretung als auch von Arbeitgebenden mitgetragen werden
  • Im Betrieb sollte eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber Mobbing, Gewalt, Diskriminierung und sexueller Belästigung gelebt werden
  • Die DGUV gibt mit ihrer Organisationshilfe inklusive Muster-Betriebsvereinbarung (FBORG-003) Empfehlungen zum Umgang mit Mobbing im Betrieb

Gewalt, Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz beeinträchtigen die Gesundheit, das Betriebsklima und die Produktivität. Eine gute Organisation der Arbeit kann dagegen helfen. Die DGUV hat hierzu eine Handlungsanleitung für Betriebe erstellt.

Agenda

„Wir werden den Betrieben pragmatische Hilfestellung geben“

Key Facts:
  • Der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard macht Vorgaben für sicheres und gesundes Arbeiten während der Pandemie
  • Berufsgenossenschaften und Unfallkassen stellen Betrieben Materialien zur Verfügung und geben Hilfestellung
  • Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) hat Schnelltests für Atemschutzmasken entwickelt

Wie unterstützt die Unfallversicherung Betriebe und Beschäftigte in Zeiten der Pandemie? Ein Interview mit Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, und Dr. Jochen Appt, Leiter der Abteilung Sicherheit und Gesundheit der DGUV, über die Umsetzung des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards der Bundesregierung.