Hinweis: Sie befinden sich im Vorschaumodus
Schwerpunkt
Ausgabe 11/2024

Suchtprävention

Schwerpunkt

Grundlagen der Suchtprävention im Betrieb

Key Facts:
  • Sucht hat in Unternehmen und Einrichtungen einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit sowie auf Sicherheit und Gesundheit
  • Die Ursachen für Sucht sind meist komplex, doch Belastung am Arbeitsplatz und der betriebliche Umgang mit Suchtmitteln können häufig einen Einfluss haben
  • Unternehmen können einen wirkungsvollen Beitrag zur Prävention von Sucht leisten

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat in vielen Betrieben die Frage aufgeworfen, ob neue oder erweiterte Ansätze zur Suchtprävention notwendig sind. Sind Strukturen und Regelungen zur betrieblichen Suchtprävention etabliert, lässt sich auf diese Neuerung gut und ohne große Umstellungen reagieren.

Cannabislegalisierung: Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit nicht unterschätzen

Key Facts:
  • Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), spricht im Interview über die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis auf den Straßenverkehr, geht insbesondere auf den angepassten THC-Grenzwert ein und stellt die neu gestartete Informationskampagne zum Thema vor.

Der neue Cannabis-Grenzwert stellt die Verkehrssicherheitsarbeit vor neue Herausforderungen. DVR-Präsident Manfred Wirsch spricht über erforderliche Anpassungen in der polizeilichen Ausbildung und Ausstattung, in der Unfallstatistik sowie die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit aufzuklären. Niemand darf berauscht ein Fahrzeug führen und sich und andere gefährden.

Umgang mit den Risiken des Cannabiskonsums bei der Arbeit

Key Facts:
  • Die Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit erfährt, kann als Chance für die betriebliche Aufklärungsarbeit genutzt werden
  • Führungskräfte müssen handeln, sobald Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass Versicherte nicht in der Lage sind, Arbeiten gefahrlos auszuführen – unabhängig davon, welche Ursachen die Verhaltensauffälligkeiten haben
  • Grundsätzlich gelten für Cannabis die gleichen betrieblichen Präventionsmöglichkeiten wie für andere Suchtmittel auch

Angesichts der Legalisierung von Cannabis ist eine gute Aufklärung auch im betrieblichen Kontext wichtig. Dieser Beitrag fasst die Auswirkungen von Cannabiskonsum auf die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit zusammen, gibt Hinweise, woran missbräuchlicher Konsum im Arbeitskontext erkannt werden kann, und geht auf betriebliche Präventionsmöglichkeiten ein.

„Punktnüchternheit gibt Sicherheit“

Key Facts:
  • Wie wirkt Cannabis und wie können Betriebe mit dem Thema umgehen? Dr. Peter Raiser, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), gibt eine Einordnung.

Eine Betriebsvereinbarung kann helfen, mit dem Thema Suchtmittelkonsum bei der Arbeit umzugehen. Bei Anzeichen für bestehende Suchtmittelprobleme wird ein klärendes Gespräch nötig. Für beide Situationen bietet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen Unterstützungsmaterialien an.

Cannabiskonsum bei der Arbeit und nach Arbeitsunfällen nach der Legalisierung in Kanada

Key Facts:
  • Nach der Legalisierung des nicht-medizinischen Cannabiskonsums in Kanada im Jahr 2018 stieg die allgemeine Häufigkeit des Cannabiskonsums von Arbeitnehmenden stetig an
  • Unverändert blieb der Anteil der Beschäftigten, die angeben, Cannabis bei oder innerhalb von zwei Stunden vor der Arbeit zu konsumieren
  • Cannabiskonsum am Arbeitsplatz geht mit einem zweifach erhöhten Risiko einer arbeitsbedingten Verletzung einher, für Cannabiskonsum außerhalb des Arbeitsplatzes wurde kein solcher Zusammenhang festgestellt

Die Legalisierung des nicht-medizinischen Cannabiskonsums in Kanada im Jahr 2018 warf die Frage nach möglichen Auswirkungen auf die Arbeitswelt auf, aber es fehlte an Forschung zu diesem Thema. Aktuelle Studien, unter anderem des Institute for Work & Health (IWH) in Toronto, zeigen, wie sich Konsummuster verändert haben und was das für Beschäftigte und Betriebe bedeutet.

Mediensucht und betriebliche Suchtprävention

Key Facts:
  • Nach Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 nutzen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren durchschnittlich vier Stunden täglich das Internet und Computerspiele
  • Eine Mediensucht beeinträchtigt die eigene Gesundheit, ein selbstständiges Leben, die Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen, das Arbeitsleben und vor allem die Arbeitssicherheit
  • Für eine nachhaltige betriebliche Suchtprävention bedarf es bei der Mediensucht ebenso wie bei stoffgebundenen Süchten eines breit gefächerten Maßnahmenpakets

Ob beim Musikhören, Kommunizieren, Einkaufen oder Spielen – digitale Medien sind in jedem Lebensbereich angekommen. Sie werden nicht nur im Beruf und in der Schule genutzt, sondern häufig auch in der Freizeit. Neben vielen Vorteilen verbirgt sich hinter der Nutzung digitaler Medien jedoch auch eine große gesundheitliche Gefahr: die Mediensucht.

Agenda

Auswirkungen des Klimawandels auf den Arbeitsschutz im Fokus der Forschung

Key Facts:
  • Das Risikoobservatorium der DGUV identifiziert, analysiert und beschreibt unter anderem Top-Trends mit Bezug zum Klimawandel und ihre Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • Arbeitsschutz im Klimawandel braucht Prävention im Sinne der Klimaanpassung sowie Maßgaben zur Gestaltung sicherer und gesunder Arbeit im Transformationsprozess zur CO2-neutralen Wirtschaft
  • Das Kompetenzzentrum für Klimawandel und Arbeitsschutz (KKA) koordiniert die Forschung des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) zu direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels und berät die Unfallversicherungsträger zum Themenkomplex

Der Klimawandel ist ein Megatrend, der die Arbeitssicherheit und Gesundheit direkt, indirekt und durch Wechselwirkungen mit weiteren Trends beeinflusst. Das Risikoobservatorium der DGUV bestätigt dies. Darauf aufbauend forscht und berät das Kompetenzzentrum für Klimawandel und Arbeitsschutz zur Prävention klimawandelbedingter Gefährdungen.