Gute Gründe für gewerkschaftliches Engagement in der Selbstverwaltung

Die Konstituierungen der Unfallversicherungsträger sind erfolgt und die Gremien der gesetzlichen Unfallversicherung nehmen ihre Arbeit auf. Grund genug, einen kurzen Rückblick auf die intensive Vorbereitungszeit und die Ergebnisse der Sozialwahl zu werfen und einen Ausblick auf die wichtige Arbeit der Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter in den nächsten Jahren zu wagen.

Bei den Unfallversicherungsträgern gab es zwar keine Urwahlen, die stark gesunkene Beteiligung an der Sozialwahl 2023 wurde aber natürlich auch hier wahrgenommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften haben im Rahmen ihrer Sozialwahlkampagne umfangreiches Informationsmaterial entwickelt. Unabhängig von der Komplexität des Wahlsystems gibt es aber offensichtlich immer noch viel ungenutztes Potenzial, die Beschäftigten zu aktivieren und darüber zu informieren, welche Bedeutung das ehrenamtliche Engagement in den Selbstverwaltungsgremien für sie hat. Diese Bedeutung gilt es daher in den kommenden Jahren weiter und besser zu erklären, zu unterstreichen und den Wahlberechtigten näherzubringen.

Gerade weil es bei allen Unfallversicherungsträgern Friedenswahlen gab, ging diesen ein umfangreicher Willensbildungs- und Auswahlprozess voraus. Gut eingebundene neue Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter wissen somit erfahrene Kolleginnen und Kollegen an ihrer Seite und können ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen. Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB haben dabei ihren Teil zur Erfüllung der schon lange von ihnen geforderten Geschlechterquoten beigetragen. Aber nicht nur deswegen muss die Vereinbarkeit von Privatleben, Arbeit und ehrenamtlichem Engagement eine Selbstverständlichkeit sein.

Mag auch dem Fachpublikum die Wichtigkeit dieses Engagements und der Arbeit bewusst sein, gibt die niedrige Sozialwahlbeteiligung jedoch Anlass, noch transparenter und offener über die gute Arbeit in den Selbstverwaltungsgremien der gesetzlichen Unfallversicherung zu informieren. Möglichkeiten hierfür gibt es, denn kein Sozialversicherungsträger ist näher an der Lebens- und Arbeitswelt der Beschäftigten. Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten bemühen sich in den Gremien der DGUV, der Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen aktiv um konkrete Verbesserungen für ihre Kolleginnen und Kollegen. Sie gestalten Prävention, erarbeiten und entscheiden über das Regelwerk der Unfallversicherung und sorgen dafür, dass nach Unfällen und Berufskrankheiten die bestmögliche Versorgung zur Verfügung gestellt wird. 

Die Soziale Sicherung gewinnt gerade in Krisenzeiten an Bedeutung. Eine engagierte Mitarbeit ist die beste Legitimierung für die Selbstverwaltung in der Sozialen Sicherung. Daher gilt auch für die kommende Amtsperiode: Tue Gutes und rede darüber!