Schwerpunkt
100 Jahre Berufskrankheiten-Verordnung – die Geschichte der Berufskrankheiten
Key Facts:
- Die industrielle Revolution verursachte neben Innovation und Wirtschaftswachstum auch soziale und gesundheitliche Probleme der Beschäftigten
- Arbeitsmedizin, Unfallversicherungsträger und Gesetzgeber spannten das Netz der sozialen Sicherung mit der Einführung von Berufskrankheiten weiter
- Das System des wissenschaftsbasierten Berufskrankheitenrechts wurde seither weiter ausgebaut und gestärkt
Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Selbstverwaltung
Key Facts:
- Die Verabschiedung des 7. SGB IV-Änderungsgesetzes war eine wichtige Wegmarke für die Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts
- Die Selbstverwaltung der gesetzlichen Unfallversicherung erarbeitete Vorschläge zu notwendigen Veränderungen im Berufskrankheitenrecht
- Das Weißbuch der Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter hat den Gesetzgeber überzeugt, er hat die Vorschläge des Weißbuches in weiten Teilen aufgegriffen
100 Jahre Berufskrankheiten aus richterlicher Sicht
Key Facts:
- Berufskrankheitenverfahren sind in der richterlichen Praxis quantitativ von eher geringer Bedeutung
- Qualitativ stellen sie eine besondere Herausforderung dar
- Bei nahezu unbeschränkten Ermittlungsmöglichkeiten ist oftmals vor allem das Finden der oder des richtigen Sachverständigen das entscheidende Problem
Individualprävention in der Berufsdermatologie – ein Update
Key Facts:
- Mit dem von der gesetzlichen Unfallversicherung etablierten „Hautarztverfahren“, der verwaltungsseitigen Handlungsanleitung „Verfahren Haut“ und den stationären Heilbehandlungen nach dem „Osnabrücker Modell“ existieren bereits bewährte Instrumente zur individuellen Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen
- Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unfallversicherungsträgern, Betriebsärztinnen und Betriebsärzten sowie Hautärztinnen und Hautärzten ist entscheidend für den Erfolg der individuellen Prävention
- Kontinuierliche Forschung und Verfahrensoptimierungen sind notwendig, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern
Fortschritte in der Ermittlung und Bewertung der Einwirkung von Berufskrankheiten
Key Facts:
- Durch die trägerübergreifende Zusammenarbeit in der gesetzlichen Unfallversicherung entstehen einheitliche und wissensbasierte Standards in der Ermittlung und Bewertung der Einwirkung von Berufskrankheiten (BK)
- Einheitliche Werkzeuge wie Handlungsempfehlungen, digitale Berechnungstools oder Einwirkungskataster verbessern die Qualität der BK-Ermittlung
- Neue Konzepte in der Qualifizierung der BK-Ermittelnden fördern den Wissenstransfer und den Ausbau von fachlichen Netzwerken
Zufriedenheit von Schwersterkrankten mit der Nachgehenden Betreuung der BG BAU
Key Facts:
- Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) betreut jährlich mehr als 1.000 Schwersterkrankte im Rahmen der Nachgehenden Betreuung
- Die Versicherten betonen die Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeitenden der BG BAU und empfinden den engen persönlichen Kontakt als hilfreich und wertschätzend
- Ansatzpunkte zur Verbesserung des Angebots bestehen am ehesten in der Erreichbarkeit und der Information zu Unterstützungsmöglichkeiten
Die Geschichte der Infektionen als Berufskrankheit
Key Facts:
- 1929 wurde die Liste der Berufskrankheiten auf Infektionskrankheiten ausgedehnt, das war die Geburtsstunde der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
- Zunächst Tuberkulose, dann Hepatitis B und C waren die größten Risiken für Beschäftigte im Gesundheitswesen
- COVID-19 hat eine bis dahin nie erreichte Zahl von Verdachtsmeldungen und Anerkennungen ausgelöst
Stationäre Rehabilitation nach berufsbedingter SARS-CoV-2-Infektion
Key Facts:
- Das Forschungsprojekt untersuchte Auswirkungen von COVID-19 als BK-Nr. 3101 oder Arbeitsunfall auf die körperliche Belastbarkeit, neuropsychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit
- Direkt im Anschluss an ein stationäres Heilverfahren zeigen sich Verbesserungen im Bereich der körperlichen Belastbarkeit, psychischen Gesundheit und der kognitiven Fähigkeiten
- Bei hoher Arbeitsunfähigkeitsrate verändert sich die subjektive Wahrnehmung der Arbeitsfähigkeit über die Zeit kaum und ist auch weiterhin zumeist stark eingeschränkt
30 Jahre BGN-Präventionsprogramm – Bäckerasthma im Wandel der Zeit
Key Facts:
- Mehlstaub ist die häufigste Ursache der Berufskrankheit (BK) Nr. 4301
- Eine fundierte persönliche Entscheidung zur beruflichen Zukunft unter Einbeziehung von Lebensalter, Gesundheitsgefahren, psychosozialen und betrieblichen Faktoren bleibt Voraussetzung für den langfristigen Präventionserfolg
- Der interdisziplinäre Präventionsansatz mit Staubminderung im Betrieb, ärztlicher Therapie sowie einer Schulung der Betroffenen ist elementar
Psychische Störungen als Berufskrankheit? Ausblick auf zukünftige Herausforderungen
Key Facts:
- Die Ursachen für psychische Störungen liegen in der Regel in einer Kombination aus individueller Veranlagung und der Lebenssituation von Menschen
- Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Lebenssituation von Beschäftigten und kann einen signifikanten Einfluss auf die Psyche haben
- Immer wieder stellt sich daher die Frage, ob in einzelnen Fällen nicht auch eine Anerkennung als Berufskrankheit infrage kommt
Agenda
„Wir wollen unser System als Best Practice bekannt machen“
Key Facts:
- Am 3. Juni 2025 wurde Hans-Peter Kern zum Vorsitzenden des Vorstandes der DGUV auf Versichertenseite in Nachfolge von Manfred Wirsch gewählt. In diesem Interview berichten Hans-Peter Kern und Manfred Wirsch über die Entwicklung der gesetzlichen Unfallversicherung, deren aktuelle Herausforderungen und mögliche Handlungsoptionen.