Schwerpunkt
Ausgabe 6/2021

Mobiles Arbeiten

Schwerpunkt Mobiles Arbeiten

Coworking Spaces – ein alternativer mobiler Arbeitsort?

Key Facts:
  • Die SARS-CoV-2-Pandemie hat dazu geführt, dass mobile Arbeit auch an sogenannten „dritten Arbeitsorten“ wie Coworking Spaces sehr stark zugenommen hat
  • Gut gestaltete Coworking Spaces können eine sichere und gesunde Alternative zur Homeoffice- und Büroarbeit darstellen
  • Es ergeben sich neue Fragestellungen und Herausforderungen für die Prävention zur Sicherstellung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Coworking Spaces

Laut dem Bundesverband Co-Working Spaces Deutschland (BVCS) steigt die Nutzung dieses alternativen Büroarbeitsortes überproportional an. Der Artikel informiert über mobile Arbeitsorte wie Coworking Spaces sowie ihre sichere und gesunde Gestaltung und zeigt auf, welche offenen Fragen für die Prävention sich daraus ergeben.

Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit von Soloselbstständigen – Schlussfolgerungen für ein zielgerichtetes Präventionsangebot

Key Facts:
  • Soloselbstständige haben bisher wenig Berührungspunkte mit der gesetzlichen Un-fallversicherung und dadurch bedingt einen schlechteren Zugang zu Präventionsan-geboten
  • Eine Befragung hat gezeigt, dass Bedarf an zielgruppenspezifischen Präventions-maßnahmen besteht – besonders bei jüngeren Soloselbstständigen, die stärker als ältere zu gesundheitlicher Selbstausbeutung neigen
  • Präventionsangebote der Unfallversicherungsträger sollten auf Themen wie Zeitmanage­ment und eine gesunde Work-Life-Balance fokussieren sowie beim Marketing insbesondere die Rahmenbedingungen im Blick haben

Soloselbstständige stehen bei ihrer Tätigkeit aufgrund besonders flexibler Arbeitsbedingungen vor spezifischen Herausforderungen und haben gleichzeitig einen schlechteren Zugang zu Präventionsangeboten. Neue Befragungsergebnisse liefern einige Ansatzpunkte für ein verbessertes Angebot.

Beruflich auf Tour – mobile Arbeit mit Fahrzeugen

Key Facts:
  • Verkehrsrechtliche Zulassungsvorschriften decken die sichere und gesunde Gestaltung von Fahrzeugarbeitsplätzen nur unvollständig ab
  • Die sichere Gestaltung von Transportabläufen erfordert die Zusammenarbeit mit Auftraggebenden und Fremdbetrieben
  • Ein wichtiger Baustein zur Vermeidung von Unfällen und Störungen sind Qualifizierung und Unterweisung der Beschäftigten

Mobile Arbeiten mit Fahrzeugen umfassen neben der Verkehrsteilnahme vielfältige Tätigkeiten, die weitgehend in Fremdbetrieben verrichtet werden. Aus der zunehmenden Verzahnung von Fertigungs- und Transportabläufen ergeben sich Arbeitsbedingungen, die sich auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auswirken. 

Plötzlich Homeoffice – Erkenntnisse zum erfolgreichen Einstieg ins Homeoffice aus dem Kontext der COVID-19-Pandemie

Key Facts:
  • Während der COVID-19-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte eher unvorbereitet im Homeoffice
  • Im Zuge der Pandemie gewonnene Forschungsergebnisse können bereichernd für die Integration von Homeoffice-Arbeit in den Unternehmensalltag sein
  • Eine systematische Analyse und Gestaltung von Arbeitsplätzen im Homeoffice sowie den damit verbundenen psychischen Belastungen fördern ein langfristig gesundes und produktives Arbeiten von zu Hause aus

Das Homeoffice hat mit der COVID-19-Pandemie seinen endgültigen Durchbruch. Aber wie verändern sich die psychischen Belastungen für Beschäftigte beim Übergang ins Homeoffice? Und was kann diesen Übergang erleichtern?

Arbeiten von zu Hause und überall? Herausforderungen zeit- und ortsflexibler Arbeit aus Sicht des Arbeitsschutzes

Key Facts:
  • Formen zeit- und ortsflexibler Arbeit bieten große Chancen für Beschäftigte und Betriebe, gehen aber auch mit Risiken einher, zum Beispiel im Hinblick auf zeitliche Entgrenzung oder Innovationsverluste
  • Bei der Ausgestaltung von Zeit- und Ortsflexibilität gelten das Arbeitsschutz- und Arbeitszeitgesetz; Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen haben daher umfangreiche Fürsorgepflichten
  • Zeit- und Ortsflexibilität sind auch verbunden mit einer wachsenden Unsichtbarkeit der Beschäftigten; sie müssen häufiger eigenverantwortlich bei der Arbeitsgestaltung mitwirken

Die Zunahme zeit- und ortsflexibler Arbeit fordert den klassischen Arbeitsschutz heraus. Zentrale Aufgaben sind die Nutzung der Chancen neuer Arbeitsformen und die Vermeidung von Risiken bei aktiver Beteiligung der Beschäftigten.

Agenda

Bei Hilfeleistung versichert – Ersthelferkarte informiert

Key Facts:
  • Der Zufall macht Menschen zu Ersthelfenden. Viele wissen nicht, dass sie dabei unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung stehen
  • Die Unfallkasse Berlin will dieses Informationsdefizit mit einem Multiplikatorenkonzept beseitigen
  • Die Unfallkasse Berlin erlangt dadurch schneller Kenntnis von Leistungsfällen

Ersthelfende sind bei ihrer Hilfeleistung versichert. Dieser Schutz ist in der Bevölkerung immer noch zu wenig bekannt. Die Ersthelferkarte trägt dazu bei, Menschen unmittelbar nach der Hilfeleistung über ihren gesetzlichen Unfallversicherungsschutz zu informieren.

"Beherzt eingegriffen: Unfallversichert!" – Kampagne der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW)

Key Facts:
  • Menschen, die andere bei einem Angriff verteidigen oder schützen, Erste Hilfe bei Verunfallten leisten oder Ertrinkende retten, sind als Hilfeleistende nach § 2 SGB VII über die gesetzliche Unfallversicherung versichert
  • Mit einer breit angelegten Kampagne informierte die Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) über die Rolle von Hilfeleistenden sowie deren Versicherungsschutz
  • Im Zentrum der Kampagne standen Informationen zum korrekten Verhalten in Notsituationen

"Sie sind die Ersten, die bei einem Unfall oder körperlichen Angriff zur Stelle sind: Menschen, die Erste Hilfe leisten oder beherzt eingreifen, um andere in einer Notsituation zu retten oder zu schützen." Mit diesem Satz startete die Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) in eine Informationskampagne, die neben der wichtigen Rolle von Hilfeleistenden auch deren Versicherungsschutz über die gesetzliche Unfallversicherung in den Mittelpunkt stellte.

„Der pandemiebedingte Arbeitsschutz hat sich gut eingespielt“

Key Facts:
  • Die wirtschaftliche Lage des Handwerks ist trotz Pandemie weitgehend stabil
  • Die branchenspezifischen Handlungshilfen der Berufsgenossenschaften unterstützen die Handwerksbetriebe bei der Umsetzung der Corona-Arbeitsschutzmaßnahmen
  • Die Anforderungen im Arbeitsschutz und die Detailtiefe der Regelungen sind aus Sicht des Handwerks inzwischen zu komplex

Die einzelnen Gewerke des Handwerks waren unterschiedlich von der Pandemie betroffen. Was hat den Betrieben geholfen? Wo gab es Probleme? Wie geht es weiter? Ein Gespräch mit Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).

Betriebsärztlicher Betreuungsbedarf in Deutschland

Key Facts:
  • Der sich aus der DGUV Vorschrift 2 ergebende betriebsärztliche Betreuungsbedarf kann durch die derzeit zur Verfügung stehenden betriebsärztlichen Kapazitäten nicht sichergestellt werden
  • Die durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für das Jahr 2011 festgestellte Lücke zwischen betriebsärztlichem Bedarf und Angebot ist seither nochmals deutlich angewachsen
  • Die Entwicklung seit 2011 weist darauf hin, dass die vorhandene Lücke zwischen betriebsärztlichem Bedarf und Angebot in näherer Zukunft weiter zunehmen wird

Hinsichtlich der betriebsärztlichen Betreuung werden von Unternehmen ebenso wie von Akteuren des Arbeitsschutzes immer wieder Zweifel daran geäußert, ob die erforderlichen Kapazitäten vorhanden sind. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dieser Frage. Gleichzeitig soll auch ein Blick in die nähere Zukunft geworfen und etwaiger Handlungsbedarf identifiziert werden.

Der Alltag kommt auch von außen

„… denn für den Unfallbegriff ist nicht konstitutiv, dass ein besonderes, ungewöhnliches Geschehen vorliegt. Vielmehr genügt als von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis auch ein alltäglicher Vorgang, so dass ein Unfall auch dann vorliegt, wenn durch bloße Wahrnehmungen (Sehen, Hören, Schmecken, Ertasten, Riechen) sich der physiologische Zustand des Verletzten ändert.“