Schwerpunkt
Ausgabe 6/2022

Strukturwandel

Schwerpunkt

„Die Erfahrungen der Pandemie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nutzen“

Key Facts:
  • Der Rat der Arbeitswelt veröffentlicht ein Positionspapier über Auswirkungen der Pandemie auf die Betriebe
  • Die Pandemie hat zu einer stärkeren Wertschätzung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geführt
  • Das Gremium spricht sich für einen Mix aus Präsenzbetrieb und ortsflexibler Arbeit aus

Ein Gespräch mit Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), über das Positionspapier des Rats der Arbeitswelt „Der Betrieb als sozialer Ort“.

11 Werte einer neuen Arbeitswelt

Key Facts:
  • Der Wandel der Arbeitswelt geht mit Änderungen der zentralen Werte von Arbeit einher
  • Der Wertewandel wiederum beeinflusst das Verhalten der Führungs­kräfte sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Die Corona-Krise als Katalysator der Digitalisierung beschleunigt den Prozess

Die Werte der Arbeit haben sich verändert und verändern sich rasant weiter. Die Erwartungen der Beschäftigten an die Unternehmen und umgekehrt sind andere als bisher. Elf Werte der neuen Arbeitswelt sollen zeigen, wie Führung und Zusammenarbeit in neuen Unternehmens- und Organisationsformen aussehen können und welche Kommunikation und Kultur dafür benötigt werden.

Etwas Altes, etwas Neues – Wandel in Unternehmen unter dem Schlagwort New Work

Key Facts:
  • New Work bedeutet für die befragten Unternehmen organisationale Anpassungsfähigkeit
  • Die Zugangswege für Veränderungen wurden nach betrieblichen Belangen, involvierten Personen oder gemachten Vorerfahrungen gewählt
  • Der Wandel unter New Work bedeutet nicht zwangsläufig neue (agile) Arbeitsformen

Der Wandel von Arbeitsformen, Arbeitsverständnissen oder Rahmenbedingungen von Arbeit unter dem Schlagwort New Work wirkt sich auf Unternehmen und deren Haltung und Handlungen aus. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Grundlagen und den Treibern des Wandels und dem Umgang der Betriebe mit diesen Veränderungen.

Die Arbeitswelt nach Corona

Key Facts:
  • Die Arbeitswelt wird sich grundsätzlich wandeln
  • Mobiles Arbeiten wird Standard werden
  • Besonders stark werden sich Nutzung und Funktion von Büros ändern – diese dienen dann primär der Kommunikation und kreativen Tätigkeiten

Schon jetzt ist absehbar: Für Beschäftigte, die im Büro arbeiten, hat sich mit der Einführung des Homeoffice die Arbeitswelt verändert. Was wird bleiben, wenn die Pandemie vorüber ist? Eine Bestandsaufnahme und ein Ausblick.

Digitale Plattformarbeit – Prävention auf verschiedenen Ebenen

Key Facts:
  • Digitale Plattformarbeit ist mittlerweile fest in der Arbeitswelt etabliert
  • Während in der politischen Diskussion vor allem arbeits- und sozialrechtliche Fragestellungen im Mittelpunkt stehen, zeigen sich für die Prävention ganz grundsätzliche Herausforderungen
  • Bei der Gestaltung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen von digitaler Plattformarbeit ist die gesetzliche Unfallversicherung gefragt

Über digitale Plattformen vermittelte Arbeit nimmt stetig zu – typische Beispiele sind Handwerkstätigkeiten, Lieferdienste oder Softwareentwicklung. Nicht selten gehen diese neuen Arbeitsmodelle mit potenziellen Risiken für die Sicherheit und Gesundheit der Plattformtätigen einher. Der Prävention eröffnen sich hier Ansätze auf mehreren Ebenen.

Brüssel möchte Plattformbeschäftigung regulieren

Key Facts:
  • Die Europäische Kommission (EU-Kommission) möchte mit einer Richtlinie die Ar-beitsbedingungen für Plattformbeschäftigte verbessern
  • Anhand von fünf Kriterien soll der Beschäftigungsstatus festgelegt werden
  • Belgien möchte Teile des Richtlinienentwurfs vorab umsetzen und allen Plattformbe-schäftigten eine verpflichtende Absicherung gegen Arbeitsunfälle gewähren

Viele Plattformbeschäftigte fallen durch das Netz der sozialen Sicherung. Die EU-Kommission möchte das ändern und hat am 9. Dezember vergangenen Jahres einen Richtlinienvorschlag vorgelegt. Ziel ist, die Rechte der Plattformbeschäftigten zu stärken. Die Feststellung ihres Beschäftigungsstatus spielt dabei eine besondere Rolle.

Fachkräftemangel und Arbeitsschutz am Beispiel der Pflege

Key Facts:
  • Fachkräftemangel und Arbeitsschutz sind eng miteinander verzahnt und bedingen sich in großen Teilen gegenseitig
  • Gute Arbeitsschutzbedingungen und erfolgreiche Prävention können das Image einer Branche, zum Beispiel der Pflegebranche, verbessern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken
  • Mehr Diversität am Arbeitsplatz ist ein möglicher Lösungsansatz für die Herausforderung „Personalmangel“ und damit eine Zukunftsaufgabe für die gesetzliche Unfallversicherung

FlexA – Flexibilisierung von Arbeitsort und Arbeitszeit in der BGN

Key Facts:
  • Flexibilisierung von Arbeitsort und Arbeitszeit gelingt nur mit gegenseitigem Vertrauen
  • Eine Dienstvereinbarung setzt die Rahmenbedingungen – der Wandel muss in den Köpfen stattfinden
  • FlexA berührt viele Themen und ist Katalysator für die Digitalisierung und weitere Projekte

Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Forderungen nach verbesserter Work-Life-Balance – Begriffe und Themen, mit denen sich auch die Berufsgenossenschaften beschäftigen. Die BGN beschreitet mit dem Projekt FlexA einen eigenen Weg, ihre Attraktivität als Arbeitgeberin zu steigern. FlexA wird dabei die Art der Zusammenarbeit und die Unternehmenskultur verändern.

Neuer Schub für das Land der Ideen – DGUV Ideen-Treffen aktualisiert

Key Facts:
  • Strukturwandel, globaler Wettbewerb, Klimakrise, innerbetriebliche Problemstellungen – immer kommt es darauf an, gute Ideen zu haben und sie erfolgreich umzusetzen
  • Seit Februar 2022 stehen die DGUV Ideen-Treffen, eine systematische und partizipative Methode zur Erarbeitung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse, aktualisiert zur Verfügung
  • Aus Sicht der Präventionsdienste der Unfallversicherungsträger sind die DGUV Ideen-Treffen ein etabliertes Instrument, das im Rahmen von Beratung und Überwachung auch kleineren Betrieben empfohlen wird

Auf der betrieblichen Ebene entscheiden oft die Beteiligungsmöglichkeiten der Belegschaft darüber, ob und wie Ideen eingebracht und Innovationen erfolgreich umgesetzt werden können. Das DGUV Ideen-Treffen kann dabei helfen, kontinuierliche Verbesserungsprozesse zu erzielen sowie Sicherheit und Gesundheit, aber auch die Qualität der Arbeit insgesamt zu fördern.

Gasversorgung, Wasserstoff und Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Für den Erfolg der Energiewende kommt Wasserstoff bei der Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen eine Schlüsselrolle zu
  • Im Sachgebiet Energie und Wasser des Fachbereichs Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse der DGUV werden für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beim Betrieb von Wasserstoffanlagen und -leitungen praktische Lösungen erarbeitet
  • Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung legt der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin Schutzmaßnahmen fest

Wasserstoff wird eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Energiewende spielen. Doch der Einsatz des chemischen Elements ist nicht ungefährlich. Die richtigen Schutzmaßnahmen helfen, die Gefährdungen zu vermeiden.

Agenda

„Vision Zero ist für jedes Unternehmen weltweit einsetzbar“

Key Facts:
  • Das Symposium will Best Practices im Bereich des Arbeitsschutzes auf Baustellen definieren
  • Die Zahl der Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft ist im Schnitt doppelt so hoch wie in anderen Teilen der Wirtschaft
  • Die konsequente Anwendung der Vision Zero-Strategie zeigt, dass die Vision Zero in der Arbeitswelt zur Realität werden kann

Wie kann die Vision Zero in der Bauwirtschaft erreicht werden? Dieses Thema steht vom 8. bis 10. Juni 2022 in Berlin im Zentrum des 31. Symposiums der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS). Professor Karl-Heinz Noetel, Präsident der IVSS im Baubereich, erläutert, was Besucherinnen und Besucher erwartet.