Schwerpunkt
Ausgabe 9/2022

COVID-19

Schwerpunkt

Wie die Pandemie auf die Selbststeuerung von Kindern und Jugendlichen wirkt

Key Facts:
  • Die sogenannten exekutiven Funktionen als Grundlage für Selbststeuerung und Handlungskontrolle sind essenziell für sicherheitsbewusstes, gesundheitsförderliches Verhalten
  • Einschränkungen während der COVID-19-Pandemie erschweren die Entwicklung der exekutiven Funktionen bei Kindern und Jugendlichen
  • Langfristigen Folgen schwach ausgeprägter Selbststeuerung und Handlungskontrolle junger Menschen für Gesundheit, Sicherheit und Bildungserfolg kann durch Präventions- und Fördermaßnahmen entgegengewirkt werden

Die Pandemie hat die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen eingeschränkt. Dies hat negative Auswirkungen auf eine gesunde Lebensführung, sicheres Verhalten, Bildung und Sozialverhalten. Die Entwicklung und wirksame Förderung von Selbstregulation und Handlungssteuerung bilden einen Ausgangspunkt für Gegenmaßnahmen und gezielte Prävention.

Pflegende Angehörige in der Pandemie

Key Facts:
  • Fünf Millionen Menschen in Deutschland sind aktiv in die häusliche Pflege ihrer Angehörigen eingebunden
  • Verängstigt und verlassen – während der Corona-Pandemie verschlechterte sich die psychosoziale Situation der pflegenden Angehörigen
  • Es gibt verschiedene Hürden, die verhindern, dass Entlastungsleistungen von den Betroffenen angenommen werden

Die Belastungen für pflegende Angehörige sind durch die SARS-CoV-2-Pandemie deutlich gestiegen. Die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Situation war jedoch eher gering. Dennoch wurden ihre Belastungen in Studien erfasst und Maßnahmen zu ihrer Entlastung ergriffen.

Agenda

Sind Haushaltsunfälle Privatsache? – Perspektivenwechsel durch das Homeoffice

Key Facts:
  • Rund 3,2 Millionen Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen häuslichen Unfall
  • Heim- und Freizeitunfälle können betriebliche Abläufe empfindlich stören
  • Die Aktion "Das sichere Haus" stellt Informationen zur Unfallprävention im eigenen Zuhause zur Verfügung - auch fürs Homeoffice

Heim- und Freizeitunfälle sind reine Privatsache? Nicht ganz. Für betriebliche Abläufe ist es egal, ob sich der Kollege oder die Kollegin in Küche, Bad oder Garten verletzt hat oder am Fließband, im Labor, auf dem Dach: Die Person fehlt. Zunehmende Arbeit im Homeoffice macht Haushaltsunfälle auch zu einer Herausforderung für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.

Chronobiologie und Arbeitsschutz – die Rolle der Beleuchtung

Key Facts:
  • Licht spielt nicht nur für das Sehen eine bedeutende Rolle, es ist gleichzeitig ein wichtiges Signal für die Anpassung des menschlichen Körpers an den Tag-Nacht-Rhythmus
  • Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz hat einen entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten
  • Die Beleuchtung am Tag in Innenräumen sollte hinsichtlich der Farbtemperaturen möglichst nah am natürlichen Tageslicht sein oder idealerweise auch durch Tageslicht erfolgen

Licht ist das wichtigste Signal zur Anpassung des Körpers an den Tag-Nacht-Rhythmus der Erde. Zu den Lichtmustern am Arbeitsplatz und in der Freizeit, deren gesundheitlichen Auswirkungen sowie möglichen Präventionsansätzen wird am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV, Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA) intensiv geforscht.

Von null auf digital – Fortbildungsangebote bei den Landesverbänden der DGUV

Key Facts:
  • Die Pandemie hat die DGUV Landesverbände dazu angeregt, neue Wege zur Durchführung der verpflichtenden Fortbildungen zu finden
  • Kurzfristig mussten die Einführungslehrgänge als reine Onlineveranstaltungen durchgeführt werden
  • Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aller Landesverbände der DGUV hat eine ressourcenschonende Neuausrichtung der Einführungslehrgänge konzeptioniert

Mit neuen E-Learning-Angeboten haben die Landesverbände der DGUV nicht nur ihre medizinischen und therapeutischen Beteiligungsverfahren in der Pandemiezeit sicherstellen können, sondern auch eine innovative Form der Wissensvermittlung implementiert.

Analyse

COVID-19 als Berufskrankheit in den Berichtsjahren 2020 und 2021

Key Facts:
  • In den Jahren 2020 und 2021 wurden insgesamt 120.398 COVID-19-Erkrankungen als Berufskrankheit anerkannt
  • In knapp drei Prozent der anerkannten Fälle wurde die Diagnose Long- beziehungsweise Post-COVID dokumentiert
  • Die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand haben bis Ende 2021 insgesamt 87,6 Millionen Euro für Rehabilitations- und Rentenleistungen in Zusammenhang mit COVID-19 als Berufskrankheit erbracht

Die Daten zum Berufskrankheitengeschehen 2021 liegen vor. Die Anzahl der anerkannten Berufskrankheiten hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht. Dies ist vor allem auf die als Berufskrankheit anerkannten COVID-19-Erkrankungen zurückzuführen.

Kennziffern der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung 2021

Key Facts:
  • Noch nie zuvor wurden mehr Berufskrankheitenanzeigen registriert und mehr Berufskrankheiten anerkannt als 2021
  • Die Zahl der meldepflichtigen Schülerunfälle erreichte 2021 ein Allzeittief
  • Die Aufwendungen konnten konstant gehalten werden

Die Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der neun gewerblichen Berufsgenossenschaften sowie der 24 Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand für das Jahr 2021 liegen vor. Der Beitrag enthält die Trends zu Unfällen, Berufskrankheiten, Rentenbestand und Leistungsaufwendungen. Organisation und Umfang der Versicherung sowie die Aufbringung der Mittel werden auch beschrieben.

Wirtschaftszweigbezogene Auswertung des COVID-19-Infektionsgeschehens

Key Facts:
  • Mehr als die Hälfte der Meldungen von COVID-19-Infektionen am Arbeitsplatz wurden im Gesundheitswesen erfasst
  • Über ein Viertel der Meldungen stammen aus dem Wirtschaftszweig „Heime“, der ebenfalls Tätigkeiten umfasst, die im Tatbestand der BK-Nr. 3101 genannt sind
  • Die häufigsten Ablehnungsgründe bei der Anerkennung eines Arbeitsunfalls waren ein fehlender Nachweis der beruflichen Infektion und fehlende Symptome

Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine COVID-19-Erkrankung als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt werden. Der Beitrag beschreibt die Ergebnisse einer Sondererhebung der DGUV in Bezug auf das Infektionsgeschehen am Arbeitsplatz. Dazu wurden gemeldete Verdachtsfälle seit Beginn der Pandemie bis Ende August 2021 nach Wirtschaftszweigen ausgewertet.