Schwerpunkt
Ausgabe 4/2025

Kulturelle Diversität

Schwerpunkt

Kulturelle Vielfalt als Chance für den Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Die zunehmende kulturelle Vielfalt in der Arbeitswelt kann eine Brücke zur Förderung einer starken Präventionskultur sein
  • Kultursensible Führung und Kommunikation sind Schlüsselfaktoren für die Gestaltung von Sicherheit und Gesundheitsschutz in multikulturellen Teams
  • Interkulturelle Sensibilisierung bietet die Grundlage für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander, das Gefahren minimiert

Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Arbeitswelt stellt mit Blick auf den Arbeitsschutz nicht ausschließlich eine Herausforderung dar. Sie eröffnet auch Potenziale für die Förderung einer starken Präventionskultur, in der Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten durch Vielfalt gestärkt wird.

Kulturelle Vielfalt und Sicherheit in der Altenpflege

Key Facts:
  • Kultur, Sprache, soziale Interaktion und Kommunikation sind wichtige Dimensionen vielfältiger Arbeitsplätze im pflegerischen Handlungsfeld
  • Die Vielfalt am Arbeitsplatz erfordert eine Balance zwischen Patientensicherheit und dem Schutz der Gesundheit der Pflegebeschäftigten, unter Berücksichtigung transkultureller Besonderheiten
  • Eine sichere Integration basiert auf mehrdimensionalen Ansätzen, zu denen die kontinuierliche Förderung diskriminierungsfreier Arbeitsbedingungen und transkultureller Kompetenzen sowie die Unterstützung bei der Bewältigung spezifischer Belastungen gehören

Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen weisen eine zunehmende Vielfalt an soziokulturellen Prägungen und heterogenen Identitäten auf. Wie beeinflusst diese Vielfalt die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz? Eine qualitative Studie gibt Einblicke in die subjektiven Wahrnehmungen und professionellen Handlungsorientierungen im Kontext kultureller Vielfalt.

Pflege mit Akzent – Internationale Pflegekräfte berichten aus ihrem Arbeitsleben

Key Facts:
  • Die Betreuung durch ein Integrationsmanagement ist für zugewanderte Pflegekräfte sehr wertvoll
  • Die deutsche Bürokratie ist besonders in der Ankommensphase eine große Belastung für internationale Pflegekräfte
  • Internationale Pflegekräfte bringen oft einen akademischen Hintergrund mit

Die Anwerbung von internationalen Fachkräften in der Pflege wird im Diskurs meist aus der Sicht der Arbeitgebenden oder im Gesamtkontext des Fachkräftemangels beleuchtet. In diesem Beitrag erhalten internationale Angestellte in anonymisierter Form selbst die Gelegenheit, ihre individuellen Erfahrungen zu schildern und somit Denkanstöße für neue Integrationskonzepte zu geben.

Interkulturalität – Aus der Praxis einer Aufsichtsperson

Key Facts:
  • Katja Fischer ist Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Im Interview beschreibt sie die Erfahrungen mit dem Thema Interkulturalität bei ihrer täglichen Arbeit.

Welche interkulturellen Fragestellungen beschäftigen Unternehmen? Wie können die Unfallversicherungsträger und insbesondere Aufsichtspersonen hierbei unterstützen? Erfahrungen einer Aufsichtsperson.

Migration und Kultur: Qualifizierung für Aufsichtspersonen und Präventionsfachkräfte

Key Facts:
  • Ein tieferes Verständnis von Migration und kultureller Identität in der Beratung und Überwachung fördert Sicherheit, Gesundheit und Inklusion in Unternehmen
  • In einer Studie des Instituts für Arbeit und Gesundheit mit 1.313 Aufsichtspersonen der Unfallversicherungsträger gaben mehr als 35 Prozent der Befragten an, sich als Aufsichtsperson in der Beratung zum Thema „Migration“ eher „nicht sicher“ oder „unsicher“ zu fühlen
  • Themenspezifische Qualifizierungsmaßnahmen können dazu beitragen, diese Lücke zu schließen

Dieser Artikel beleuchtet, wie Migration nach Deutschland die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz in Betrieben beeinflusst. Darüber hinaus wird anhand eines Praxisbeispiels aus dem Bereich Qualifizierung aufgezeigt, wie Aufsichtspersonen und Präventionsfachkräfte so geschult werden können, dass ihre Beratungskompetenz in diesem Themenfeld nachhaltig gestärkt wird.

Agenda

„Gemeinsam stark“ – BGHW-Kampagne zur Stärkung der Selbstverwaltung

Key Facts:
  • Aufgabe: Aufklärung über die Vorteile der Selbstverwaltung und Gewinnung neuer Ehrenamtlicher
  • Herausforderung: Selbstverwaltung klingt bürokratisch, die Tätigkeiten sollen deshalb emotional aufgeladen und der Mehrwert für die Gesellschaft kommuniziert werden
  • Die Kommunikationsstrategie der BGHW ist mehrdimensional, sie spricht verschiedene Zielgruppen an und ist auf unterschiedlichen Kanälen präsent

Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) will mit der Kampagne „Gemeinsam stark“ die Selbstverwaltung stärken. Diese Kampagne soll die Bedeutung des Ehrenamtes verdeutlichen und neue Mitglieder ansprechen. Der Fokus liegt auf Aufklärung, Recruiting und Emotionalisierung, die Vorteile der Selbstverwaltung sollen für alle Beteiligten sichtbarer werden.

Kooperation in der Sozialversicherung – Win-Win-Situationen schaffen

Key Facts:
  • Dr. Edlyn Höller ist stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Brigitte Gross ist Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund). Im Interview sprechen die beiden über die Zusammenarbeit zwischen Renten- und Unfallversicherung auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation.

Auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation geht die Zusammenarbeit von Renten- und Unfallversicherung ins zehnte Jahr. Begonnen hat alles 2016 mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement. Welches Potenzial in der Kooperation liegt, darüber sprechen Brigitte Gross, Direktorin bei der DRV Bund, und Dr. Edlyn Höller, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DGUV.

Regress des Unfallversicherungsträgers: Probleme durch fehlende Haftungsanerkennung

Zahlt der Unfallversicherungsträger Leistungen nach Verkehrsunfällen mit Personenschaden und nimmt den Kfz-Haftpflichtversicherer in Regress gemäß § 116 Sozialgesetzbuch (SGB) X, werden Forderungen oft beglichen – teils nach Diskussionen über die Schadenshöhe. Doch Versicherer vermeiden es, eine feste Haftungsquote rechtsverbindlich anzuerkennen. Dies kann zu erheblichen Problemen führen.