Schwerpunkt
Ausgabe 1/2022

Nachhaltigkeit

Schwerpunkt

Wegweiser zur Nachhaltigkeit

Key Facts:
  • Organisationen können sich auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit an der Agenda der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung orientieren
  • Eine systematische Bestandsanalyse des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) in Bezug auf die soziale und ökologische Nachhaltigkeit ergab einen Kriterienkatalog mit rund 100 Indikatoren
  • Eine Arbeitsgruppe des IAG hat sich mit den Ergebnissen der Analyse befasst und daraus Maßnahmen abgeleitet, die nun umgesetzt werden

Viele Unternehmen setzen sich verstärkt mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, der sogenannten „Corporate Social Responsibility“ (CSR), auseinander und entwerfen Strategien für ein nachhaltiges Agieren. Auch die DGUV hat sich zum Ziel gesetzt, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in all ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.

Nachhaltige Veranstaltungen: Mehr als Ökostrom und Fair-Trade-Kaffee

Key Facts:
  • Veranstaltungen nachhaltig auszurichten, ist ein Prozess und beginnt mit dem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und einer ersten Bestandsaufnahme
  • Refuse, Reduce, Reuse, Recycle, Rethink – das 5R-Prinzip kann bei der Ableitung unmittelbarer Maßnahmen helfen; langfristig müssen strukturelle Weichen gestellt werden
  • Nachhaltigkeit von Veranstaltungen beinhaltet nicht nur ökologische und soziale Verantwortung, sondern nachhaltigen Wissenstransfer und Partizipation

Nachhaltigkeit hat sich auch im Veranstaltungsbereich von einem Nice-to-have zu einem Must-have-Thema entwickelt. DGUV Congress, das Tagungszentrum am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) in Dresden, ist auf dem Weg, Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. Wie das gelingen kann – dabei hilft ein Leitfaden des Bundesministeriums für Umwelt mit nützlichen Hinweisen. 

Nachhaltige Verkehrswende, sichere Mobilität

Key Facts:
  • Mehr Rad- und Fußverkehr bedeutet zunächst, dass mehr ungeschützte und besonders gefährdete Verkehrsteilnehmende unterwegs sind
  • Damit ein Wachstum der aktiven Mobilität nicht zu mehr Toten und Verletzten im Straßenverkehr führt, muss das Verkehrssystem gemäß der Vision Zero eine sichere Mobilität für alle Menschen gewährleisten
  • Aufklärungs- und Trainingsangebote der Unfallversicherungsträger und des DVR müssen die Verkehrswende begleiten

Ziele der Verkehrswende sind eine nachhaltige und sichere Mobilität sowie eine höhere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Dies erfordert, Aspekte der Bereiche  Verkehrspolitik, Raumplanung und Stadtentwicklung gemeinsam zu betrachten. Auf dieser Basis können generationenübergreifende Bedürfnisse, Gesundheits- und Umweltaspekte berücksichtigt werden.

Internationales Engagement für nachhaltige Lieferketten

Key Facts:
  • Die Globalisierung stellt den Handel vor neue Herausforderungen
  • Innerhalb der IVSS ist deshalb die Sektion für Prävention in Handel, Warenlogistik und Hafenumschlag gegründet worden
  • Eines der Ziele ist die Gestaltung nachhaltiger Lieferketten

Wie anfällig die internationale Staatengemeinschaft und die Weltwirtschaft gegenüber plötzlich auftretenden Gefahren sind, hat uns die Corona-Pandemie drastisch vor Augen geführt. Die Just-in-time-Produktion der Industrie ist einer der Gründe dafür. Die Schaffung von sicheren und nachhaltigen Lieferketten wird aus diesem Grund immer wichtiger.

Arbeitssicherheit als integraler Bestandteil des nachhaltigen Bauens

Key Facts:
  • Die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele in Deutschland hängt stark vom nachhaltigen Bauen und Wohnen ab
  • Der Bedarf an neuen Ideen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen wird in den nächsten Jahren steigen
  • Dazu gehören auch neue Arbeitsschutzkonzepte und eine ganzheitliche Ausbildung

Bereits heute ist der globale ökologische Fußabdruck der Menschheit größer, als es die verfügbaren Ressourcen der Erde dauerhaft verkraften. Als ressourcenintensiver Wirtschaftszweig spielt die Bauwirtschaft für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 500 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe verbaut.

"Unsere Branche spürt den Klimawandel unmittelbar"

Key Facts:
  • Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) möchte einen ganzheitlichen Ansatz für Nachhaltigkeit entwickeln
  • Die BG BAU wird bei Methodik, Evaluation und konkretem Vorgehen vom Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) beraten und unterstützt
  • Der Klimawandel führt in der Baubranche zu Gesundheitsgefährdungen, unter anderem durch höhere Temperaturen und mehr UV-Strahlung

Der Bausektor kann einen erheblichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Welche Bereiche das betrifft und wie die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) ihren Fokus auf Nachhaltigkeit ausweitet, darüber spricht Hansjörg Schmidt-Kraepelin, Hauptgeschäftsführer der BG BAU, im Interview.

PSA und Nachhaltigkeit: Ist das machbar?

Key Facts:
  • Die Gestaltung eines Produkts ist von entscheidender Bedeutung, das betrifft zum Beispiel die Wahl der Materialien, die Produktionstechniken oder die Möglichkeiten der Reparatur und Reinigung
  • Auf Ebene der Normung wurde eine Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“ eingerichtet, die Leitlinien für die Aufnahme von Nachhaltigkeitsaspekten in PSA-Normen erarbeiten soll
  • Das Thema Nachhaltigkeit geht alle Beteiligten an, von den Herstellern über die Logistik bis zu Käuferinnen und Käufern: Die gesamte Kette muss zusammenarbeiten

Die nachhaltige Gestaltung und Fertigung Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) ist eine komplexe Aufgabe, die von der Materialauswahl über Logistik und Nutzung bis hin zu Reinigung und Reparatur viele Aspekte umfasst. Dabei muss immer die wichtigste Funktion im Auge behalten werden: der Schutz vor Risiken für die Gesundheit oder Sicherheit bei der Arbeit.

Agenda

Effektive Prävention gegen eine tödliche Gefahr

Key Facts:
  • Der Absturz von hoch gelegenen Arbeitsplätzen ist eine der größten Unfallgefahren bei der Arbeit
  • Leitern sind ein Schwerpunkt in der Absturzunfallprävention
  • Innovative Technologien können zur Verhinderung von Absturzunfällen beitragen

Ein Blick in die Arbeitsunfallstatistiken zeigt: Absturz ist außerhalb des Straßenverkehrs die mit Abstand größte Gefahr, einen tödlichen Unfall in der gewerblichen Wirtschaft zu erleiden. Die Unfallversicherungsträger und Fachbereiche der DGUV engagieren sich daher seit jeher mit klassischen und innovativen Präventionslösungen für die Reduzierung von tödlichen und schweren Absturzunfällen.

Produktportfoliomanagement in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • Ein Produktportfoliomanagement (PPM) ermöglicht es, kundenorientierte Produkte für Mitgliedsunternehmen und Versicherte anzubieten
  • Im PPM werden Produkte systematisch entwickelt, eingesetzt und optimiert
  • Analysen und Evaluationen unterstützen den Produktmanagementprozess und helfen, ein kundenorientiertes, ausgewogenes und wirtschaftliches Produktangebot bereitzustellen

Die Palette der Produkte, die die Unfallversicherungsträger ihren Mitgliedsunternehmen anbieten, ist sehr vielfältig. Alle Produkte zu kennen und für die Unternehmen die passenden Produkte auszuwählen, ist nicht immer einfach. Ein Produktportfoliomanagement gibt für alle Überblick und Struktur. Evaluation unterstützt dabei, das Richtige im Portfolio anzubieten.

Psychische Gesundheit von Schulkindern in Zeiten der Corona-Pandemie

Key Facts:
  • Schule ist neben der Familie die zweite zentrale Lebenswelt von Kindern, in der sie eine reflexive Ich-Identität ausbilden
  • Die psychischen Belastungen bei Schulkindern haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie drastisch zugenommen
  • Eine gesunde Führung innerhalb des Systems Schule kann helfen, die Belastungsfaktoren zu reduzieren

Schulkinder sind mit am stärksten betroffen von der Corona-Pandemie. Sie können genauso wie Erwachsene erkranken und das Virus weitergeben. Für Schulkinder gibt es erst seit kurzem eine Impfempfehlung. Schulschließungen sind deshalb unbedingt zu vermeiden, um Schulkinder in ihrer Persönlich­keits-, Gesundheits- und Bildungsentwicklung nicht noch mehr einzuschränken.

Der Faktor Vernunft

Wendet eine Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit mit ihrem Pkw wegen Kreislaufbeschwerden und fährt zurück nach Hause, steht dies unter Unfallversicherungsschutz. Fährt sie jedoch zu einem Arzt, steht dies nicht unter Unfallversicherungsschutz.