Schwerpunkt
Ausgabe 10/2024

Rehabilitation

Schwerpunkt

Qualitätssicherung im Reha-Management – Ergebnisse der zweiten Versichertenbefragung

Key Facts:
  • Die Zufriedenheit der Versicherten, die nach Arbeitsunfällen im Reha-Management betreut wurden, liegt auf einem hohen Niveau
  • Die Zusammenarbeit mit dem Reha-Management und der reibungslose Ablauf der Rehabilitation werden besonders positiv bewertet
  • Neben der Auswahl und Koordinierung der Leistungserbringenden haben die Beteiligung der Versicherten und die Beratungsqualität eine große Bedeutung für die Zufriedenheit

Kernelemente des Reha-Managements sind die persönliche Beratung und Betreuung der Versicherten, die zielorientierte Steuerung der Heilverfahren und die Planung einer nahtlosen Rehabilitation und zeitnahen beruflichen sowie sozialen Wiedereingliederung. Ob diese Erwartungen aus Versichertensicht erfüllt werden, zeigt die Versichertenbefragung zum Reha-Management.

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben – Zahlen aus der Reha-Statistik der DGUV

Key Facts:
  • Der Schwerpunkt der Rehabilitationsmaßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben in der gesetzlichen Unfallversicherung liegt auf der Erhaltung des bisherigen Arbeitsplatzes
  • Die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand haben 2023 für Versicherungsfälle der Allgemeinen Unfallversicherung insgesamt rund 120,7 Millionen Euro für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben aufgewendet
  • Für die im Jahr 2023 abgeschlossenen Reha-Fälle lag die Wiedereingliederungsquote bei 83 Prozent

Ziel der Erbringung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) ist die dauerhafte Wiedereingliederung ins Berufsleben. Auskunft zum Wiedereingliederungserfolg, zu den dafür erbrachten Maßnahmen und Aufwendungen gibt die Rehabilitations-Statistik der DGUV. Der folgende Beitrag beleuchtet die Entwicklungen der letzten fünf Jahre.

Psychische Folgen von Verkehrsunfällen und deren mögliche Behandlung

Key Facts:
  • Verkehrsunfälle können neben körperlichen Verletzungen auch psychische Auswirkungen haben
  • Die psychischen Folgen von Verkehrsunfällen sind in der Forschung bisher noch nicht hinreichend untersucht
  • Psychotherapeutische Ansätze wie eine Expositionstherapie können die langfristige Verarbeitung von psychischen Auswirkungen maßgeblich unterstützen

Psychische Beeinträchtigungen als Reaktion auf Verkehrsunfälle sind laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in der Unfallfolgenforschung bislang noch nicht umfassend betrachtet. Vor allem schwere Verkehrsunfälle können jedoch psychische Beschwerden zur Folge haben. Angeführt wird hier häufig die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), aber auch andere psychische Folgen sind möglich.

Unfallversicherung als Partner im vernetzten Gesundheitswesen

Key Facts:
  • Am 26. März 2024 ist das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen (Digital-Gesetz – DigiG) in Kraft getreten
  • Die gesetzliche Unfallversicherung ist hierin erstmals als ein zu berücksichtigender Player in das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) aufgenommen worden
  • Sie arbeitet jetzt an der Integration ihrer Prozesse in das vernetzte Gesundheitswesen

Auch die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung sind Teil des Gesundheitswesens, sie haben aber zum Teil andere Anforderungen und Bedarfe als die Krankenkassen. Wie können die Unfallversicherungsträger in die digitale Vernetzung und die Telematikinfrastruktur (TI) integriert werden?

Zusammenarbeit von Prävention und Rehabilitation: Erfahrungen, Mehrwert, Ausblick

Key Facts:
  • Prävention und Rehabilitation stellen die Kerngeschäftsbereiche der Unfallversicherungsträger dar. Warum es wichtig ist, dass beide Bereiche eng miteinander verzahnt sind, beantworten Heike Stanowski von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und Dr. Anika Steger von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen.

Der Ausschuss Prävention der Geschäftsführerkonferenz der DGUV hat sich von 2017 bis 2023 in einem eigenen Arbeitsschwerpunkt dem Thema gewidmet. Inzwischen wird bei den Unfallversicherungsträgern intensiver auf die gezielte Vernetzung von Prävention und Rehabilitation gesetzt, um den Nutzen der Arbeit für Versicherte und Unternehmen zu optimieren.

„Unfallversicherung muss sich gegenüber neuen Entwicklungen öffnen“

Key Facts:
  • Anlässlich der „6. Dresdner Reha-Tage“ hielt Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, den Einführungsvortrag zum Thema „Das Gesundheitssystem von morgen und die Rolle der gesetzlichen Unfallversicherung“. Dies ist die verschriftlichte Form der Rede.

Wie verändern sich unsere Lebens- und Arbeitswelten? Welche Trends sind absehbar in der Gesellschaft? Welchen Einfluss haben technische Entwicklungen? Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, gibt einen Überblick und leitet Konsequenzen für zukünftige Entwicklungen ab.

Agenda

COVID-19 als Berufskrankheit und Unfall – Update 2023

Key Facts:
  • Von Pandemiebeginn bis Ende 2023 wurden über 650.000 COVID-19-Erkrankungen als Berufskrankheit, Arbeits- oder Schulunfall gemeldet und knapp 400.000 als Versicherungsfall anerkannt
  • In rund 8.150 der anerkannten Fälle wurde die Diagnose Long beziehungsweise Post-COVID dokumentiert; dies entspricht einem Anteil von gut zwei Prozent
  • Für die Rehabilitation und Entschädigung der Personen mit einer anerkannten COVID-19-Erkrankung haben die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand bis Ende 2023 insgesamt 486 Millionen Euro aufgewendet

Arbeit 4.0 und Prävention: Studierende und Unfallversicherung arbeiten Hand in Hand

Key Facts:
  • Die Arbeitswelt ist im Wandel und verändert Arbeitsorganisation, Führung, Teamprozesse, Umgebung, Aufgaben, Technik und Menschen
  • Die Veränderungen der Belastungen und Ressourcen wirken sich auf die Gesundheit von einzelnen Personen, das Team, die Führungskraft und die Organisation aus, was angepasste Präventionsbedarfe erfordert
  • In einer Lehrkooperation zwischen Universität und gesetzlicher Unfallversicherung entwickeln Studierende in Betrieben neue Methoden und sammeln Erkenntnisse zur Verbesserung der Präventionsleistungen

Veränderungen in der Arbeitswelt führen zu Herausforderungen für die Prävention. In einem Kooperationsprojekt der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und der Universität Trier wurde eine Befragungsmethode entwickelt, um in Betrieben gesundheitsrelevante Auswirkungen veränderter Belastungen und Ressourcen darzustellen und daraus Anpassungen in den Präventionsleistungen abzuleiten.

Produkthaftung für selbst hergestellte fehlerhafte Maschinen

In gewerblichen Produktionsbetrieben werden oft Ideen entwickelt, um Arbeitsschritte zu automatisieren und mithilfe von selbst konstruierten Maschinen zu beschleunigen. Dies ist legitim und im optimalen Fall sogar mit geringeren körperlichen Anstrengungen für die Mitarbeitenden verbunden. Allerdings dürfen dabei Arbeitssicherheitsbestimmungen nicht vernachlässigt werden.