Schwerpunkt

KI im Unternehmen – Herausforderungen an die betriebliche Gestaltung moderner Arbeit

Key Facts:
  • Viele Studien zu den Auswirkungen von KI auf die Arbeit konzentrieren sich auf Prognosen zu Arbeitsmarkteffekten in der Zukunft statt auf die Gestaltung heute
  • Beschäftigte zeigen sich wenig ängstlich, betonen stattdessen Gestaltungsbereitschaft und Bedeutung von Mitbestimmung
  • Herausforderungen bei der Gestaltung von KI im Unternehmen sind vielfältig und werden unterschätzt, lassen sich aber konkret benennen

Eine Befragung von Beschäftigten zu ihrer Einstellung gegenüber der Nutzung von KI bei der Arbeit ergab – entgegen immer wieder behaupteter Angstzuschreibung – ein abgewogenes „Es kommt darauf an“. Wichtig ist es, Beschäftigte von Anfang an bei der Installation von KI im Betrieb zu beteiligen.

Der VISION ZERO-Fund – kollektives Handeln für sichere und gesunde Lieferketten

Key Facts:
  • Der Vision Zero-Fund (VZF) ist das Ergebnis einer Initiative der Bundesregierung im Zuge der G-7-Präsidentschaft 2015, der von den G20 im Jahr 2017 gebilligt wurde
  • Der Fund wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) verwaltet, der die Interessengruppen im Rahmen seines Modells für kollektives Handeln zusammenbringt, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz in globalen Lieferketten zu verbessern
  • Der Fund ist derzeit in Lieferketten in drei Sektoren (landwirtschaftliche Erzeugnisse, Bauprodukte und Textilien) tätig und verwirklicht Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika

Damit der Vision Zero-Fund funktioniert, müssen alle Beteiligten bereit sein, Hand in Hand zu agieren. Denn nur durch kollektives Handeln können die vielfältigen Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit branchenweit angepackt und für sichere und gesunde Lieferketten gesorgt werden.

„Die Tätigkeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist unheimlich sinnstiftend“

Key Facts:
  • In Vorstand und Ausschüssen werden Weichen gestellt für die Prävention und die Versorgung der Beschäftigten
  • Von guter Präventions- und Rehabilitationsarbeit profitieren nicht nur die Versicherten, sondern auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
  • Digitalisierung, Fachkräftemangel und die Arbeitsschutzaufsicht sind wichtige Themen für die nächsten Jahre

Dr. Sebastian Schneider arbeitet beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in der Abteilung Sozialpolitik und ist dort für die Themen gesetzliche Unfallversicherung und europäische Arbeitsschutzpolitik zuständig. Seit November 2023 ist er Mitglied des Vorstandes der DGUV. Ein Gespräch über seine Erwartungen und Kernthemen.

Die überarbeitete DGUV Vorschrift 2 – verständlicher, zielgerichteter, moderner

Key Facts:
  • Die DGUV Vorschrift 2 regelt die betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung
  • Sie wurde überarbeitet und wird unter dem Titel „Betriebsärzte und Betriebsärztinnen sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ im Laufe des Jahres 2025 in Kraft treten
  • Um die Anwenderfreundlichkeit zu verbessern, wurde die DGUV Regel 100-002 mit Erläuterungen erstellt

Ziel der Aktualisierung der DGUV Vorschrift 2 ist die Verbesserung der betrieblichen Betreuung. In diesem Beitrag werden die wesentlichen Anpassungen für eine verständlichere, zielgerichtetere und modernere Vorschrift vorgestellt. Diese Klarstellungen helfen bei der rechtssicheren Umsetzung der DGUV Vorschrift 2.

Forschen, prüfen und beraten im Zeichen von COVID-19

Key Facts:
  • Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung, vor allem Atemschutz, in die Höhe schnellen lassen
  • Ein Schnelltest und umfassende Praxishinweise sollen dazu beitragen, den Bedarf an Atemschutz und PSA-bezogener Information für verschiedenste Zielgruppen zu decken
  • Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) leistet mit Prüfung, Beratung und Forschung einen wichtigen Beitrag zu sicherem und gesundem Arbeiten auch in der Pandemiezeit

Auswirkungen der Klimakrise auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Key Facts:
  • Die DGUV befragte mehr als 1.000 Beschäftigte zu den Auswirkungen der Klimakrise auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • Es braucht Strategien zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten, damit diese gesund, moti­viert und somit leistungsfähig bleiben
  • Handlungsbedarf sehen die Befragten insbesondere beim Thema Hitze bei der Arbeit

Der Klimawandel hat bereits heute großflächig negative Folgen für die Natur und den Menschen. Wie stark sehen sich deutsche Unternehmen bereits von der Klimakrise betroffen? Welche Maßnahmen haben sie bereits umgesetzt und wo sehen sie Handlungsbedarf? Zu diesen Fragen führte die DGUV im September 2022 eine Umfrage durch.

Gasversorgung, Wasserstoff und Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Für den Erfolg der Energiewende kommt Wasserstoff bei der Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen eine Schlüsselrolle zu
  • Im Sachgebiet Energie und Wasser des Fachbereichs Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse der DGUV werden für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beim Betrieb von Wasserstoffanlagen und -leitungen praktische Lösungen erarbeitet
  • Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung legt der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin Schutzmaßnahmen fest

Wasserstoff wird eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Energiewende spielen. Doch der Einsatz des chemischen Elements ist nicht ungefährlich. Die richtigen Schutzmaßnahmen helfen, die Gefährdungen zu vermeiden.

Gesunde und produktive Arbeit im Homeoffice

Key Facts:
  • Um das Potenzial von Homeoffice auszuschöpfen, muss die Arbeitsform gesundheitsgerecht weiterentwickelt werden
  • Beschäftigte müssen mit Blick auf gesundes Verhalten und gesunde Verhältnisse vom Betrieb unterstützt und in ihrer Gesundheits- und Sicherheitskompetenz gestärkt werden
  • Ein wichtiger Schritt ist die Sensibilisierung und Qualifizierung der betrieblichen Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Sicherheit und Gesundheit

Gesund und sicher im Homeoffice arbeiten: Das ist kein Selbstläufer, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe für Arbeitgebende und Beschäftigte. Chancen und Risiken der Arbeitsform Homeoffice sollten nun, auf Basis der Erfahrungen während der Coronapandemie, neu bewertet werden.

Lassen sich Erkenntnisse aus der Compliance-Forschung auf die Prävention übertragen?

Key Facts:
  • Die mangelnde Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften in den Betrieben ist aktueller denn je
  • Studien zur Compliance-Forschung zeigen, dass Steuerbehörden über die Art ihrer Ansprache, die Bereitschaft („Compliance“) Steuern zu zahlen, steigern können
  • Für die gesetzliche Unfallversicherung sind diese Forschungsergebnisse mit Blick auf die Verpflichtung der Betriebe, Arbeitsschutzvorschriften umzusetzen, von besonderem Interesse

Prozessautomatisierung – was, wie und wofür?

Key Facts:
  • Prozessautomatisierung ist ein wesentlicher Teil der digitalen Transformation
  • Sie nutzt Technologien, um manuelle wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren
  • Sie gestaltet Arbeitsabläufe, Datenverarbeitung, Kommunikation und Entscheidungsprozesse effizienter und reduziert somit Fehler

Ein Büroalltag ohne Papier, keine lästigen sich wiederholenden Klickarbeiten am Computer und weniger Routinetätigkeiten – stattdessen mehr Zeit für kreative und strategische Aufgaben und Vorhaben. Die Prozessautomatisierung ebnet diesen Weg und schafft eine Arbeitswelt, die nicht nur effizienter ist, sondern auch Fehler minimiert.

Gewaltprävention in Bildungseinrichtungen am Beispiel des Programms MindMatters

Key Facts:
  • Gewalt an Schulen wirkt belastend auf alle Beteiligten
  • Erfolgreiche Gewaltprävention orientiert sich an Qualitätskriterien
  • Schulische Gewaltprävention erfordert einen nachhaltigen Schulentwicklungsprozess zum Beispiel mit dem Programm MindMatters

Gewalt tritt in Schulen auf unterschiedlichen Ebenen auf und wird als Belastung wahrgenommen. Die Auswahl eines geeigneten Programms zur Gewaltprävention stellt für Schulen eine Herausforderung dar. MindMatters erfüllt alle Qualitätskriterien und wirkt durch die Förderung der psychischen Gesundheit gewaltpräventiv.

(Atem-)Schutzmasken und SARS-CoV-2: Verwirrung durch Vielfalt

Key Facts:
  • Atemschutzmasken schützen ihre Trägerinnen und Träger vor Gefahrstoffen oder Biostoffen (Eigenschutz)
  • Medizinische Gesichtsmasken verhindern die Übertragung infektiöser Keime auf Patientinnen, Patienten und andere Personen (Fremdschutz)
  • Entscheidend für die Auswahl einer geeigneten Maske ist ihr Einsatzzweck: Fremdschutz, Eigenschutz und Tragedauer

Schutzmasken und deren Einsatz sind seit Beginn der Corona-Pandemie ein wichtiger Teil des öffentlichen Diskurses geworden. Die Vielfalt der verfügbaren Ausrüstung – ob kommerziell oder privat in Umlauf gebracht – steigert aber auch die allgemeine Verwirrung um den richtigen Einsatzzweck. Mit potenziell gefährlichen Folgen.

Blick zurück nach vorn

Key Facts:
  • Die Prävention der gesetzlichen Unfallversicherung ist seit ihrem Bestehen einem steten Wandel ausgesetzt
  • Die Folgen veränderter Rahmenbedingungen für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit aufzugreifen und sie für Betriebe aufzubereiten, ist Teil der „DNA“ der Prävention
  • Nach der Corona-Pandemie steht die Prävention vor der Herausforderung einer globalen klimatischen Gesundheitsgefahr: der Erderwärmung

Welche Bedeutung Prävention tatsächlich hat, zeigte die Corona-Pandemie. Sonst eher Randthema öffentlichen Interesses rückte der Arbeitsschutz auf einen der vorderen Plätze der medialen Agenda. Aber was macht die Prävention der gesetzlichen Unfallversicherung aus? Wie ist sie zu dem geworden, was sie heute ist? Ein Blick zurück hilft, zumal die Herausforderungen nicht geringer werden.

COVID-19 als Berufskrankheit ‒ Update 2022

Key Facts:
  • Von Pandemiebeginn bis Ende 2022 wurden über 300.000 COVID-19-Erkrankungen als Berufskrankheit anerkannt
  • Für die Rehabilitation und Entschädigung der Personen mit dieser Berufskrankheit haben die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand bis Ende 2022 insgesamt 257,1 Millionen Euro aufgewendet
  • In knapp 6.000 der anerkannten Fälle wurde die Diagnose Long- beziehungsweise Post-COVID dokumentiert; dies entspricht einem Anteil von zwei Prozent

Die Daten zum Berufskrankheitengeschehen 2022 liegen vor. Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit sowie der anerkannten Berufskrankheiten hat sich aufgrund der COVID-19-Erkrankungen gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich erhöht.

Das Prüflabor für Industrial Security deckt Sicherheitslücken auf

Key Facts:
  • Sicherheitslücken in Industriesteuerungen werden zunehmend ausgenutzt, um die Systeme anzugreifen
  • Das Labor für Industrial Security des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) führt Unfalluntersuchungen für Unfallversicherungsträger durch
  • Produktprüfungen nach den neuen, erweiterten DGUV Test-Prüfgrundsätzen für Industrial Security haben für Hersteller einen großen Mehrwert

Gefährliche Angriffe auf Industriesteuerungen nehmen zu und stellen die Unfallversicherungsträger und ihre Mitgliedsunternehmen vor neue Herausforderungen. Das Prüflabor für Industrial Security am Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) prüft daher Produkte auf Sicherheitslücken, unterstützt in der Prävention und begleitet Unfalluntersuchungen durch IT-Forensik.

Beleidigt, bedroht, geschlagen

Key Facts:
  • Gewalt am Arbeitsplatz erleben vor allem Beschäftigte, die in ihrem Job direkten Kontakt zu Menschen haben
  • Einstieg in jedes Sicherheitskonzept ist die Grundsatzerklärung des Unternehmers beziehungsweise der Unternehmerin gegen Gewalt und eine Einschätzung der Gefährdungslage
  • Die Unfallversicherung Bund und Bahn bildet in offenen Seminaren Personen aus, die das Konzept der psychologischen Ersten Hilfe in ihre Betriebe tragen

Beschäftigte im Zuständigkeitsbereich der Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB) sind immer wieder Übergriffen ausgesetzt: ob Kundenbetreuerin bei der Deutschen Bahn AG, Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) oder Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit (BA). Wie und wo kann die Prävention ansetzen, um Betriebe und Verwaltungen sowie Beschäftigte zu unterstützen?

Personalrat 4.0 – Beschlussfassung und Sprechstunde mittels moderner Telekommunikationstechnologie

Key Facts:
  • Der Personalrat kann seit dem 1. März 2020 Sitzungen mittels Video- oder Telefonkonferenz durchführen und so wirksam Beschlüsse fassen
  • Seit diesem Zeitpunkt ist auch die Einrichtung von Sprechstunden in Form einer Videokonferenz möglich.
  • Die Regelungen gelten befristet bis zum 31. März 2021

Der Beitrag behandelt die Möglichkeiten des Einsatzes moderner Kommunikationstechnologien im Rahmen der Geschäftsführung von Personalräten nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG) unter Berücksichtigung der Gesetzesanpassungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.

„Man müsste eigentlich viel mehr tun“ – Klimawandel und Handlungsoptionen in einem komplexen Feld

Key Facts:
  • Das Drei-Ebenen-Interventionsmodell wird auf das Thema Klimawandel übertragen
  • Dadurch wird eine komplexe Thematik überschaubar und mögliche Handlungsansätze treten zutage
  • Um den Schutz vor dem Voranschreiten und den Folgen des Klimawandels zu verbessern, muss auf allen Ebenen verstärkt gehandelt werden

Die HGU in Zeiten der Pandemie: Von heute auf morgen ins digitale Lehren und Lernen

Key Facts:
  • Die HGU hat ihre Lehre digitalisiert
  • Die Anforderungen an die Umwandlung des Präsenzbetriebs in den virtuellen Semi-narraum waren hoch
  • Ein „Weiter so“ wie vor der Krise wird es nicht geben

„Willkommen in der Welt der digitalen Möglichkeiten“, hieß es im Sommersemester für unsere Studierenden und Lehrenden. Innerhalb kürzester Zeit erfolgte die Umstellung des bis dato reinen Präsenzlehrbetriebs auf digitale Lehr- und Lernformate. Um die Welt dieser Möglichkeiten, den didaktischen Umstellungsprozess, aber auch um Licht und Schatten wird es in diesem Beitrag gehen.

Eine neue Normalität – die BG Kliniken während der Corona-Krise

Key Facts:
  • Anfang März legten die BG Kliniken mit Einberufung eines konzernübergreifenden Krisenstabs den Grundstein für ein abgestimmtes Vorgehen im Umgang mit COVID-19
  • Mit der zusätzlichen Betreuung niederländischer und italienischer Intensivpatientinnen und -patienten wurden auch die Versorgungssysteme europäischer Nachbarländer entlastet
  • Die BG Kliniken müssen sich wie alle Einrichtungen der DGUV auf einen "Normalbetrieb mit dem Coronavirus" einstellen

Mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im ersten Quartal 2020 wird auch das deutsche Gesundheitswesen vor bislang ungekannte Herausforderungen gestellt. Der Einsatz gegen die Pandemie erfordert ein intensives Krisenmanagement aller Beteiligten, auch der Kliniken der gesetzlichen Unfallversicherung. Gleichzeitig ändern sich die Rahmenbedingungen oftmals kurzfristig, sodass schnelle und doch überlegte Entscheidungen notwendig sind, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie den Schutz der Beschäftigten zu gewährleisten. Ein Protokoll.