Schwerpunkt

Hitze- und UV-Schutz bei der Arbeit im Freien

Key Facts:
  • Bei Tätigkeiten im Freien steigt das Risiko, an den Auswirkungen schädlicher UV-Strahlung, die unter anderem zu Hautkrebs führen kann, zu erkranken
  • Seit Aufnahme des weißen Hautkrebses in die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015 wurden der BG BAU in jedem Jahr über 2.500 Verdachtsfälle gemeldet
  • Auch bei hohen Temperaturen ist es wichtig, sich mit geeigneten Maßnahmen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen

Hohe Temperaturen und hohe Werte ultravioletter (UV-)Strahlen – bedingt durch eine intensive Sonnenstrahlung – gefährden alle, die im Freien arbeiten. Folgen sind zum Beispiel Hitzschlag, Sonnenstich und vor allem Hautkrebs. Man kann sich jedoch mit einfachen Maßnahmen vor UV-Strahlung und Hitze schützen. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) unterstützt mit zahlreichen Angeboten den Schutz vor Hitze und schädlicher UV-Strahlung.

Smarte persönliche Schutzausrüstung (PSA) – Herausforderung für Entwicklung, Normung und Prüfung

Key Facts:
  • Smarte PSA erhöht das Schutzniveau durch Einsatz von elektronischen Elementen oder neuartigen Materialien
  • Erst die finale Kombination aller Bestandteile ist die smarte PSA, die bewertet und geprüft werden muss
  • Normen für smarte PSA müssen noch erarbeitet werden

Smarte PSA interagiert mit der Umgebung und erzeugt dadurch eine höhere Schutzwirkung. Manche Lösungen versprechen erhöhten Tragekomfort. Das neue Gebiet ist hoch dynamisch – noch lernen alle Beteiligten, das Potenzial der Produkte voll auszunutzen.

Sichere gesunde Studienbedingungen – 50 Jahre gesetzliche Unfallversicherung für Studierende

Key Facts:
  • Die Einführung der gesetzlichen Unfallversicherung für Studierende war der Schlüssel zu mehr Sicherheit und Gesundheit im Studium
  • Neben der Aufbau- und Ablauforganisation spielen Fragestellungen zu Bau und Einrichtung sowie zur sicheren Gestaltung von praktischen Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekten eine zentrale Rolle
  • Stressreduktion vor Stressbewältigung – verhältnispräventiver Ansatz als Schlüssel zu gesunden Studienbedingungen

Mit Einführung der Schülerunfallversicherung für Studierende wurde eine erste Grundlage für die systematische Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger in Hochschulen geschaffen. Es ist eine Herausforderung, die besonderen Bedingungen für Sicherheit und Gesundheit in Forschung und Lehre im aktuellen Vorschriften- und Regelwerk zu berücksichtigen und dieses praxisgerecht aufzubereiten.

Wo das Risiko am höchsten ist, da sind wir vor Ort

Key Facts:
  • Risikoorientierung ist in der Handlungsweise der Unfallversicherungsträger fest verankert
  • Für die Entscheidung, in welchen Betrieben die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) vor Ort ist, sind Kennzahlen und das umfangreiche (Erfahrungs-)Wissen der Aufsichtspersonen (AP) wichtig
  • Künstliche Intelligenz (KI) macht den Einfluss von Kennzahlen für die strategische Planung der Betriebsbesichtigungen transparenter und gewinnt an Bedeutung

Bei der Überwachung und Beratung von Betrieben gehört die bedarfs- und risikoorientierte Auswahl zu den Grundfesten der Arbeit der Unfallversicherungsträger. Welche Rolle spielt dabei der über die Jahre gesammelte Erfahrungsschatz der Berufsgenossenschaften und wie kann der Einsatz von künstlicher Intelligenz helfen? 

„Nur mit einem Maßnahmenmix werden wir nachhaltiger Mobilität näherkommen“

Key Facts:
  • Die Umsetzung der Vision Zero, keine Getöteten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr, steht über allen Aktivitäten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR)
  • Das Bewusstsein, dass umweltfreundliches Radfahren mit gesundheitlichen Gefahren verbunden ist, soll – unter anderem durch die erste Pedelec-Kampagne im April 2023 – gestärkt werden
  • Aufgrund der hohen Belastung des motorisierten Verkehrs für Mensch und Umwelt, muss Mobilität möglichst umweltfreundlich, beispielsweise mithilfe der Digitalisierung, gestaltet werden

Im Dezember 2022 wurde Manfred Wirsch, Vorstandsvorsitzender der DGUV, zum Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) gewählt. Im Interview mit DGUV Forum spricht der 64-Jährige über die Bedeutung einer nachhaltigen Mobilität für Mensch und Umwelt.

„Deutlich höherer Handlungsspielraum für Betriebe“

Key Facts:
  • Diplom-Ingenieur Joachim Fischer ist Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie Leiter Arbeitsschutz und Strahlenschutzbevollmächtigter im Fraport-Konzern Frankfurt. Zudem leitet er den Fachbereich Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Sifa) im Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e. V. (VDSI). Im Interview erläutert er, welche Verbesserungen die neue DGUV Vorschrift 2 mit sich bringt, aber auch, vor welchen Herausforderungen Kleinst- und Kleinbetriebe weiterhin stehen.

Unter anderem die Fachkräfte für Arbeitssicherheit unterstützen die Betriebe bei der Organisation von Sicherheit und Gesundheit. Um die Anforderungen verständlicher zu gestalten und die Effektivität der bestellten Fachleute zu verbessern, wurde die DGUV Vorschrift 2 überarbeitet.

Ein geordneter „Werkzeugkoffer“ für die Feststellung der Einwirkung im Berufskrankheitenverfahren

Key Facts:
  • Alle „Werkzeuge“, die für die Ermittlung und Bewertung der Einwirkung benötigt werden, sind in einem Dokument zusammengefasst
  • Alle Unfallversicherungsträger können sich künftig bei schwierigen Fallgestaltungen von einem Gremium von Fachleuten beraten lassen
  • Projektgruppe arbeitet weiter an der Aktualisierung und der Fortschreibung der Handlungsempfehlung

Ende des vorigen Jahres ist die neue Handlungsempfehlung „Ermittlung und Bewertung der Einwirkung im Berufskrankheitenverfahren“ von der DGUV veröffentlicht worden. Sie fasst sowohl die juristisch relevanten Rahmenbedingungen als auch die von den Unfallversicherungsträgern entwickelten, einheitlichen Qualitätsstandards und Werkzeuge für die Ermittlung der geforderten Einwirkung sowie deren Bewertung im Berufskrankheitenverfahren zusammen.

Homeoffice reloaded

Key Facts:
  • Wenn sich die Rahmenbedingungen von Arbeit ändern, dann sind auch staatliche Sicherungssysteme – hier die gesetzliche Unfallversicherung – angehalten, sich zu bewegen
  • Der Gesetzgeber kann durch die Gleichstellung von Homeoffice mit der traditionellen Arbeit im Unternehmen auch für eine Gleichstellung des Arbeitsunfallschutzes sorgen
  • Die aktuelle Pandemie, in der sich Homeoffice als effektives Mittel des „Social Distancing“ erweist, sollte unseren Blick in diese Richtung schärfen

Vermittlung von Sportangeboten als Mittel der Nachsorge und Individualprävention

Key Facts:
  • Seit April 2021 kooperiert das BG Klinikum Duisburg erfolgreich mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen
  • Versicherte werden in Sprechstunden zu individuell angepassten Sportangeboten für die Rehaphase F (lebenslange Nachsorge) beraten
  • Diese Sprechstunden können auch für Maßnahmen der sekundären Individualprävention genutzt werden

Der Artikel fokussiert eine selten thematisierte Behandlungsphase der Traumarehabilitation. Die Rehabilitation verläuft in verschiedenen Phasen, nach Beendigung der arbeitstherapeutischen Rehaphase E und Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit in alter Tätigkeit stellt sich die Frage, inwieweit im Kontext der Nachsorge Rehabilitationsinhalte fortgeführt werden sollten.

Zertifizierte Spezialeinheiten zur Versorgung von Mesotheliomen

Key Facts:
  • Mesotheliome gelten als Signaltumoren für eine häufig Jahrzehnte zurückliegende, meist berufliche Asbestexposition
  • Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem als Berufskrankheit anerkannten Mesotheliom in zertifizierten Mesotheliomeinheiten verbessert deren Versorgung
  • Mit Unterstützung der DGUV konnten in Deutschland bereits 15 Mesotheliomeinheiten zertifiziert eingerichtet werden

Posttraumatische Belastungsstörung eines Rettungssanitäters als „Wie-Berufskrankheit“

Key Facts:
  • Das Bundessozialgericht (BSG) meint, Rettungskräfte hätten ein erhöhtes Risiko, mit traumatisierenden Ereignissen konfrontiert zu werden
  • Das BSG hat Klassifikationssystemen Erkenntnisse über die Ursachen von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) entnommen
  • Das Urteil des BSG vom 22. Juni 2023, B 2 U 11/20 R wirft auch verfassungsrechtliche Fragen auf

Das Bundessozialgericht hat faktisch eine neue Berufskrankheit (BK) – die PTBS für Rettungssanitäter und -sanitäterinnen – eingeführt. Weder das Bundesministerium für Arbeit und Soziales noch sein Beratungsgremium, der Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“, hatten bisher neue medizinische Erkenntnisse für die Einführung dieser BK festgestellt.

Arbeitssicherheit als integraler Bestandteil des nachhaltigen Bauens

Key Facts:
  • Die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele in Deutschland hängt stark vom nachhaltigen Bauen und Wohnen ab
  • Der Bedarf an neuen Ideen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen wird in den nächsten Jahren steigen
  • Dazu gehören auch neue Arbeitsschutzkonzepte und eine ganzheitliche Ausbildung

Bereits heute ist der globale ökologische Fußabdruck der Menschheit größer, als es die verfügbaren Ressourcen der Erde dauerhaft verkraften. Als ressourcenintensiver Wirtschaftszweig spielt die Bauwirtschaft für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 500 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe verbaut.

Digitale Plattformarbeit – Prävention auf verschiedenen Ebenen

Key Facts:
  • Digitale Plattformarbeit ist mittlerweile fest in der Arbeitswelt etabliert
  • Während in der politischen Diskussion vor allem arbeits- und sozialrechtliche Fragestellungen im Mittelpunkt stehen, zeigen sich für die Prävention ganz grundsätzliche Herausforderungen
  • Bei der Gestaltung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen von digitaler Plattformarbeit ist die gesetzliche Unfallversicherung gefragt

Über digitale Plattformen vermittelte Arbeit nimmt stetig zu – typische Beispiele sind Handwerkstätigkeiten, Lieferdienste oder Softwareentwicklung. Nicht selten gehen diese neuen Arbeitsmodelle mit potenziellen Risiken für die Sicherheit und Gesundheit der Plattformtätigen einher. Der Prävention eröffnen sich hier Ansätze auf mehreren Ebenen.

Die Präventionssprechstunde – Beschäftigungsfähigkeit nach Arbeitsunfällen erhalten

Key Facts:
  • Die Unfallversicherungsträger sind lebenslang für die verbliebenen Unfallfolgen der versicherten Personen zuständig und müssen ihnen geeignete Maßnahmen zur Vermeidung oder Verzögerung einer Verschlimmerung zukommen lassen
  • Eine frühzeitige Identifikation des Verschlimmerungsrisikos und die rechtzeitige Intervention mit individualpräventiven Maßnahmen sind ein wichtiger Grundstein für den langfristigen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit
  • Mit der Präventionssprechstunde wurde erstmals ein flächendeckendes Instrument zur Umsetzung der Individualprävention nach Arbeitsunfällen entwickelt, bei dem nicht die Kuration von Unfallfolgen, sondern die Prävention von Folgeschäden im Mittelpunkt steht

Individualpräventive Aktivitäten sollen helfen, die Beschäftigungsfähigkeit nach Arbeitsunfällen langfristig zu erhalten. Eine Projektgruppe der DGUV hat ein Konzept für eine flächendeckende, strukturierte Nachsorge für Versicherte mit bleibenden Beeinträchtigungen auf chirurgischem/orthopädischem Fachgebiet entwickelt.

EVA-Mesothel: Früherkennung von Mesotheliomen

Key Facts:
  • Mesotheliome sind bösartige Tumoren der serösen Häute, vor allem des Brustfells und Bauchfells, die häufig infolge einer zurückliegenden Asbestexposition auftreten
  • Trotz des seit 1993 in Deutschland bestehenden Verwendungsverbots für Asbest ist die Zahl der Mesotheliomerkrankungen weiterhin hoch
  • Biomarker, die am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA) entwickelt wurden, dienen der weltweit ersten Etablierung einer Früherkennung von Mesotheliomen

Einsatz von KI im Maschinenschutz: Funktionale Sicherheit im Fokus

Key Facts:
  • Auch im Maschinenschutz bietet der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) Chancen für die Arbeitssicherheit
  • Aktuell ist ein rigoroser Sicherheitsnachweis für Systeme mit KI schwierig, da regulatorische/normative Anforderungen fehlen und Prüfungen sehr komplex sind
  • Assistenzfunktionen, die keinen formalen Beitrag zur Risikominderung leisten, sind eine gute Möglichkeit, schon heute von den Potenzialen, die Systeme mit KI bieten, zu profitieren

In besonders kritischen Anwendungen wie dem Maschinenschutz ist die Zuverlässigkeit aller Systemkomponenten besonders wichtig, um die Sicherheit der Bedienenden zu gewährleisten. Systeme mit künstlicher Intelligenz, die dort eingesetzt werden sollen, müssen daher Kriterien der funktionalen Sicherheit erfüllen. Schwierigkeiten und Einsatzmöglichkeiten stellt dieser Artikel dar.

Ideen für einen sicheren und attraktiven Schulsport

Key Facts:
  • Die veränderte Kindheit hat Auswirkungen auf die Bewegungssicherheit von Kindern und Jugendlichen
  • Durch eine gute Unterrichtsvorbereitung kann Unfällen im Schulsport vorgebeugt werden
  • Das Online-Portal schulsportideen.de unterstützt sowohl ausgebildete als auch fachfremd unterrichtende Sportlehrkräfte sowie alle Sportinteressierten

Im Schulsport verunglücken noch immer zu viele Kinder und Jugendliche, deren Verletzungen mit der richtigen Unterrichtsplanung und Auswahl von Übungen und Spielen hätten verhindert werden können. Die Webanwendung schulsportideen.de liefert Sportlehrkräften theoretische Basisinformationen und die passenden praktischen Inhalte für einen sicheren und attraktiven Sportunterricht.

Aus Krisen lernen: Digitalisierung von Veranstaltungen bei DGUV Congress

Key Facts:
  • Veranstaltungen werden zukünftig maßgeblich beeinflusst sein durch die Erfahrungen, die während der Pandemie mit Online- und Hybrid-Formaten gemacht wurden – dies gilt auch für physische Veranstaltungen vor Ort
  • Die Definition von Zielen und Zielgruppen ist der erste Schritt einer jeden Veranstaltungskonzeption – noch vor Dramaturgie und Auswahl der Tools – und unabhängig davon, ob online, hybrid oder physisch
  • Ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sind Partizipation und Interaktion, Timing und Dramaturgie, Themenrelevanz, Multisensualität, Netzwerken und persönlicher Dialog sowie zielorientierte Inhalte

Die weltweite Corona-Pandemie hat der Digitalisierung von Veranstaltungen einen enormen Schub gegeben. Tools und Plattformen schossen aus dem Boden und haben sich etabliert. DGUV Congress hat sich den digitalen Herausforderungen gestellt und schöpft nun aus einem großen Erfahrungsschatz.

Reha-Management unter Corona-Bedingungen

Key Facts:
  • Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat den Arbeitsalltag im Reha-Management grundlegend verändert
  • Der wichtige persönliche Kontakt war plötzlich nicht mehr möglich
  • Die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und Institutionen hat unter diesen Bedingungen für das bestmögliche Ergebnis gesorgt

Ältere Beschäftigte im Wandel der Arbeit

Key Facts:
  • Für ältere Beschäftigte kann digitales Arbeiten positiv sein – außer wenn es die Arbeit sehr intensiviert oder wenn betriebliche Unterstützung fehlt
  • Auch ältere Beschäftigte wechseln in größerem Umfang Beruf, Unternehmen oder Tätigkeit
  • Beschäftigte mit gesundheitlichen Einschränkungen wünschen sich mehr betriebliche Maßnahmen, vor allem Veränderungen der Arbeitsaufgaben, am Arbeitsplatz und der Arbeitszeit

Die Studie „lidA – Leben in der Arbeit“ betrachtet, wie sich der Wandel der Arbeitswelt und ein erhöhtes Rentenalter auf ältere Beschäftigte in Deutschland auswirken. Die dritte Befragungswelle der lidA-Studie untersucht mit repräsentativen Daten die präventionsrelevanten Themen Nutzung digitaler Arbeitsmittel, Wechsel in der Berufslaufbahn und Arbeiten mit Krankheit.