Schwerpunkt

Arbeitssicherheit als integraler Bestandteil des nachhaltigen Bauens

Key Facts:
  • Die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele in Deutschland hängt stark vom nachhaltigen Bauen und Wohnen ab
  • Der Bedarf an neuen Ideen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen wird in den nächsten Jahren steigen
  • Dazu gehören auch neue Arbeitsschutzkonzepte und eine ganzheitliche Ausbildung

Bereits heute ist der globale ökologische Fußabdruck der Menschheit größer, als es die verfügbaren Ressourcen der Erde dauerhaft verkraften. Als ressourcenintensiver Wirtschaftszweig spielt die Bauwirtschaft für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 500 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe verbaut.

Digitale Plattformarbeit – Prävention auf verschiedenen Ebenen

Key Facts:
  • Digitale Plattformarbeit ist mittlerweile fest in der Arbeitswelt etabliert
  • Während in der politischen Diskussion vor allem arbeits- und sozialrechtliche Fragestellungen im Mittelpunkt stehen, zeigen sich für die Prävention ganz grundsätzliche Herausforderungen
  • Bei der Gestaltung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen von digitaler Plattformarbeit ist die gesetzliche Unfallversicherung gefragt

Über digitale Plattformen vermittelte Arbeit nimmt stetig zu – typische Beispiele sind Handwerkstätigkeiten, Lieferdienste oder Softwareentwicklung. Nicht selten gehen diese neuen Arbeitsmodelle mit potenziellen Risiken für die Sicherheit und Gesundheit der Plattformtätigen einher. Der Prävention eröffnen sich hier Ansätze auf mehreren Ebenen.

Die Präventionssprechstunde – Beschäftigungsfähigkeit nach Arbeitsunfällen erhalten

Key Facts:
  • Die Unfallversicherungsträger sind lebenslang für die verbliebenen Unfallfolgen der versicherten Personen zuständig und müssen ihnen geeignete Maßnahmen zur Vermeidung oder Verzögerung einer Verschlimmerung zukommen lassen
  • Eine frühzeitige Identifikation des Verschlimmerungsrisikos und die rechtzeitige Intervention mit individualpräventiven Maßnahmen sind ein wichtiger Grundstein für den langfristigen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit
  • Mit der Präventionssprechstunde wurde erstmals ein flächendeckendes Instrument zur Umsetzung der Individualprävention nach Arbeitsunfällen entwickelt, bei dem nicht die Kuration von Unfallfolgen, sondern die Prävention von Folgeschäden im Mittelpunkt steht

Individualpräventive Aktivitäten sollen helfen, die Beschäftigungsfähigkeit nach Arbeitsunfällen langfristig zu erhalten. Eine Projektgruppe der DGUV hat ein Konzept für eine flächendeckende, strukturierte Nachsorge für Versicherte mit bleibenden Beeinträchtigungen auf chirurgischem/orthopädischem Fachgebiet entwickelt.

EVA-Mesothel: Früherkennung von Mesotheliomen

Key Facts:
  • Mesotheliome sind bösartige Tumoren der serösen Häute, vor allem des Brustfells und Bauchfells, die häufig infolge einer zurückliegenden Asbestexposition auftreten
  • Trotz des seit 1993 in Deutschland bestehenden Verwendungsverbots für Asbest ist die Zahl der Mesotheliomerkrankungen weiterhin hoch
  • Biomarker, die am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA) entwickelt wurden, dienen der weltweit ersten Etablierung einer Früherkennung von Mesotheliomen

Einsatz von KI im Maschinenschutz: Funktionale Sicherheit im Fokus

Key Facts:
  • Auch im Maschinenschutz bietet der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) Chancen für die Arbeitssicherheit
  • Aktuell ist ein rigoroser Sicherheitsnachweis für Systeme mit KI schwierig, da regulatorische/normative Anforderungen fehlen und Prüfungen sehr komplex sind
  • Assistenzfunktionen, die keinen formalen Beitrag zur Risikominderung leisten, sind eine gute Möglichkeit, schon heute von den Potenzialen, die Systeme mit KI bieten, zu profitieren

In besonders kritischen Anwendungen wie dem Maschinenschutz ist die Zuverlässigkeit aller Systemkomponenten besonders wichtig, um die Sicherheit der Bedienenden zu gewährleisten. Systeme mit künstlicher Intelligenz, die dort eingesetzt werden sollen, müssen daher Kriterien der funktionalen Sicherheit erfüllen. Schwierigkeiten und Einsatzmöglichkeiten stellt dieser Artikel dar.

Aus Krisen lernen: Digitalisierung von Veranstaltungen bei DGUV Congress

Key Facts:
  • Veranstaltungen werden zukünftig maßgeblich beeinflusst sein durch die Erfahrungen, die während der Pandemie mit Online- und Hybrid-Formaten gemacht wurden – dies gilt auch für physische Veranstaltungen vor Ort
  • Die Definition von Zielen und Zielgruppen ist der erste Schritt einer jeden Veranstaltungskonzeption – noch vor Dramaturgie und Auswahl der Tools – und unabhängig davon, ob online, hybrid oder physisch
  • Ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sind Partizipation und Interaktion, Timing und Dramaturgie, Themenrelevanz, Multisensualität, Netzwerken und persönlicher Dialog sowie zielorientierte Inhalte

Die weltweite Corona-Pandemie hat der Digitalisierung von Veranstaltungen einen enormen Schub gegeben. Tools und Plattformen schossen aus dem Boden und haben sich etabliert. DGUV Congress hat sich den digitalen Herausforderungen gestellt und schöpft nun aus einem großen Erfahrungsschatz.

Reha-Management unter Corona-Bedingungen

Key Facts:
  • Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat den Arbeitsalltag im Reha-Management grundlegend verändert
  • Der wichtige persönliche Kontakt war plötzlich nicht mehr möglich
  • Die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und Institutionen hat unter diesen Bedingungen für das bestmögliche Ergebnis gesorgt

Ältere Beschäftigte im Wandel der Arbeit

Key Facts:
  • Für ältere Beschäftigte kann digitales Arbeiten positiv sein – außer wenn es die Arbeit sehr intensiviert oder wenn betriebliche Unterstützung fehlt
  • Auch ältere Beschäftigte wechseln in größerem Umfang Beruf, Unternehmen oder Tätigkeit
  • Beschäftigte mit gesundheitlichen Einschränkungen wünschen sich mehr betriebliche Maßnahmen, vor allem Veränderungen der Arbeitsaufgaben, am Arbeitsplatz und der Arbeitszeit

Die Studie „lidA – Leben in der Arbeit“ betrachtet, wie sich der Wandel der Arbeitswelt und ein erhöhtes Rentenalter auf ältere Beschäftigte in Deutschland auswirken. Die dritte Befragungswelle der lidA-Studie untersucht mit repräsentativen Daten die präventionsrelevanten Themen Nutzung digitaler Arbeitsmittel, Wechsel in der Berufslaufbahn und Arbeiten mit Krankheit.

Präventionsangebot der BGN bei Wirbelsäulenerkrankungen

Key Facts:
  • In der Zeit vom 1. Januar 2017 bis zum 19. Juli 2021 wurde Versicherten der BGN das Modellprojekt § 3 Wirbelsäulenerkrankung angeboten
  • Eine einwöchige Kompaktmaßnahme mit weiterer Physio- und Sporttherapie führte zu positiven Ergebnissen bei den Teilnehmenden
  • Die BGN hält zukünftig ein optimiertes multimodales Therapie- und Präventionsprogramm für Personen mit Wirbelsäulenerkrankungen vor

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) hat aus einem Modellprojekt individualpräventive Maßnahmen zur Verhaltensprävention von Erkrankungen der Lendenwirbelsäule entwickelt, die im folgenden Beitrag vorgestellt werden.

Kombinationswirkungen bei Mehrfachexpositionen – einfache Addition oder Einzelstoffbewertung?

Key Facts:
  • Krebserzeugende Gefahrstoffe treten an Arbeitsplätzen häufig in Kombination auf
  • Die Addition von Einzelrisiken stellt eine Vereinfachung der komplexen Mechanismen der Krebsentstehung dar, die auch an praktische Grenzen stößt
  • In Präventionsfragen wird für die Bewertung von Kombinationseffekten empfohlen, konkrete Studienergebnisse heranzuziehen
  • Im Berufskrankheitenrecht könnte dagegen eine qualitative Bewertung des Zusammenwirkens krebserzeugender Gefahrstoffe ermöglicht werden

"Die Dinge entwickeln sich nur sehr langsam"

Key Facts:
  • Das Risiko für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten ist für die Beschäftigten am Anfang der globalen Lieferkette wesentlich höher und insgesamt ungleich verteilt
  • Viele Zulieferer in Entwicklungsländern sind aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, der auf ihnen lastet, nicht in der Lage, einen effizienten Arbeitsschutz zu gewährleisten
  • Wirksame Abkommen zur Verbesserung der Situation müssen auch Systeme zur Kontrolle der Lieferkette etablieren, die alle Interessengruppen mit einbeziehen

Es gibt viele Initiativen, die sich für eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit in den globalen Lieferketten einsetzen. Ein Gespräch mit den britischen Arbeitswissenschaftlern Prof. David Walters und Prof. Philip James über Hindernisse und Möglichkeiten.

Psychosozialen Risiken wirksam begegnen mithilfe der Gefährdungsbeurteilung

Key Facts:
  • Knapp die Hälfte der Beschäftigten leidet häufig unter starkem Termin- oder Leistungsdruck, fast ein Viertel fühlt sich von der Arbeitsmenge überfordert
  • Leider wird in der Gefährdungsbeurteilung der Umgang mit psychosozialen Risiken der Arbeit nach wie vor viel zu selten berücksichtigt
  • Fragen zur Vermeidung von Gefährdungen durch psychische Belastung berühren unmittelbar die betriebliche Arbeitszeit- und Leistungspolitik sowie die Personalplanung und -entwicklung

Gefährdungen durch psychische Belastungen etwa infolge zu hoher Arbeitsmengen oder überlanger Arbeitszeiten betreffen Beschäftigte aller Branchen und Betriebsgrößen. Im Interesse des Gesundheitsschutzes sind Betriebe aufgefordert, auch psychosoziale Risiken bei der Arbeit aktiv zu reduzieren. Die Gefährdungsbeurteilung kann hierfür wichtige Hilfestellung bieten.

Gesetzliche Unfallversicherung gestaltet Registermodernisierung aktiv mit

Key Facts:
  • Die Registermodernisierung ist die Basis für die erfolgreiche Digitalisierung von Verwaltungsleistungen
  • Mit dem Zentralen Unternehmerverzeichnis hat die gesetzliche Unfallversicherung eine solide Grundlage geschaffen, um an der Vernetzung der zentralen Register in Deutschland mitzuwirken
  • Eine vernetzte Registerlandschaft soll einen Mehrwert für Menschen und Unternehmen stiften und die Wirksamkeit einer digitalen Verwaltung fördern

Dieser Artikel berichtet über den Stand des Zentralen Unternehmerverzeichnisses (ZUV) und die aktuellen Entwicklungen zum Quellregister. Betrachtet wird auch das damit verbundene Potenzial, Verwaltungsaufwände zu mindern und die Effizienz in der Verwaltung zu steigern.

Schutzmasken und Hautbeschwerden – ein häufiges berufsdermatologisches Problem während der Pandemie

Key Facts:
  • Das Tragen von Masken kann zur Ausbildung von Hautbeschwerden im Gesicht führen und vorbestehende Hauterkrankungen wie Akne, Rosacea und Neurodermitis verschlechtern
  • Eine adäquate und regelmäßige Hautpflege und milde Hautreinigung sind zur Prävention unabdingbar
  • Bei Hautbeschwerden wie starken Rötungen und offenen Hautstellen sollte eine dermatologische Expertise eingeholt werden

Prüfung und Zertifizierung von aktiv leuchtender Warnkleidung

Key Facts:
  • Aktiv leuchtende Warnkleidung soll zu einer erhöhten Sichtbarkeit und damit verbundener Sicherheit der Benutzenden, auch in schlecht ausgeleuchteten Umgebungen, führen
  • Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) machte Grundlagenforschungen hinsichtlich der Rundumsichtbarkeit von Personen, der nötigen Leuchtdichte der Leuchtmittel in Abhängigkeit der Entfernung und der Blendung durch die Leuchtmittel
  • Der Aufbau eines „Photometrischen Labors“ im IFA zur Ermittlung der Leuchtdichte sowie die Erweiterung eines entsprechenden Prüfgrundsatzes unter Berücksichtigung der elektrischen Sicherheit von LEDs und Lichtleitern ermöglichen die Messung und Bewertung von leuchtenden Flächen an Warnkleidung

Führung und Corona

Key Facts:
  • Die Präventionskampagne kommmitmensch unterstützt Führungskräfte bei Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie
  • Wenn grundlegende Veränderungen in der Arbeitsorganisation notwendig sind, ist eine Beteiligung möglichst aller Akteurinnen und Akteure wichtig
  • Ein intensiver Austausch mit den Beschäftigten fördert ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das gerade in Zeiten von Veränderungen eine große Motivation erzeugen kann

Ein Jahr Pandemie – die Erfahrungen der SVLFG

Key Facts:
  • Um eine sichere Einreise der Saisonarbeitskräfte zu gewährleisten, waren viele Absprachen mit Ministerien und Berufsverbänden vonnöten
  • Es wurden sofort Handlungshilfen für den Außen- und Innendienst erstellt und alle Beschäftigten unterwiesen
  • Die Zusammenarbeit mit den Landesbehörden, den Gesundheitsämtern und den Betrieben verlief ohne Ausnahme äußerst positiv

Die Coronapandemie stellte auch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und ihre Mitgliedsbetriebe vor große Herausforderungen. Persönliche Beratungen durch die Aufsichtspersonen sowie Präsenzseminare mussten plötzlich online abgehalten werden. Doch das war nicht die einzige Herausforderung, die das vergangene Jahr bereithielt.

Digitale Tools für Lernen und Lehren: Herausforderungen für Bildungseinrichtungen

Key Facts:
  • Der Bedarf an digitalen Tools für Lernen und Lehren hat in den vergangenen zwei Jahren innerhalb der DGUV stark zugenommen
  • Für die Deckung dieser Bedarfe ist ein koordiniertes Vorgehen erforderlich
  • Die didaktische Planung eines Lernformats steht vor dem Einsatz von digitalen Tools

Umsetzung der VISION ZERO in Afrika

Key Facts:
  • Bereits seit 2018 engagieren sich einige afrikanische Länder im Sinne der Vision Zero zur Vermeidung arbeitsbedingter Unfälle und Krankheiten
  • Die Vision Zero-Kampagne entwickelte sich in Afrika zu einer Strategie, die die Vision Zero auch als Geschäftsstrategie versteht
  • Der in elf Sprachen vorliegende Leitfaden „7 Goldene Regeln“ hilft bei der korrekten Umsetzung des Vision Zero-Konzepts

Seit 2018 wird die Vision Zero erfolgreich in vielen Ländern Afrikas umgesetzt. Aus einer Kampagne hat sich eine Geschäftsstrategie entwickelt, die zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz beiträgt. Die OSHAfrica-Erklärung 2019 zur Umsetzung der Vision Zero wird dabei von vielen afrikanischen Unternehmen herangezogen.

Selbstverwaltung in der Sozialen Sicherung weiter stärken

Key Facts:
  • Die Soziale Selbstverwaltung trägt erheblich zum sozialen Frieden bei
  • Mit effizienterer Gremienarbeit könnten mehr Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter gewonnen werden
  • Digitale Sitzungen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung

Die Soziale Selbstverwaltung gewährleistet, dass nicht der Staat, sondern über die Sozialwahlen legitimierte Vertreter und Vertreterinnen der Versicherten und Arbeitgeber als Beitragszahlende selbst die Sozialversicherungsträger verwalten. Sie hat sich in ihren Grundstrukturen bewährt. Für die ehrenamtlich Tätigen muss sie aber attraktiver gemacht werden.