Schwerpunkt

Homeoffice reloaded

Key Facts:
  • Wenn sich die Rahmenbedingungen von Arbeit ändern, dann sind auch staatliche Sicherungssysteme – hier die gesetzliche Unfallversicherung – angehalten, sich zu bewegen
  • Der Gesetzgeber kann durch die Gleichstellung von Homeoffice mit der traditionellen Arbeit im Unternehmen auch für eine Gleichstellung des Arbeitsunfallschutzes sorgen
  • Die aktuelle Pandemie, in der sich Homeoffice als effektives Mittel des „Social Distancing“ erweist, sollte unseren Blick in diese Richtung schärfen

Vermittlung von Sportangeboten als Mittel der Nachsorge und Individualprävention

Key Facts:
  • Seit April 2021 kooperiert das BG Klinikum Duisburg erfolgreich mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen
  • Versicherte werden in Sprechstunden zu individuell angepassten Sportangeboten für die Rehaphase F (lebenslange Nachsorge) beraten
  • Diese Sprechstunden können auch für Maßnahmen der sekundären Individualprävention genutzt werden

Der Artikel fokussiert eine selten thematisierte Behandlungsphase der Traumarehabilitation. Die Rehabilitation verläuft in verschiedenen Phasen, nach Beendigung der arbeitstherapeutischen Rehaphase E und Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit in alter Tätigkeit stellt sich die Frage, inwieweit im Kontext der Nachsorge Rehabilitationsinhalte fortgeführt werden sollten.

Zertifizierte Spezialeinheiten zur Versorgung von Mesotheliomen

Key Facts:
  • Mesotheliome gelten als Signaltumoren für eine häufig Jahrzehnte zurückliegende, meist berufliche Asbestexposition
  • Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem als Berufskrankheit anerkannten Mesotheliom in zertifizierten Mesotheliomeinheiten verbessert deren Versorgung
  • Mit Unterstützung der DGUV konnten in Deutschland bereits 15 Mesotheliomeinheiten zertifiziert eingerichtet werden

Posttraumatische Belastungsstörung eines Rettungssanitäters als „Wie-Berufskrankheit“

Key Facts:
  • Das Bundessozialgericht (BSG) meint, Rettungskräfte hätten ein erhöhtes Risiko, mit traumatisierenden Ereignissen konfrontiert zu werden
  • Das BSG hat Klassifikationssystemen Erkenntnisse über die Ursachen von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) entnommen
  • Das Urteil des BSG vom 22. Juni 2023, B 2 U 11/20 R wirft auch verfassungsrechtliche Fragen auf

Das Bundessozialgericht hat faktisch eine neue Berufskrankheit (BK) – die PTBS für Rettungssanitäter und -sanitäterinnen – eingeführt. Weder das Bundesministerium für Arbeit und Soziales noch sein Beratungsgremium, der Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“, hatten bisher neue medizinische Erkenntnisse für die Einführung dieser BK festgestellt.

Gefahrstoffe am Arbeitsplatz und chronische obstruktive Lungenkrankheit (COPD)

Key Facts:
  • 7,4 Prozent der Studienteilnehmenden der Hamburg City Health Study wiesen in der Lungenfunktionsuntersuchung eine COPD auf
  • Drei Viertel der Teilnehmenden mit nachgewiesener COPD waren sich ihrer Erkrankung nicht bewusst
  • Bei vielen Beschäftigten zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen der selbst wahrgenommenen Exposition gegenüber inhalativen Gefahrstoffen und den anhand einer Job-Exposure-Matrix (JEM) quantifizierten Expositionen

Desk-Sharing-Studie zu psychischen Belastungsfaktoren und Ansätze für die Gestaltung

Key Facts:
  • In der bisherigen Forschung wurde Desk Sharing überwiegend im Kontext von Großraumbüros oder Open-Space-Konzepten untersucht
  • Diese Studien betrachten zudem überwiegend die physischen Auswirkungen, während zu psychischer Belastung und Beanspruchung nur wenige Erkenntnisse vorliegen
  • Eine Studie mit knapp 2.000 Teilnehmenden hat die Gestaltungsebenen psychischer Belastung adressiert und auch Beanspruchungsfolgen betrachtet

Nachdem sich die Arbeit im Homeoffice in vielen Unternehmen besonders seit der Corona-Pandemie etabliert hat, führen auch immer mehr Unternehmen Desk Sharing ein. Desk Sharing bedeutet, dass ein Büro- oder Bildschirmarbeitsplatz mit einer, einem oder mehreren anderen Mitarbeitenden geteilt wird.

"Unsere Branche spürt den Klimawandel unmittelbar"

Key Facts:
  • Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) möchte einen ganzheitlichen Ansatz für Nachhaltigkeit entwickeln
  • Die BG BAU wird bei Methodik, Evaluation und konkretem Vorgehen vom Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) beraten und unterstützt
  • Der Klimawandel führt in der Baubranche zu Gesundheitsgefährdungen, unter anderem durch höhere Temperaturen und mehr UV-Strahlung

Der Bausektor kann einen erheblichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Welche Bereiche das betrifft und wie die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) ihren Fokus auf Nachhaltigkeit ausweitet, darüber spricht Hansjörg Schmidt-Kraepelin, Hauptgeschäftsführer der BG BAU, im Interview.

Nachhaltiges Engagement der Unfallversicherung für sichere und gesunde Arbeit weltweit

Key Facts:
  • Das schwere Unglück in der Textilfabrik Rana Plaza vor zehn Jahren lenkte die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen in Ländern entlang der globalen Lieferketten
  • Die DGUV und die Unfallversicherungsträger unterstützen beim Aufbau von Arbeitsschutz- und Unfallversicherungsstrukturen
  • Durch ihr internationales Engagement verfügt die DGUV über Zugang zu Lösungsansätzen, die Herausforderungen wie Klimawandel, demografischer Wandel oder Digitalisierung adressieren

Die internationalen Aktivitäten der DGUV verfolgen nachhaltige Ziele: Sie wollen sichere und gesunde Arbeitsplätze als integralen Bestandteil nachhaltiger Wirtschaft fördern, die DGUV als kompetente politische Partnerin und das System der gesetzlichen Unfallversicherung als weltweites Referenzmodell stärken.

Sportcoaching im Reha-Management der BGW – Erfahrungen der Versicherten

Key Facts:
  • Erprobung eines neuen Ansatzes im Reha-Management der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Sportcoaches sollen für mehr Sport und Bewegung bei Versicherten sorgen
  • In dem Modellvorhaben „Inklusion durch Sport“ wurden 56 Versicherte der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege 18 Monate lang engmaschig von einem Sportcoach begleitet
  • Die Annahme von Sport- und Bewegungsangeboten führte bei den Versicherten auch zu einer Förderung der sozialen Teilhabe

Personen mit Einschränkungen durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit nehmen häufig nicht an sportlichen Aktivitäten teil. Der im Modellvorhaben der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege eingesetzte Sportcoach soll dabei helfen, ein individuell angepasstes Bewegungs- oder Sportangebot zu finden.

Möglichkeiten zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit bei Berufskrankheiten

Key Facts:
  • Ein Kernziel der gesetzlichen Unfallversicherung ist es, Personen mit berufsbedingten Gesundheitsstörungen eine gefährdungsfreie Fortsetzung ihrer Tätigkeit zu ermöglichen
  • Dieses Ziel wurde durch Änderungen im Recht der Berufskrankheiten zum 1. Januar 2021 weiter gestärkt
  • Zur Zielerreichung sind individuell abgestimmte Maßnahmen erforderlich. Der Zusammenarbeit zwischen Prävention und Rehabilitation kommt dabei eine Schlüsselrolle zu

Die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit ist bei Berufskrankheiten eine besondere Herausforderung, da die zu einer Erkrankung führenden Einwirkungen am Arbeitsplatz oft weiterhin vorliegen. Um eine gefährdungsfreie Fortsetzung der Beschäftigung sicherzustellen, müssen sich die Leistungen am jeweiligen Einzelfall ausrichten.

Schmerzmedizin und Angebote in BG Kliniken und Unfallbehandlungsstellen

Key Facts:
  • Komplexe Problemstellungen erfordern interdisziplinäres Arbeiten
  • Diagnostische Abklärung zum Unfallzusammenhang ist unverzichtbar
  • Biopsychosoziale Aspekte helfen im Umgang mit Schmerzen und Kontextfaktoren

Die multifaktorielle Natur chronischer Schmerzen, die oft durch eine Mischung aus körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren bedingt ist, erfordert einen umfassenden und multidisziplinären Therapieansatz. Der multimodalen Schmerztherapie kommt eine zentrale Rolle zu, da sie auf eine ganzheitliche Behandlung abzielt.

Beinahe-Stürze frühzeitig erkennen: Neue Technologien für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz

Key Facts:
  • Im Rahmen der ENTRAPon-Studie wurden Messdaten zu Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen bei Beschäftigten von Paketdiensten und in der Stahlerzeugung erhoben
  • Die erfassten kinematischen Daten werden für maschinelles Lernen verwendet, um Beinahe-Stürze präzise zu erkennen
  • Die Ergebnisse sollen dabei helfen, maßgeschneiderte Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln und Arbeitsunfälle zu verhindern

Unfälle durch Stolpern, Ausrutschen und Stürzen gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen und verursachen enorme Kosten. Eine neue Studie erfasst erstmals umfassend reale Daten von gefährdeten Berufsgruppen und nutzt maschinelles Lernen, um Beinahe-Stürze frühzeitig zu erkennen und gezielte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.

Mit Simulationen die Ursachen von Platzwunden erkennen und Risiken mindern

Key Facts:
  • Oberflächliche Verletzungen, zu denen auch Quetschrisswunden (Platzwunden) gehören, bilden bei etwa einem Drittel der Unfälle im Kinder- und Jugendbereich die häufigste Verletzungsart
  • Zur Abbildung des Verletzungsmechanismus von Quetschrisswunden wurde ein computergestütztes Simulationsmodell entwickelt
  • Mit diesem Modell können Einflussfaktoren für präventive Designmaßnahmen untersucht werden

Wie viel zusätzliche Regelung braucht das Homeoffice?

Key Facts:
  • Die Pandemie hat die Verbreitung des Homeoffice befördert
  • Die Regeln des Arbeitsschutzes gelten auch im Homeoffice
  • Die Rahmenbedingungen für Beschäftigte und Unternehmen brauchen ein Update

Corona hat gezeigt, dass etwa 85 Prozent der Bürobeschäftigten potenziell von zu Hause aus arbeiten können. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will einen entsprechenden Rechtsanspruch für Beschäftigte durchsetzen. Wie geht es weiter mit dem Homeoffice? Ein Gespräch mit Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), und Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Sicherheit und Gesundheit für eine vielfältige Erwerbsbevölkerung

Key Facts:
  • Die europäische Erwerbsbevölkerung wird immer vielfältiger. Es wurden Rechtsvorschriften erlassen, um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, die Gleichstellung zu fördern und die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für alle zu verbessern
  • Frauen, LGBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle) und Wanderarbeitskräfte sind stärker als andere Arbeitskräfte von psychosozialen Risiken wie Diskriminierung, Mobbing, Belästigung und verbalem Missbrauch sowie körperlichen Risiken betroffen
  • Ist man diesen Risiken über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder ausgesetzt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit kommt, zum Beispiel zu psychischen Problemen sowie Muskel- und Skelett-Erkrankungen (MSE)

Der Ausdruck „Vielfalt in der Erwerbsbevölkerung“ bezieht sich auf die heterogene Zusammensetzung der Belegschaft in Bezug auf soziodemografische und physische Merkmale der Arbeitskräfte. Diese geht häufig mit schlechteren Arbeitsbedingungen und einer erhöhten Gefährdung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz einher.

DGUV Vorsorge – nachgehende Vorsorge unter einem Dach

Key Facts:
  • Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können ihre gesetzlichen Verpflichtungen zum Angebot der nachgehenden Vorsorge auf die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung übertragen
  • Hierzu haben sich unter dem Dach von DGUV Vorsorge alle Organisationsdienste der gesetzlichen Unfallversicherungsträger für die nachgehende Vorsorge zusammengeschlossen
  • Die Anmeldungen für die nachgehende Vorsorge erfolgen über das zentrale Informations- und Meldeportal DGUV Vorsorge (www.dguv-vorsorge.de)

Das deutsche Arbeitszeitgesetz im Spannungsfeld von COVID-19 und der europäischen Rechtsprechung

Key Facts:
  • Die befristete Verlängerung der Arbeitszeit ist im aktuellen außergewöhnlichen Notfall möglich
  • Die EU-Mitgliedsstaaten müssen sicherstellen, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die tägliche Arbeitszeit ihrer Beschäftigten erfassen
  • Entsteht durch die Pandemie ein Anpassungsbedarf des Arbeitszeitgesetzes?

Zur Wirksamkeit des standardisierten Trainings „Mobilität 2020“ für Rollstuhlnutzende

Key Facts:
  • Ziel des Projekts „Mobilität 2020“ war die Überprüfung der Umsetzbarkeit und Wirksamkeit eines standardisierten Mobilitätstrainings für Rollstuhlnutzerinnen und Rollstuhlnutzer
  • Die Ergebnisse zeigen, dass die Projektteilnehmenden ihre Rollstuhlmobilität durch das Mobilitätstraining signifikant verbessern
  • Die Projektergebnisse belegen erstmals, wie eine bundesweite Durchführung von Mobilitätstrainingskursen für Rollstuhlnutzerinnen und Rollstuhlnutzer nach einem standardisierten Trainingskonzept gelingen kann

Der Bedarf an Mobilitätstrainingskursen für Rollstuhlnutzerinnen und Rollstuhlnutzer in Deutschland ist groß. Flächendeckende Angebote fehlen weitestgehend. Die Erkenntnisse aus dem Projekt „Mobilität 2020“ sollen dazu beitragen, bundesweite Mobilitätsangebote für Rollstuhlnutzerinnen und Rollstuhlnutzer nach einem standardisierten Konzept zu schaffen.

Vier auf einen Streich: Die neue Beschäftigtenbefragung MOLA der UVB

Key Facts:
  • Die UVB hat eine neue Beschäftigtenbefragung namens MOLA entwickelt, wissenschaftlich geprüft und lizenzfrei veröffentlicht
  • Das neue Instrument ist modular aufgebaut und eignet sich besonders für die Themen Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Organisationskultur
  • Der Fragebogen wurde in verschiedensten Behörden und Betrieben der Bundesverwaltung erprobt, kann aber genauso in anderen Branchen eingesetzt werden

Beschäftigtenbefragungen können ein ideales Instrument zur Organisationsdiagnostik sein. In der Praxis kommt es aber immer wieder zu Problemen durch selbst gemachte Fragebögen, Urheberrechtsstreitigkeiten oder Befragungsmüdigkeit durch zu viele verschiedene Befragungen. Mit dem MOLA-Fragebogen gibt die Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB) hier Unterstützung und Orientierung.

Bedeutung der NIS-2-EU-Richtlinie für die Cybersicherheit

Key Facts:
  • Stärkung und Vereinheitlichung der Cybersicherheit EU-weit
  • Neue Grenzwerte und Sektoren für Kritische Infrastrukturen
  • Aktualisierung der nationalen Gesetzgebung

Im Januar 2023 ist die zweite EU-Richtlinie für Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS 2) in Kraft getreten. Sie soll das Cybersicherheitsniveau innerhalb der EU vereinheitlichen und erhöhen. In Deutschland werden durch die NIS-2-Richtlinie nun auch kleine und mittlere Institutionen erfasst.