Schwerpunkt

Der VISION ZERO-Fund – kollektives Handeln für sichere und gesunde Lieferketten

Key Facts:
  • Der Vision Zero-Fund (VZF) ist das Ergebnis einer Initiative der Bundesregierung im Zuge der G-7-Präsidentschaft 2015, der von den G20 im Jahr 2017 gebilligt wurde
  • Der Fund wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) verwaltet, der die Interessengruppen im Rahmen seines Modells für kollektives Handeln zusammenbringt, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz in globalen Lieferketten zu verbessern
  • Der Fund ist derzeit in Lieferketten in drei Sektoren (landwirtschaftliche Erzeugnisse, Bauprodukte und Textilien) tätig und verwirklicht Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika

Damit der Vision Zero-Fund funktioniert, müssen alle Beteiligten bereit sein, Hand in Hand zu agieren. Denn nur durch kollektives Handeln können die vielfältigen Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit branchenweit angepackt und für sichere und gesunde Lieferketten gesorgt werden.

Videosprechstunden in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung

Key Facts:
  • In einem Pilotprojekt wurden Videosprechstunden in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung getestet
  • Betriebe sowie Beraterinnen und Berater der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) fanden geeignete Beratungsanlässe zur Nutzung von Videosprechstunden
  • Als Projektergebnis wird die Videosprechstunde als Ergänzung in den Regelbetrieb aufgenommen

Spätestens seit Corona ist der Austausch über Video ganz normal – privat und noch mehr im beruflichen Kontext. Das Projekt „Tele-Arbeitsschutz“ untersuchte daher die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation per Videosprechstunde in der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung von Unternehmen.

Internationale Studie zur Barrierefreiheit in Unternehmen der Privatwirtschaft

Key Facts:
  • 2017 blieben in Deutschland 26 Prozent der gesetzlich geregelten Pflichtarbeitsplätze unbesetzt, die Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten an Menschen mit Schwerbehinderung vergeben müssen
  • Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) führte die DGUV eine Studie zu internationalen Best-Practice-Beispielen für Inklusion am allgemeinen Arbeitsmarkt durch
  • Der European Disability Act erhöht – zunächst mit Blick auf Produkte und Dienstleistungen – den politischen Druck in Deutschland, Barrierefreiheit in der Privatwirtschaft bis 2022 umzusetzen

Mit einer internationalen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) identifizierte die DGUV erfolgreiche Beispiele dafür, wie in anderen Ländern die Zugänge und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung in der Privatwirtschaft geregelt und verbessert werden. Damit die gewonnenen Resultate und Impulse nicht verpuffen und das Thema „präventive Förderung der Barrierefreiheit in der Privatwirtschaft“ hierzulande dauerhaft und wirksam angegangen werden kann, sind strukturelle Änderungen in den Unternehmen ebenso notwendig wie in der Wirtschafts- und Sozialordnung.

Lassen sich Erkenntnisse aus der Compliance-Forschung auf die Prävention übertragen?

Key Facts:
  • Die mangelnde Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften in den Betrieben ist aktueller denn je
  • Studien zur Compliance-Forschung zeigen, dass Steuerbehörden über die Art ihrer Ansprache, die Bereitschaft („Compliance“) Steuern zu zahlen, steigern können
  • Für die gesetzliche Unfallversicherung sind diese Forschungsergebnisse mit Blick auf die Verpflichtung der Betriebe, Arbeitsschutzvorschriften umzusetzen, von besonderem Interesse

Forschen, prüfen und beraten im Zeichen von COVID-19

Key Facts:
  • Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung, vor allem Atemschutz, in die Höhe schnellen lassen
  • Ein Schnelltest und umfassende Praxishinweise sollen dazu beitragen, den Bedarf an Atemschutz und PSA-bezogener Information für verschiedenste Zielgruppen zu decken
  • Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) leistet mit Prüfung, Beratung und Forschung einen wichtigen Beitrag zu sicherem und gesundem Arbeiten auch in der Pandemiezeit

KI im Unternehmen – Herausforderungen an die betriebliche Gestaltung moderner Arbeit

Key Facts:
  • Viele Studien zu den Auswirkungen von KI auf die Arbeit konzentrieren sich auf Prognosen zu Arbeitsmarkteffekten in der Zukunft statt auf die Gestaltung heute
  • Beschäftigte zeigen sich wenig ängstlich, betonen stattdessen Gestaltungsbereitschaft und Bedeutung von Mitbestimmung
  • Herausforderungen bei der Gestaltung von KI im Unternehmen sind vielfältig und werden unterschätzt, lassen sich aber konkret benennen

Eine Befragung von Beschäftigten zu ihrer Einstellung gegenüber der Nutzung von KI bei der Arbeit ergab – entgegen immer wieder behaupteter Angstzuschreibung – ein abgewogenes „Es kommt darauf an“. Wichtig ist es, Beschäftigte von Anfang an bei der Installation von KI im Betrieb zu beteiligen.

„Die Tätigkeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist unheimlich sinnstiftend“

Key Facts:
  • In Vorstand und Ausschüssen werden Weichen gestellt für die Prävention und die Versorgung der Beschäftigten
  • Von guter Präventions- und Rehabilitationsarbeit profitieren nicht nur die Versicherten, sondern auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
  • Digitalisierung, Fachkräftemangel und die Arbeitsschutzaufsicht sind wichtige Themen für die nächsten Jahre

Dr. Sebastian Schneider arbeitet beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in der Abteilung Sozialpolitik und ist dort für die Themen gesetzliche Unfallversicherung und europäische Arbeitsschutzpolitik zuständig. Seit November 2023 ist er Mitglied des Vorstandes der DGUV. Ein Gespräch über seine Erwartungen und Kernthemen.

Gewaltprävention in Bildungseinrichtungen am Beispiel des Programms MindMatters

Key Facts:
  • Gewalt an Schulen wirkt belastend auf alle Beteiligten
  • Erfolgreiche Gewaltprävention orientiert sich an Qualitätskriterien
  • Schulische Gewaltprävention erfordert einen nachhaltigen Schulentwicklungsprozess zum Beispiel mit dem Programm MindMatters

Gewalt tritt in Schulen auf unterschiedlichen Ebenen auf und wird als Belastung wahrgenommen. Die Auswahl eines geeigneten Programms zur Gewaltprävention stellt für Schulen eine Herausforderung dar. MindMatters erfüllt alle Qualitätskriterien und wirkt durch die Förderung der psychischen Gesundheit gewaltpräventiv.

Blick zurück nach vorn

Key Facts:
  • Die Prävention der gesetzlichen Unfallversicherung ist seit ihrem Bestehen einem steten Wandel ausgesetzt
  • Die Folgen veränderter Rahmenbedingungen für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit aufzugreifen und sie für Betriebe aufzubereiten, ist Teil der „DNA“ der Prävention
  • Nach der Corona-Pandemie steht die Prävention vor der Herausforderung einer globalen klimatischen Gesundheitsgefahr: der Erderwärmung

Welche Bedeutung Prävention tatsächlich hat, zeigte die Corona-Pandemie. Sonst eher Randthema öffentlichen Interesses rückte der Arbeitsschutz auf einen der vorderen Plätze der medialen Agenda. Aber was macht die Prävention der gesetzlichen Unfallversicherung aus? Wie ist sie zu dem geworden, was sie heute ist? Ein Blick zurück hilft, zumal die Herausforderungen nicht geringer werden.

Prozessautomatisierung – was, wie und wofür?

Key Facts:
  • Prozessautomatisierung ist ein wesentlicher Teil der digitalen Transformation
  • Sie nutzt Technologien, um manuelle wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren
  • Sie gestaltet Arbeitsabläufe, Datenverarbeitung, Kommunikation und Entscheidungsprozesse effizienter und reduziert somit Fehler

Ein Büroalltag ohne Papier, keine lästigen sich wiederholenden Klickarbeiten am Computer und weniger Routinetätigkeiten – stattdessen mehr Zeit für kreative und strategische Aufgaben und Vorhaben. Die Prozessautomatisierung ebnet diesen Weg und schafft eine Arbeitswelt, die nicht nur effizienter ist, sondern auch Fehler minimiert.

(Atem-)Schutzmasken und SARS-CoV-2: Verwirrung durch Vielfalt

Key Facts:
  • Atemschutzmasken schützen ihre Trägerinnen und Träger vor Gefahrstoffen oder Biostoffen (Eigenschutz)
  • Medizinische Gesichtsmasken verhindern die Übertragung infektiöser Keime auf Patientinnen, Patienten und andere Personen (Fremdschutz)
  • Entscheidend für die Auswahl einer geeigneten Maske ist ihr Einsatzzweck: Fremdschutz, Eigenschutz und Tragedauer

Schutzmasken und deren Einsatz sind seit Beginn der Corona-Pandemie ein wichtiger Teil des öffentlichen Diskurses geworden. Die Vielfalt der verfügbaren Ausrüstung – ob kommerziell oder privat in Umlauf gebracht – steigert aber auch die allgemeine Verwirrung um den richtigen Einsatzzweck. Mit potenziell gefährlichen Folgen.

Beleidigt, bedroht, geschlagen

Key Facts:
  • Gewalt am Arbeitsplatz erleben vor allem Beschäftigte, die in ihrem Job direkten Kontakt zu Menschen haben
  • Einstieg in jedes Sicherheitskonzept ist die Grundsatzerklärung des Unternehmers beziehungsweise der Unternehmerin gegen Gewalt und eine Einschätzung der Gefährdungslage
  • Die Unfallversicherung Bund und Bahn bildet in offenen Seminaren Personen aus, die das Konzept der psychologischen Ersten Hilfe in ihre Betriebe tragen

Beschäftigte im Zuständigkeitsbereich der Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB) sind immer wieder Übergriffen ausgesetzt: ob Kundenbetreuerin bei der Deutschen Bahn AG, Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) oder Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit (BA). Wie und wo kann die Prävention ansetzen, um Betriebe und Verwaltungen sowie Beschäftigte zu unterstützen?

COVID-19 als Berufskrankheit ‒ Update 2022

Key Facts:
  • Von Pandemiebeginn bis Ende 2022 wurden über 300.000 COVID-19-Erkrankungen als Berufskrankheit anerkannt
  • Für die Rehabilitation und Entschädigung der Personen mit dieser Berufskrankheit haben die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand bis Ende 2022 insgesamt 257,1 Millionen Euro aufgewendet
  • In knapp 6.000 der anerkannten Fälle wurde die Diagnose Long- beziehungsweise Post-COVID dokumentiert; dies entspricht einem Anteil von zwei Prozent

Die Daten zum Berufskrankheitengeschehen 2022 liegen vor. Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit sowie der anerkannten Berufskrankheiten hat sich aufgrund der COVID-19-Erkrankungen gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich erhöht.

Personalrat 4.0 – Beschlussfassung und Sprechstunde mittels moderner Telekommunikationstechnologie

Key Facts:
  • Der Personalrat kann seit dem 1. März 2020 Sitzungen mittels Video- oder Telefonkonferenz durchführen und so wirksam Beschlüsse fassen
  • Seit diesem Zeitpunkt ist auch die Einrichtung von Sprechstunden in Form einer Videokonferenz möglich.
  • Die Regelungen gelten befristet bis zum 31. März 2021

Der Beitrag behandelt die Möglichkeiten des Einsatzes moderner Kommunikationstechnologien im Rahmen der Geschäftsführung von Personalräten nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG) unter Berücksichtigung der Gesetzesanpassungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.

„Man müsste eigentlich viel mehr tun“ – Klimawandel und Handlungsoptionen in einem komplexen Feld

Key Facts:
  • Das Drei-Ebenen-Interventionsmodell wird auf das Thema Klimawandel übertragen
  • Dadurch wird eine komplexe Thematik überschaubar und mögliche Handlungsansätze treten zutage
  • Um den Schutz vor dem Voranschreiten und den Folgen des Klimawandels zu verbessern, muss auf allen Ebenen verstärkt gehandelt werden

Das Prüflabor für Industrial Security deckt Sicherheitslücken auf

Key Facts:
  • Sicherheitslücken in Industriesteuerungen werden zunehmend ausgenutzt, um die Systeme anzugreifen
  • Das Labor für Industrial Security des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) führt Unfalluntersuchungen für Unfallversicherungsträger durch
  • Produktprüfungen nach den neuen, erweiterten DGUV Test-Prüfgrundsätzen für Industrial Security haben für Hersteller einen großen Mehrwert

Gefährliche Angriffe auf Industriesteuerungen nehmen zu und stellen die Unfallversicherungsträger und ihre Mitgliedsunternehmen vor neue Herausforderungen. Das Prüflabor für Industrial Security am Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) prüft daher Produkte auf Sicherheitslücken, unterstützt in der Prävention und begleitet Unfalluntersuchungen durch IT-Forensik.

Die HGU in Zeiten der Pandemie: Von heute auf morgen ins digitale Lehren und Lernen

Key Facts:
  • Die HGU hat ihre Lehre digitalisiert
  • Die Anforderungen an die Umwandlung des Präsenzbetriebs in den virtuellen Semi-narraum waren hoch
  • Ein „Weiter so“ wie vor der Krise wird es nicht geben

„Willkommen in der Welt der digitalen Möglichkeiten“, hieß es im Sommersemester für unsere Studierenden und Lehrenden. Innerhalb kürzester Zeit erfolgte die Umstellung des bis dato reinen Präsenzlehrbetriebs auf digitale Lehr- und Lernformate. Um die Welt dieser Möglichkeiten, den didaktischen Umstellungsprozess, aber auch um Licht und Schatten wird es in diesem Beitrag gehen.

Eine neue Normalität – die BG Kliniken während der Corona-Krise

Key Facts:
  • Anfang März legten die BG Kliniken mit Einberufung eines konzernübergreifenden Krisenstabs den Grundstein für ein abgestimmtes Vorgehen im Umgang mit COVID-19
  • Mit der zusätzlichen Betreuung niederländischer und italienischer Intensivpatientinnen und -patienten wurden auch die Versorgungssysteme europäischer Nachbarländer entlastet
  • Die BG Kliniken müssen sich wie alle Einrichtungen der DGUV auf einen "Normalbetrieb mit dem Coronavirus" einstellen

Mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im ersten Quartal 2020 wird auch das deutsche Gesundheitswesen vor bislang ungekannte Herausforderungen gestellt. Der Einsatz gegen die Pandemie erfordert ein intensives Krisenmanagement aller Beteiligten, auch der Kliniken der gesetzlichen Unfallversicherung. Gleichzeitig ändern sich die Rahmenbedingungen oftmals kurzfristig, sodass schnelle und doch überlegte Entscheidungen notwendig sind, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie den Schutz der Beschäftigten zu gewährleisten. Ein Protokoll. 

Gemeinsam durch Höhen und Tiefen – die Behandlung ausländischer COVID-19-Erkrankter in den BG Kliniken

Key Facts:
  • COVID-19 führt zu gesundheitlichen Problemen, die die Ärzteschaft der BG Kliniken in dieser Kombination noch nicht erlebt hat
  • 53 Tage Intensivbehandlung sind bis zur Entlassung der aus Italien stammenden Erkrankten nötig
  • Trotz aller Einschränkungen durch SARS-CoV-2 konnten beide BG Kliniken ihre Aufgaben bewältigen

Expertise in intensivmedizinischer Betreuung zeichnet die BG Kliniken aus. Daher waren zwei von ihnen auch erste Anlaufstellen für ausländische Krankenhäuser bei ihrem Hilfegesuch zur Betreuung schwer kranker COVID-19-Infizierter. Im BG Klinikum Bergmannstrost Halle wurden vier Personen aus Italien, im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum drei aus den Niederlanden behandelt.

„Wer rechtzeitig und richtig in soziale Sicherheit investiert hat, profitiert davon in der Krise“

Key Facts:
  • Seit Beginn der Krise gibt es einen intensiven internationalen Informationsaustausch der Organisationen der sozialen Sicherheit
  • Die soziale Sicherheit steht weltweit gesehen vor riesigen Herausforderungen in Bezug auf die Finanzierbarkeit
  • Systeme der sozialen Sicherheit helfen, die Verbreitung der Pandemie einzudämmen

Wie reagieren die Systeme der sozialen Sicherung weltweit auf die Pandemie? Professor Dr. Joachim Breuer, Präsident der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS), über Finanzierungsprobleme und den Fortbestand eines intensiven Austauschs.