Schwerpunkt

Erste Erfahrungen mit Hüftgelenksarthrose als Berufskrankheit

Key Facts:
  • Beschäftigte der Bauwirtschaft sind Belastungen der Hüftgelenke durch Heben und Tragen schwerer Lasten in besonderem Maße ausgesetzt
  • Die Bewertung des Ursachenzusammenhangs zwischen der beruflichen Hüftgelenksbelastung und dem Auftreten einer Hüftgelenksarthrose stellt die Unfallversicherungsträger vor Herausforderungen
  • Es wird vorgeschlagen, die Kriterien zur Bewertung einer beruflichen Verursachung in Analogie zur BK-Nummer 2112 heranzuziehen

Bei der Bewertung von Versicherungsfällen neuer Berufskrankheiten ergeben sich in der Regel eine Reihe offener Fragen und Unsicherheiten. So auch bei der neu in die Berufskrankheitenliste aufgenommenen Nummer 2116. Die bisherigen Erfahrungen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) werden mit dem Ziel der Ableitung von Umsetzungsvorschlägen dargestellt.

Impfschäden als Versicherungsfall in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • Impfschäden stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung, wenn die Impfung selbst auch unfallversichert war
  • Bei der Ermittlung des Kausalzusammenhangs zwischen versicherter Tätigkeit, Impfung und Impfschaden sind komplexe einzelfallbezogene Kausalitätsabwägungen nötig
  • Die Zahl der Fälle, in denen Impfschäden medizinisch valide auf eine COVID-19-Impfung zurückzuführen sind, ist im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Impfdosen sehr gering

Bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie spielte die breite Immunisierung der Bevölkerung durch Impfungen eine wesentliche Rolle. Zahlen zeigen, dass die verwendeten Impfstoffe als sicher eingestuft werden können. Die gesetzliche Unfallversicherung prüft sorgfältig jeden Fall möglicher Komplikationen einer Impfung, der im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen könnte.

Traumatische Ereignisse bei der Arbeit: Meldung und Intervention

Key Facts:
  • In jedem Betrieb kann sich ein Notfall ereignen
  • Die umgehende Meldung der Betroffenen von traumatischen Ereignissen beim Unfallversicherungsträger ermöglicht eine zeitnahe professionelle psychotherapeutische Unterstützung, beispielsweise im Rahmen des Psychotherapeutenverfahrens
  • Eine frühzeitige Intervention kann das Wohlbefinden der Betroffenen verbessern und das Risiko langfristiger negativer Folgen verringern

Notfälle mit schwerwiegenden Auswirkungen für die Betroffenen können sich in jedem Betrieb ereignen. Der Beitrag stellt mögliche Traumafolgestörungen vor und erläutert, wie der Betrieb mit traumatischen Ereignissen umgehen und welche Maßnahmen er ergreifen sollte. Dazu zählt eine Meldung beim zuständigen Unfallversicherungsträger.

Homeoffice und computervermittelte Kommunikation: Lernen aus der Pandemie für ein Arbeiten 4.0

Key Facts:
  • Lockdown und Social Distancing haben die Pandemie eingedämmt und gleichzeitig die Art und Weise, wie wir arbeiten und miteinander interagieren, grundlegend verändert
  • Selbstorganisation und -regulation sowie die aktive Gestaltung der eigenen Life-Domain-Balance sind wichtige Fähigkeiten in einer flexiblen und entgrenzten Arbeitswelt
  • Schlüsselkompetenzen für das Arbeiten 4.0 werden im Studienangebot der Hochschule der DGUV (HGU) gefördert

Die Coronapandemie wirkt sich immens auf berufliche und private Lebensbereiche aus und bietet zugleich die Chance, flexiblere Arbeitsformen weiterzuentwickeln sowie die Kommunikation in realen und virtuellen Räumen zielgerichtet zu gestalten. Das Arbeiten 4.0 verlangt insbesondere Sozialkompetenz und Selbstständigkeit – Schlüsselkompetenzen, die das Studienangebot der Hochschule der DGUV (HGU) fördert.

Zurück zu Präsenz oder zukünftig doch nur online?

Key Facts:
  • Mit digitalen Formaten allein können die Unfallversicherungsträger kein angemessenes Qualifizierungsportfolio bereitstellen
  • Die Empfehlungen der DGUV-Projektgruppe „Zukunftsorientierte Qualifizierungsformate“ haben weiterhin Bestand und können durch aktuelle Erfahrungen während der Pandemie untermauert und ergänzt werden
  • Fast jedes Format kann passend und zukunftsfähig sein, wenn es richtig eingesetzt wird

Fernwartung von Industriesteuerungen

Key Facts:
  • Die Fernwartung einer Industriesteuerung kann als Einfallstor für Hackerangriffe genutzt werden
  • Eine rückwirkungsfreie Trennung zwischen sicherheitsrelevanten Komponenten und der nicht sicherheitsrelevanten Steuerung wie in Abbildung 4 dargestellt, kann daher die sichere Fernwartung deutlich vereinfachen und langfristig Kosten senken
  • Sichere und praxisgerechte Zugangsberechtigungen sind die Grundvoraussetzung für eine sichere Fernwartung

Der Artikel zeigt an Beispielen aus der Praxis, warum die Fernwartung von Industriesteuerungen technisch und organisatorisch eine große Herausforderung darstellt und welche Lösungsansätze dabei helfen können, eine sichere Fernwartung in Betrieben zu implementieren.

Organisationale Resilienz und Vielfalt

Key Facts:
  • Resiliente Organisationen erholen sich aufgrund des resilienten Verhaltens von Beschäftigten und Teams schneller von Krisen
  • Organisationale Resilienz stellt ein gemeinsames Verständnis der Organisation sicher und fördert die Vielfalt resilienten Verhaltens
  • Organisationale Resilienz betrifft die Gestaltung von Rahmenbedingungen, die Beschäftigte und Teams im Umgang mit widrigen Situationen unterstützen

Resiliente Organisationen bewältigen Krisen, ohne daran zu zerbrechen. Doch die entscheidende Rolle kommt hierbei den Beschäftigten und Teams zu, die eine große Vielfalt an unterschiedlichen Verständnissen und Verhaltensweisen aufweisen. Der adäquate Umgang mit dieser Vielfalt ist der eigentliche Kern organisationaler Resilienz.

Erste Ergebnisse des Projektes zur Psychosozialen Notfallversorgung in Unternehmen

Key Facts:
  • In Unternehmen treten viele verschiedene Notfälle auf, für die teilweise präventive Maßnahmen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) ergriffen werden – Ausbaupotenziale bestehen vor allem bei organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen sowie beim Dokumentations- und Meldeverhalten
  • Unfallversicherungsträger zeigen eine hohe Bandbreite in den Angeboten zur Psychosozialen Notfallversorgung, unterstreichen die Bedeutung von angepassten Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen und heben die Notwendigkeit einer verbesserten Informationsbereitstellung und -verwaltung hervor
  • Ehrenamtliche PSNV-B-Teams, wie beispielsweise Kriseninterventions- oder Notfallseelsorgeteams, sind häufig in Unternehmen in der Akutversorgung nach Notfällen tätig

Das BEM zwischen Unternehmenskultur und Arbeitsrecht

Key Facts:
  • Grundgedanken des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) sind die präventive Vorbeugung, die Überwindung von Arbeitsunfähigkeit und die Wiederherstellung der Gesundheit der Beschäftigten
  • Das BEM-Verfahren ist ein „verlaufs- und ergebnisoffener Suchprozess“
  • Entscheidend für den Erfolg des BEM-Verfahrens ist ein ganzheitlicher Ansatz

Ziel des BEM-Verfahrens ist es, durch eine geeignete Gesundheitsprävention das Arbeitsverhältnis möglichst dauerhaft zu sichern und die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden langfristig zu erhalten. Die Rechtsprechung hat das BEM-Verfahren als einen ergebnisoffenen Suchprozess bezeichnet. Wie kann dieser Prozess rechtskonform ausgestaltet werden?

Dekarbonisierung und Arbeitsschutz am Beispiel erneuerbarer Energien

Key Facts:
  • Durch die Dringlichkeit der Dekarbonisierung entsteht hoher Umsetzungsdruck bei gleichzeitigem Fachkräftemangel
  • Neben einer Vielzahl bekannter Unfallrisiken und Gefährdungen, für die Präventionsmaßnahmen etabliert sind, rücken psychische Gesundheit und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung stärker in den Fokus des Arbeitsschutzes
  • Industrial Security und Datensicherheit gewinnen im Arbeitsschutz an Bedeutung, weil Infrastrukturen durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz anfälliger werden für Cyberangriffe

Klimaveränderungen infolge der globalen Erwärmung gefährden Ökosysteme und die Sicherheit und Gesundheit von Menschen zunehmend – auch bei der Arbeit. Dekarbonisierung durch erneuerbare Energien wirkt dem Klimawandel entgegen. Welche Herausforderungen dabei für den Arbeitsschutz entstehen und wo er anknüpfen kann, um ihnen zu begegnen, beschreibt dieser Artikel.

DGUV-Risikoobservatorium: Trendthema KI und Folgen für den Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) entwickeln sich rasant und gewinnen in fast allen Branchen an Bedeutung
  • Der Einsatz von Systemen, die auf Verfahren der KI basieren, kann die physische und psychische Belastung von Beschäftigten verändern
  • Der Bedarf an Forschung, Entwicklung und Beratung im Kontext von KI ist enorm, das Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz und Big Data (KKI) im IFA bietet Unterstützung und Beratung

Das DGUV-Risikoobservatorium hat KI als einen Toptrend für den Arbeitsschutz identifiziert. Dieser muss die entstehenden Potenziale und Risiken der Technologie im Blick haben und beurteilen, um Arbeit durch eine angepasste, zukunftsgerichtete Prävention menschenzentriert zu gestalten.

UV-Bestrahlung im Sport in Zeiten des Klimawandels

Key Facts:
  • Die durch den Klimawandel verursachte Zunahme von UV-Bestrahlung und Hitze führt zu höherer Gefährdung im Sport
  • Die unangepasste Durchführung von Sportveranstaltungen führt bei allen Beteiligten, besonders Kindern, zu unnötig hoher UV-Bestrahlung
  • Verhaltenspräventive Maßnahmen müssen sich auch auf den Ablauf der Sportveranstaltung selbst beziehen

Alle Lebensbereiche sind vom Klimawandel betroffen – auch der Sport. Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) hat die UV-Exposition von Fußballschiedsrichtern und -schiedsrichterinnen über mehrere Monate gemessen. Der Artikel erläutert, wie die Gefährdung gemessen wurde und wie sie für die Zukunft beurteilt wird.

Bewegungsförderung – mehr als ein Beitrag zur Unfallprävention in Kindertageseinrichtungen

Key Facts:
  • Unfallprävention in Kitas bedeutet, schwere Unfälle zu verhindern und gleichzeitig eine gesunde Entwicklung der Kinder zu fördern
  • Kindertageseinrichtungen sollten Konzepte zur Bewegungsförderung entwickeln und dabei die ganze Kita als Organisation in den Blick nehmen
  • Im Mittelpunkt der Präventionsberatung sollten die Auseinandersetzung mit dem Konzept der Kita und ihre weiteren Entwicklungsschritte stehen

Der Beitrag erläutert die Veränderung der Präventionsarbeit in Kindertageseinrichtungen am Beispiel der Bewegungsförderung und erklärt die erforderliche Haltung von Präventionsmitarbeitenden, wenn sie Kindertageseinrichtungen Angebote zum Thema Bewegungsförderung unterbreiten wollen.

Normung im Zeitalter der Globalisierung

Key Facts:
  • Im Zuge der Globalisierung hat sich die Normung internationalisiert. Auf europäischer Ebene wird häufig gleich parallel abgestimmt
  • In Verbindung mit der weltweiten Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus wurden auch Normungsprojekte mit Bezug zur Pandemie eingeleitet
  • In sozialpolitischen Themenfeldern nimmt die internationale Normung stark zu

Die Normung ist ein weitgehend internationales Geschäft geworden. Neben klassischen Bereichen wie Maschinensicherheit werden immer stärker Managementsysteme oder sozialpolitische Themen einbezogen. Die Normungsprozesse selbst haben sich durch die Digitalisierung spürbar verändert.

Nachhaltigkeit bei der Unfallkasse NRW

Key Facts:
  • Wichtiges internes Ziel der UK NRW ist, bei den Beschäftigten und Führungskräften das Bewusstsein für die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu schärfen
  • Orientierung bietet die Agenda der Vereinten Nationen sowie die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung
  • Vernetzung und Bildung von Partnerschaften fördern die Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist für die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW) auf zwei Ebenen bedeutsam: intern in ihrer Rolle als Arbeitgeberin und extern im Kontext des gesetzlichen Präventionsauftrags. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Aktivitäten der UK NRW zum Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen und Organisationen.

Inklusiv aktiv: Die BGW lebt und fördert Inklusion

Key Facts:
  • Teilhabe, Gesundheit und Sicherheit für die Beschäftigten in Einrichtungen der Behindertenhilfe verwirklichen
  • Zentrales Element des Engagements der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW): Kooperation mit Special Olympics Deutschland (SOD)
  • Durch gemeinsam abgestimmte Ziele und Zuständigkeiten implementiert die BGW Inklusion auch in der eigenen Unternehmenskultur

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) setzt sich dafür ein, dass Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Einer der Leuchttürme des BGW-Engagements ist eine Kooperation mit Special Olympics Deutschland (SOD). Das Ziel: Mehr Teilhabe und Anerkennung durch Sport und Präventionsangebote bekannter machen.

Psychische Belastung und Beanspruchung während der Coronavirus-Pandemie

Key Facts:
  • Laut NAKO-Gesundheitsstudie klagen vor allem junge und mittelalte Menschen über eine Zunahme von Angst- und Depressionssymptomen
  • Während des ersten Lockdowns nahmen sich 31,7 Prozent der Studienteilnehmenden als einsam wahr
  • Die Arbeit im Homeoffice erhöht das Risiko der interessierten Selbstgefährdung

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 oder das Risiko, daran zu erkranken, und die tiefgreifenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben viele Menschen psychisch sehr gefordert.

Digitaler Wandel in der sozialen Sicherung Europas: Wunschdenken oder bald Realität?

Key Facts:
  • Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die öffentlichen Dienste in Europa zu digitalisieren
  • Digitale Instrumente sollten für einen effizienteren und sicheren Austausch von Sozialversicherungsdaten und zur Betrugsbekämpfung genutzt werden
  • Für den Erfolg grenzüberschreitender Digitalisierungsprojekte muss die Sozialversicherung frühzeitig eingebunden werden

Die Europäische Kommission möchte den Verwaltungsaufwand für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Europa verringern. Digitale Instrumente sollten genutzt werden, um die Arbeitnehmerrechte besser durchzusetzen, den Austausch von notwendigen Daten, Formularen und Abrechnungen zu vereinfachen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit insgesamt zu verbessern.

Der neue Arbeitsplatzgrenzwert für Bitumen – Schritte zur Umsetzung

Key Facts:
  • Es gibt einen neuen Arbeitsplatzgrenzwert für Dampf und Aerosol aus Destillations- und Air-Rectified-Bitumen, der in vielen Bereichen der Bauwirtschaft nicht eingehalten werden kann
  • In einer fünfjährigen Übergangszeit sind Maßnahmen zur Expositionsminderung umzusetzen
  • Eine Branchenlösung für Walz- und Gussasphalt soll die notwendigen Schritte koordinieren

Der neue Arbeitsplatzgrenzwert für Bitumen wird beim Verarbeiten von Walz- und Gussasphalt in der Regel überschritten. Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Belastung der Beschäftigten bis zum Auslaufen einer Übergangsfrist Ende 2024 zu reduzieren?

Wegfall des Unterlassungszwangs – Auswirkungen auf die berufsbedingten Hauterkrankungen

Key Facts:
  • Für beruflich bedingte Hauterkrankungen existieren bereits gut etablierte Maßnahmen der Individualprävention
  • Eine frühzeitige Meldung und Einleitung der Individualprävention sind entscheidend für deren Wirksamkeit
  • Durch Wegfall des Unterlassungszwangs werden sich voraussichtlich Änderungen im bisherigen Melde- und Berichtswesen, in der Heilverfahrensstruktur, der Begutachtung und Beurteilung der Minderung der Erwerbsfähigkeit ergeben