Schwerpunkt

100 Jahre Berufskrankheiten-Verordnung – die Geschichte der Berufskrankheiten

Key Facts:
  • Die industrielle Revolution verursachte neben Innovation und Wirtschaftswachstum auch soziale und gesundheitliche Probleme der Beschäftigten
  • Arbeitsmedizin, Unfallversicherungsträger und Gesetzgeber spannten das Netz der sozialen Sicherung mit der Einführung von Berufskrankheiten weiter
  • Das System des wissenschaftsbasierten Berufskrankheitenrechts wurde seither weiter ausgebaut und gestärkt

Beim Vorliegen aller Voraussetzungen können mit Stand heute 85 Erkrankungen nach der Berufskrankheitenliste anerkannt werden. Bis dahin war es ein langer Weg, der bereits im 17. Jahrhundert begann.

Forschungsprojekt zur psychosozialen Notfallversorgung in Unternehmen

Key Facts:
  • Bei Notfällen im Unternehmen, wie beispielsweise schweren Arbeitsunfällen, medizinischen Notfällen oder Gewalttaten, können neben physischen Verletzungen auch psychische Gesundheitsgefährdungen auftreten
  • Die psychische Gesundheitsgefährdung bei einem Notfall kann über die akute starke Beanspruchung hinaus auch mittelfristig zu starken psychischen und sozialen Beeinträchtigungen und längerfristig zu psychischen Störungen, wie beispielsweise Traumafolgestörungen, führen
  • Den möglichen betrieblichen Folgen – krankheitsbedingte Fehlzeiten bis hin zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit – können Unternehmen mit der Prävention möglicher psychischer und sozialer Beeinträchtigungen im Rahmen einer psychosozialen Notfallversorgung entgegenwirken

Wirksamkeit von Sicherheitsbeauftragten

Key Facts:
  • Der Erfolg von Sicherheitsbeauftragten (Sibe) im Betrieb hängt von unterschiedlichen Voraussetzungen und Wirkfaktoren ab
  • Sicherheitsbeauftragte arbeiten an der Vermeidung unsicheren Verhaltens, aber auch an der Gestaltung von Arbeitsverhältnissen mit, zum Beispiel auch an der Gefährdungsbeurteilung
  • Die Wirksamkeit der Sicherheitsbeauftragten lässt sich noch weiter verbessern

Unter welchen Voraussetzungen können Sicherheitsbeauftragte im Betrieb Erfolg haben und wirksam arbeiten? Was behindert sie bei ihrer Tätigkeit? Und welche Ansatzpunkte zur Verbesserung der Wirksamkeit existieren? Umfrageergebnisse des Projektes „Verbesserung der Wirksamkeit von Sicherheitsbeauftragten“ geben Antworten auf diese und weitere Fragen.

Der neue IVSS-Leitfaden: Proaktive Steuerindikatoren für VISION ZERO

Key Facts:
  • Proaktive Steuerindikatoren (PLIs) ermöglichen, das Präventionsmanagement und den Präventionserfolg von Unternehmen und Organisationen kontinuierlich zu messen, zu steuern und zu verbessern
  • Die branchenübergreifenden PLIs basieren auf der Strategie VISION ZERO und helfen Unternehmen durch Benchmarking voneinander zu lernen und Synergien zwischen Sicherheit, Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität zu schaffen
  • Mit den zur Verfügung gestellten Tools kann der VISION ZERO-Reifegrad von Sicherheit, Gesundheit, Wohlbefinden in Unternehmen eruiert und weiter entwickelt werden

Mithilfe der neuen proaktiven Steuerindikatoren für die VISION ZERO-Präventionsstrategie haben Unternehmen jetzt die Möglichkeit, ihren Reifegrad im Bereich von Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden bei der Arbeit zu bestimmen und weiteren Erfolg systematisch zu planen und proaktiv zu steuern.

Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts nach dem 7. SGB-IV-Änderungsgesetz

Key Facts:
  • Der sogenannte „Unterlassungszwang“ als Anerkennungsvoraussetzung für bestimmte Berufskrankheiten ist zum Jahreswechsel entfallen
  • Die Einführung neuer Pflichten für die Versicherten zur Mitwirkung bei der Individualprävention soll negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit verhindern
  • Um die Fortschreibung der BK-Liste zu beschleunigen und den Prozess transparenter zu machen, soll der ÄSVB institutionalisiert und durch die BAuA stärker unterstützt werden

„Es müssen klare Grenzen gezogen werden“

Key Facts:
  • Laut Polizeilicher Kriminalstatistik sind Delikte wie leichte Körperverletzung und Beleidigung gestiegen
  • Schwere Gewaltdelikte, beispielsweise Sexualdelikte, haben abgenommen
  • Dass Verhaltensweisen wie Beleidigung, Mobbing oder tätliche Angriffe nicht toleriert werden, können Betriebe und öffentliche Einrichtungen in einem Kodex festlegen

Wo liegen die Ursachen für Gewalt und was können Betriebe oder Schulen tun, um Gewalt vorzubeugen? Ein Gespräch mit Professor Thomas Bliesener vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN).

Wie erleben ältere Beschäftigte digitalisierte Arbeit?

Key Facts:
  • Bildungsstand und/oder Anforderungsniveau der Tätigkeit sind für das Erleben digitalisierter Arbeit möglicherweise relevanter als das Lebensalter
  • Die Arbeitsintensivierung durch digitalisiertes Arbeiten hat im Mittel unter älteren Beschäftigten von 2018 bis 2022 nicht signifikant zugenommen
  • 30 Prozent älterer Beschäftigter erleben Arbeitsintensivierung durch digitalisiertes Arbeiten, ein Drittel davon lang anhaltend – dies ist eine relevante Zielgruppe für Prävention

Eine ältere Erwerbsbevölkerung trifft auf zunehmend digitalisierte Arbeit. Der Artikel stellt anhand von Daten aus der lidA-Studie des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal vor, wie sich das Erleben von Arbeitsintensivierung durch digitalisierte Arbeit bei älteren Beschäftigten entwickelt.

Kulturelle Vielfalt als Chance für den Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Die zunehmende kulturelle Vielfalt in der Arbeitswelt kann eine Brücke zur Förderung einer starken Präventionskultur sein
  • Kultursensible Führung und Kommunikation sind Schlüsselfaktoren für die Gestaltung von Sicherheit und Gesundheitsschutz in multikulturellen Teams
  • Interkulturelle Sensibilisierung bietet die Grundlage für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander, das Gefahren minimiert

Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Arbeitswelt stellt mit Blick auf den Arbeitsschutz nicht ausschließlich eine Herausforderung dar. Sie eröffnet auch Potenziale für die Förderung einer starken Präventionskultur, in der Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten durch Vielfalt gestärkt wird.

Betriebliche Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit

Key Facts:
  • Nur 15,4 Prozent der älteren Beschäftigten in Deutschland erhielten in den letzten zwölf Monaten „Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit“; von diesen bewerteten 93 Prozent die Maßnahmen als hilfreich
  • Rund 64 Prozent der älteren Beschäftigten wünschten sich solche Maßnahmen, was eine deutliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zeigt
  • Ob ältere Beschäftigte Gesundheitsmaßnahmen erhalten, wird von Betriebsgröße, betrieblicher Gesundheitskultur und Qualität der Führung beeinflusst

Wie gut sind Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit auf den Bedarf der Beschäftigten abgestimmt? Trotz positiver Rückmeldungen zeigt sich, dass der Bedarf nicht ausreichend gedeckt ist. Dieser Beitrag beleuchtet das Thema anhand aktueller Ergebnisse der lidA-Studie des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal.

Kulturelle Vielfalt und Sicherheit in der Altenpflege

Key Facts:
  • Kultur, Sprache, soziale Interaktion und Kommunikation sind wichtige Dimensionen vielfältiger Arbeitsplätze im pflegerischen Handlungsfeld
  • Die Vielfalt am Arbeitsplatz erfordert eine Balance zwischen Patientensicherheit und dem Schutz der Gesundheit der Pflegebeschäftigten, unter Berücksichtigung transkultureller Besonderheiten
  • Eine sichere Integration basiert auf mehrdimensionalen Ansätzen, zu denen die kontinuierliche Förderung diskriminierungsfreier Arbeitsbedingungen und transkultureller Kompetenzen sowie die Unterstützung bei der Bewältigung spezifischer Belastungen gehören

Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen weisen eine zunehmende Vielfalt an soziokulturellen Prägungen und heterogenen Identitäten auf. Wie beeinflusst diese Vielfalt die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz? Eine qualitative Studie gibt Einblicke in die subjektiven Wahrnehmungen und professionellen Handlungsorientierungen im Kontext kultureller Vielfalt.

COVID-19 als Versicherungsfall in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • COVID-19 kann unter bestimmten Bedingungen als Arbeitsunfall eingestuft werden
  • Daneben können SARS-CoV-2-Infektionen auch eine Berufskrankheit darstellen
  • Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise dafür, dass die BK-Nr. 3101 auf Berufsgruppen außerhalb des Gesundheitsdienstes ausgeweitet werden sollte

„Führung im Fokus“ – Bericht aus der Praxis der DGUV

Key Facts:
  • Mit „Führung im Fokus“ startete 2021 eine systematische Beschäftigung mit dem Thema Führung in der DGUV
  • Ein wichtiger Meilenstein war die Entwicklung eines gemeinsamen Führungsverständnisses
  • Vielfältige und praxisorientierte Instrumente der Personalentwicklung rund um Führung werden angeboten

Wärme- und Hitzebelastung an Arbeitsplätzen

Key Facts:
  • Das Klimaempfinden wird durch verschiedene physikalische und individuelle Faktoren beeinflusst
  • Der Mensch kann in gewissen Grenzen einem erhöhten Wärmeeinfluss entgegenwirken
  • Es gibt bereits eine Vielzahl von Maßnahmen, die eingesetzt werden können, um eine Wärmebelastung zu reduzieren

Infolge des Klimawandels kann es im Sommer zu vermehrten Hitzeperioden mit deutlichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze sowohl in Innenräumen als auch im Freien kommen. Durch die erhöhte Wärmeexposition besteht die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Aus dem Regelwerk des Arbeitsschutzes können jedoch geeignete Schutzmaßnahmen abgeleitet werden.

Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit von Soloselbstständigen – Schlussfolgerungen für ein zielgerichtetes Präventionsangebot

Key Facts:
  • Soloselbstständige haben bisher wenig Berührungspunkte mit der gesetzlichen Un-fallversicherung und dadurch bedingt einen schlechteren Zugang zu Präventionsan-geboten
  • Eine Befragung hat gezeigt, dass Bedarf an zielgruppenspezifischen Präventions-maßnahmen besteht – besonders bei jüngeren Soloselbstständigen, die stärker als ältere zu gesundheitlicher Selbstausbeutung neigen
  • Präventionsangebote der Unfallversicherungsträger sollten auf Themen wie Zeitmanage­ment und eine gesunde Work-Life-Balance fokussieren sowie beim Marketing insbesondere die Rahmenbedingungen im Blick haben

Soloselbstständige stehen bei ihrer Tätigkeit aufgrund besonders flexibler Arbeitsbedingungen vor spezifischen Herausforderungen und haben gleichzeitig einen schlechteren Zugang zu Präventionsangeboten. Neue Befragungsergebnisse liefern einige Ansatzpunkte für ein verbessertes Angebot.

Aus Zahlen lernen – Kennzahlen als Präventionsinstrument

Key Facts:
  • Der Bausektor verzeichnet hohe Werte bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
  • Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung verfügen über umfassende Statistiken zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
  • Die Auswertung dieser Kennzahlen ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Präventionsarbeit eines Unfallversicherungsträgers

Kern eines erfolgreichen Wirtschaftsstandorts und seiner Unternehmen ist eine starke Unternehmens- und Präventionskultur. Mit ihrer Datenanalyse und -aufbereitung ermöglicht die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) sich selbst und den Unternehmen die effektive Planung, Steuerung und Kontrolle der Präventionsarbeit, um so kontinuierliche Verbesserungen im Arbeitsschutz zu erreichen.

Die VISION ZERO-Erfolgsgeschichte – gemeinsam Handeln für das Leben

Key Facts:
  • Der Beitrag stellt die Vision Zero-Initiative in einen Zusammenhang mit den aktuellen Krisenszenarien, mit denen die Menschen konfrontiert werden
  • Für den betrieblichen Einsatz stehen zu Vision Zero frei zugängliche Werkzeuge zur Verfügung, die alle auf den „7 Goldenen Regeln“ basieren und weltweit nutzbar sind
  • Fünf Zukunftsfelder beschreiben die nächste Phase der Initiative der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) zur Präventionskultur, die sich primär auf die nachhaltige Implementierung von Vision Zero konzentrieren

Mit der im Jahr 2017 in Singapur im Rahmen des Weltkongresses für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ins Leben gerufenen Initiative Vision Zero und den zugehörigen „7 Goldenen Regeln“ hat die IVSS begonnen, eine Erfolgsstory zu schreiben, die vor allem auf Führungskultur, menschengerechte Arbeit, sozialen Dialog und Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur setzt.

Cannabislegalisierung: Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit nicht unterschätzen

Key Facts:
  • Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), spricht im Interview über die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis auf den Straßenverkehr, geht insbesondere auf den angepassten THC-Grenzwert ein und stellt die neu gestartete Informationskampagne zum Thema vor.

Der neue Cannabis-Grenzwert stellt die Verkehrssicherheitsarbeit vor neue Herausforderungen. DVR-Präsident Manfred Wirsch spricht über erforderliche Anpassungen in der polizeilichen Ausbildung und Ausstattung, in der Unfallstatistik sowie die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit aufzuklären. Niemand darf berauscht ein Fahrzeug führen und sich und andere gefährden.

SARS-CoV-2: Lehren einer Prävention im Krisenmodus

Key Facts:
  • Branchenspezifische Konkretisierungen des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards unterstützen Betriebe und Bildungseinrichtungen beim Wiederanlaufen nach dem Lockdown
  • Agile Formen der Zusammenarbeit der Unfallversicherungsträger untereinander und mit weiteren Akteuren haben eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei hoher Qualität der Präventionsleistungen gefördert
  • Die SARS-CoV-2-Pandemie wird die gesetz­liche Unfallversicherung verändern.

Die Prävention von SARS-CoV-2 hat die Arbeits- und Bildungswelt geprägt wie kein anderes Ereignis der letzten Jahre. Sie stellte und stellt die gesetzliche Unfallversicherung vor neue Herausforderungen. Neue Formen der Zusammenarbeit und Werkzeuge, die in der jetzigen Krise erprobt werden, können auch bei der Bewältigung künftiger Veränderungsprozesse von Nutzen sein, zum Beispiel bei der weiteren Gestaltung der Digitalisierung.

Stürme und Extremniederschläge – Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit

Key Facts:
  • Der Klimawandel führt zu heftigen Wetterereignissen wie Stürmen und Starkregen
  • Schadenslagen, die große Flächen betreffen, überfordern die örtliche Gefahrenabwehr und führen zu hohen Schadenssummen
  • Durch eine automatisierte Zusammenführung der Informationen können Einsatzschwerpunkte erkannt und Ressourcen richtig eingesetzt werden

Die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) und der Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen (VdF NRW) beschäftigen sich seit Herbst 2019 im Arbeitskreis Forschung mit dem Thema Extremwetterereignisse. Ziel ist es, Auswirkungen auf das Einsatzgeschehen der Feuerwehren zu erforschen. Der folgende Beitrag basiert auf dieser laufenden Grundlagenarbeit.

11 Werte einer neuen Arbeitswelt

Key Facts:
  • Der Wandel der Arbeitswelt geht mit Änderungen der zentralen Werte von Arbeit einher
  • Der Wertewandel wiederum beeinflusst das Verhalten der Führungs­kräfte sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Die Corona-Krise als Katalysator der Digitalisierung beschleunigt den Prozess

Die Werte der Arbeit haben sich verändert und verändern sich rasant weiter. Die Erwartungen der Beschäftigten an die Unternehmen und umgekehrt sind andere als bisher. Elf Werte der neuen Arbeitswelt sollen zeigen, wie Führung und Zusammenarbeit in neuen Unternehmens- und Organisationsformen aussehen können und welche Kommunikation und Kultur dafür benötigt werden.