Schwerpunkt

ICF-basierte Prädiktion des Outcomes in der Rehabilitation nach Trauma

Key Facts:
  • Die ICF bietet mit der ihr zugrunde liegenden bio-psycho-sozialen Perspektive eine nützliche Systematik für die ganzheitliche Betrachtungsweise von Unfallverletzten
  • Neben der Verletzungsschwere und den physischen Beeinträchtigungen können sowohl personbezogene als auch soziodemografische Aspekte sowie soziale und mentale Faktoren einen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit haben
  • Aus den ersten Zwischenanalysen zur Sechs-Monats-Nacherhebung einer multizentrischen Längsschnittstudie gehen acht Prädiktoren zur Prognose des Status der Arbeitsfähigkeit hervor

Das Onlinezugangsgesetz – Herausforderung und Chance für die Unfallversicherung

Key Facts:
  • Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet Bund und Länder, bis zum 31. Dezember 2022 ihre Verwaltungsleistungen elektronisch anzubieten sowie ihre Verwaltungsportale miteinander zu einem Portalverbund zu verknüpfen
  • Auch die gesetzliche Unfallversicherung ist verpflichtet, das OZG umzusetzen
  • Mit dem Aufbau eines UV-Serviceportals schafft die gesetzliche Unfallversicherung einen einheitlichen und zentralen Zugang zu ihren digitalen Verwaltungsleistungen

Mit dem Onlinezugangsgesetz haben Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen zukünftig die Möglichkeit, Leistungen der Verwaltung auch digital in Anspruch zu nehmen. Der Beitrag beschreibt die Aufgaben des Onlinezugangsgesetzes und wie die gesetzliche Unfallversicherung diese umsetzt.

Die Soziale Selbstverwaltung attraktiver machen

Key Facts:
  • Interview mit Peter Weiß, Bundeswahlbeauftragter für die Sozialversicherungswahlen 2023
  • In Zukunft sollen Online-Wahlen zum Regelangebot werden, dafür muss für alle Sozialversicherungsträger eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden
  • Es besteht dringend weiterer Handlungsbedarf, um die Soziale Selbstverwaltung zu stärken und attraktiver zu machen

Selbstverwaltung ist Ausdruck der Tatsache, dass die Sozialversicherungen den Versicherten und ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gehören. In der gesetzlichen Unfallversicherung sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ebenfalls Versicherte, weil die Unfallversicherung deren Haftungsablösung übernimmt. Selbstverwaltung ist ein Modell demokratischer, bürgerschaftlicher Partizipation.

„Deeskalationstrainings sollen Handlungsalternativen aufzeigen“

Key Facts:
  • Max Eggeling ist Deeskalationstrainer, er arbeitet häufig mit Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen. Im Interview schildert er, wie eine veränderte Kommunikation helfen kann, Situationen zu deeskalieren.

Gewalt kann am Arbeitsplatz und außerhalb in verschiedensten Formen auftreten. Wie können sich Beschäftigte im Zuge der Prävention auf Gewaltvorfälle vorbereiten? Deeskalationstrainings beginnen mit einem Perspektivenwechsel.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Selbstverwaltung

Key Facts:
  • Die Verabschiedung des 7. SGB IV-Änderungsgesetzes war eine wichtige Wegmarke für die Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts
  • Die Selbstverwaltung der gesetzlichen Unfallversicherung erarbeitete Vorschläge zu notwendigen Veränderungen im Berufskrankheitenrecht
  • Das Weißbuch der Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter hat den Gesetzgeber überzeugt, er hat die Vorschläge des Weißbuches in weiten Teilen aufgegriffen

Vor 100 Jahren wurde die erste Berufskrankheiten-Verordnung verabschiedet. Von damals elf ist die Zahl auf aktuell 85 Erkrankungen in der Berufskrankheitenliste gestiegen. Diese Fortschreibung hat die Selbstverwaltung der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erfolgreich begleitet, zuletzt mit dem „Weißbuch zur Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts“.

Vielfalt als Chance im Wandel der neuen Arbeitswelt

Key Facts:
  • Toleranter und wertschätzender Umgang miteinander stärkt die Unternehmenskultur und damit auch die Arbeitgeberattraktivität
  • Die familien- und lebensphasenorientierte Personalpolitik bei der DRV Bund unterstützt nicht nur Familien in der klassischen Bedeutung
  • Kulturelle Offenheit öffnet Türen, nicht nur bei der Personalgewinnung

Zum Selbstverständnis der Deutschen Rentenversicherung Bund als Arbeitgeberin gehört, Vielfalt und Diversität in ihrer Unternehmenskultur fest zu verankern. Unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven der Mitarbeitenden werden als Chance gesehen, die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken und eine lebendige, vielfältige Kultur innerhalb der Organisation zu etablieren.

Arbeitsverdichtung – wissenschaftliche Erschließung eines (un)bekannten Konstrukts

Key Facts:
  • Der Begriff Arbeitsverdichtung stellt eine konzeptionelle Brücke dar, die den Zusammenhang zwischen neuen Formen der Arbeit und der Gesundheit sowie Leistung vermitteln könnte
  • Arbeitsverdichtung geht über eine hohe Arbeitsmenge und Zeitdruck hinaus und umfasst mehrere Facetten
  • Betriebliche und individuelle Strategien sind zentrale Ansatzpunkte zum Umgang mit einer hohen Arbeitsverdichtung

Arbeitsverdichtung wird oft im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung und Flexibilisierung genannt und mit negativen Folgen für die Gesundheit und Leistung assoziiert. Mit dem Prozessmodell zur Arbeitsverdichtung wurde dieses Thema für Forschung und Praxis erschlossen und Instrumente zur Erfassung der Arbeitsdichte entwickelt.

Gegen den Strudel der Kontaktvermeidung

Key Facts:
  • Angesichts ihrer heterogenen Zielgruppen müssen Berufsgenossenschaften ihre Kommunikationsmedien und -kanäle regelmäßig überprüfen und an das veränderte Nutzungsverhalten anpassen
  • In der externen Kommunikation arbeitet die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) im Magazinbereich mit zwei Zielgruppen-Linien: „profi“ und „etem“
  • Die BG ETEM greift die Themen der Publikationen auf und spielt sie kanal- und zielgruppengerecht auf Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn und demnächst TikTok aus

Wie Medien konsumiert werden und wie man Botschaften verpacken muss, hat sich rasant gewandelt. Berufsgenossenschaften haben zudem sehr heterogene Zielgruppen. Sie wollen Versicherte jeden Geschlechts und aller Bildungsniveaus zwischen 16 und 67 Jahren ebenso erreichen wie Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen vom Kleinstbetrieb bis zum Konzern.

Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA): Forschung für Sicherheit und Gesundheit

Key Facts:
  • Die Arbeit des IPA ist unmittelbar am Bedarf der Unfallversicherungsträger ausgerichtet
  • Die zentralen Schwerpunkte des IPA sind Forschung, Beratung, Analytik und Qualifizierung
  • Das IPA arbeitet mit allen Kräften für die Sicherheit und Gesundheit der Versicherten
  • Das IPA füllt die Schnittstelle zwischen arbeitsmedizinischer Forschung und betrieblicher Praxis

Das IPA ist das international anerkannte arbeitsmedizinische Forschungsinstitut der Unfallversicherungsträger und unterstützt diese bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Aufgabenspektrum des Instituts kontinuierlich am Bedarf der Unfallversicherungsträger erweitert.

Mehr Gesundheit im Betrieb am Beispiel der DGUV

Key Facts:
  • Gesundheit im Betrieb folgt einem systematischen Ansatz
  • Am Beispiel der DGUV wird gezeigt, wie dieser systematische Ansatz in der Praxis umgesetzt werden kann
  • Strukturelle Verankerung und Vernetzung sind wesentliche Erfolgsfaktoren

Welchen Beitrag sollte ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zur Gesunderhaltung im Betrieb leisten? Was ist bei der Umsetzung wichtig? Der Artikel erläutert, wie BGM sich neben sichtbaren Maßnahmen in den Strukturen des Betriebs verankern lässt. Am Beispiel des BGM der DGUV wird aufgezeigt, wie die Umsetzung in der Praxis funktionieren kann.

Beitrag und Grenzen der Normung im betrieblichen Arbeitsschutz

Key Facts:
  • Wenn es um Normung im Arbeitsschutz geht, muss zwischen Beschaffenheit von Produkten und betrieblichem Arbeitsschutz unterschieden werden
  • Im Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes haben die Vorschriften und Regeln des Staates und der Unfallversicherungsträger Vorrang gegenüber Normen
  • Die Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) beobachtet die Normungsarbeit und bringt die Belange des Arbeitsschutzes gegenüber der Normung zur Geltung

Vor dem Hintergrund nationaler, europäischer und internationaler Entwicklungen entstehen immer mehr Normen mit Bezug zum Arbeitsschutz. Dabei handelt es sich um Produktnormen, zunehmend jedoch auch um Normen im Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes. Wie kann ein Zusammenspiel zwischen dem Regelwerk des Staates und der Unfallversicherungsträger sowie der Normung gelingen?

„Eine unserer nächsten Leitinitiativen ist der Europäische Behindertenausweis“

Key Facts:
  • Im Rahmen der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021–2030 hat die EU-Kommission ein Beschäftigungspaket verabschiedet
  • Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichstellung, kündigt einen Europäischen Behindertenausweis an
  • Sport ist laut Dalli ein Schlüssel zur Förderung eines positiven sozialen Wandels und der Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Mit ihrer Strategie 2021–2030 will die EU die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen insgesamt und insbesondere auf dem Arbeitsmarkt abbauen. Im Interview betont Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichstellung, auch die positive Wirkung des Behindertensports.

Betriebliche Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit

Key Facts:
  • Nur 15,4 Prozent der älteren Beschäftigten in Deutschland erhielten in den letzten zwölf Monaten „Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit“; von diesen bewerteten 93 Prozent die Maßnahmen als hilfreich
  • Rund 64 Prozent der älteren Beschäftigten wünschten sich solche Maßnahmen, was eine deutliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zeigt
  • Ob ältere Beschäftigte Gesundheitsmaßnahmen erhalten, wird von Betriebsgröße, betrieblicher Gesundheitskultur und Qualität der Führung beeinflusst

Wie gut sind Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit auf den Bedarf der Beschäftigten abgestimmt? Trotz positiver Rückmeldungen zeigt sich, dass der Bedarf nicht ausreichend gedeckt ist. Dieser Beitrag beleuchtet das Thema anhand aktueller Ergebnisse der lidA-Studie des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal.

Kulturelle Vielfalt und Sicherheit in der Altenpflege

Key Facts:
  • Kultur, Sprache, soziale Interaktion und Kommunikation sind wichtige Dimensionen vielfältiger Arbeitsplätze im pflegerischen Handlungsfeld
  • Die Vielfalt am Arbeitsplatz erfordert eine Balance zwischen Patientensicherheit und dem Schutz der Gesundheit der Pflegebeschäftigten, unter Berücksichtigung transkultureller Besonderheiten
  • Eine sichere Integration basiert auf mehrdimensionalen Ansätzen, zu denen die kontinuierliche Förderung diskriminierungsfreier Arbeitsbedingungen und transkultureller Kompetenzen sowie die Unterstützung bei der Bewältigung spezifischer Belastungen gehören

Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen weisen eine zunehmende Vielfalt an soziokulturellen Prägungen und heterogenen Identitäten auf. Wie beeinflusst diese Vielfalt die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz? Eine qualitative Studie gibt Einblicke in die subjektiven Wahrnehmungen und professionellen Handlungsorientierungen im Kontext kultureller Vielfalt.

COVID-19 als Versicherungsfall in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • COVID-19 kann unter bestimmten Bedingungen als Arbeitsunfall eingestuft werden
  • Daneben können SARS-CoV-2-Infektionen auch eine Berufskrankheit darstellen
  • Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise dafür, dass die BK-Nr. 3101 auf Berufsgruppen außerhalb des Gesundheitsdienstes ausgeweitet werden sollte

„Führung im Fokus“ – Bericht aus der Praxis der DGUV

Key Facts:
  • Mit „Führung im Fokus“ startete 2021 eine systematische Beschäftigung mit dem Thema Führung in der DGUV
  • Ein wichtiger Meilenstein war die Entwicklung eines gemeinsamen Führungsverständnisses
  • Vielfältige und praxisorientierte Instrumente der Personalentwicklung rund um Führung werden angeboten

Wärme- und Hitzebelastung an Arbeitsplätzen

Key Facts:
  • Das Klimaempfinden wird durch verschiedene physikalische und individuelle Faktoren beeinflusst
  • Der Mensch kann in gewissen Grenzen einem erhöhten Wärmeeinfluss entgegenwirken
  • Es gibt bereits eine Vielzahl von Maßnahmen, die eingesetzt werden können, um eine Wärmebelastung zu reduzieren

Infolge des Klimawandels kann es im Sommer zu vermehrten Hitzeperioden mit deutlichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze sowohl in Innenräumen als auch im Freien kommen. Durch die erhöhte Wärmeexposition besteht die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Aus dem Regelwerk des Arbeitsschutzes können jedoch geeignete Schutzmaßnahmen abgeleitet werden.

Digitale Gesundheitsanwendungen in der gesetzlichen Unfallversicherung

Key Facts:
  • Digitale Gesundheitsanwendungen sind Medizinprodukte (DiGA) und können auch von Versicherten der gesetzlichen Unfallversicherung genutzt werden
  • Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt ein Verzeichnis von DiGA, die nach eigener Prüfung zur medizinischen Versorgung zugelassen wurden
  • Voraussetzung für die Nutzung einer DiGA durch die Versicherten ist in der Regel eine ärztliche oder psychotherapeutische Verordnung

Digitalisierungsprozesse betreffen mittlerweile alle Sozialversicherungsträger und modifizieren ihr Leistungsangebot nachhaltig. Hierzu zählt auch die „App auf Rezept“, die als sogenannte Digitale Gesundheitsanwendung neu in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Unfall- und Pflegeversicherung aufgenommen wurde.

Gesunde Führung im Gesundheits- und Sozialwesen

Key Facts:
  • Gesunde Führung ist eine Aufgabe aller Hierarchieebenen eines Unternehmens
  • Gesunde Führung beinhaltet den Aufbau und die Gestaltung individueller Beziehungen zwischen Beschäftigten und Führungskraft, das heißt Kommunikation auf Augenhöhe
  • Die Klärung von Rollen und die Bereitstellung von relevanten Informationen sind eine wichtige Bedingung gesunder Führung

Umstrukturierungen im Gesundheits- und Sozialwesen haben an Dynamik gewonnen. In dieser Branche ist die aktuelle Arbeitssituation geprägt durch Personalmangel und Krisen. Das hat Auswirkungen: Der Krankenstand ist auf einem Rekordhoch. Die Gesundheit der Beschäftigten wird zu einem zentralen Schlüsselfaktor für das Management im Gesundheits- und Sozialwesen.

Der Begriff Hitze im Arbeitsschutz und die Auswirkungen von sommerlicher Wärme

Key Facts:
  • Sommerliche Wärme hat keinen direkten Einfluss auf Tätigkeiten unter extremer Hitzebelastung (Hitzearbeit)
  • Viele Arbeitsplätze unterliegen jedoch dem Einfluss der sommerlichen Wärme; für Zeiträume mit besonders hohen Außentemperaturen sind meist zusätzliche Maßnahmen erforderlich (klimabelastete Arbeitsplätze)
  • An Arbeitsplätzen, an denen durch einen betriebstechnischen Wärmeeintrag die Raumtemperatur +26 Grad Celsius unabhängig von der Außentemperatur übersteigt, kann in den Sommermonaten eine zusätzliche Belastung durch den Wärmeeintrag von außen entstehen (wärmebelastete Arbeitsplätze)

Eine Auswirkung des Klimawandels ist das Vorkommen von Extremwetterereignissen und Hitzewellen. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Begriffe wie „Hitzearbeit“ oder „Hitzearbeit im Büro“ auf, obwohl Hitzearbeit im Sinne des Arbeitsschutzes nicht gemeint ist. Eine Unterscheidung der Begriffe ist aber wichtig.